Ohne Trump: Großbritannien könnte Huawei-Ausschluss zurücknehmen
Sollte Donald Trump in diesem Jahr nicht wiedergewählt werden, dürfte Huawei in Großbritannien doch die Netze nach 2027 ausrüsten dürfen.

Regierungsvertreter in Großbritannien haben Huawei zu verstehen gegeben, dass der dortige Ausschluss des chinesischen Unternehmens von der Netzausrüstung zurückgenommen werden könnte, wenn Donald Trump die Wahlen verliert. Das berichtet der britische Observer unter Berufung auf hochrangige Unternehmenskreise. Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten ist für den 3. November 2020 geplant.
Die Geopolitik und der Druck aus den USA hätten bei dem Ausschluss eine Rolle gespielt. Das erfuhr Huawei laut dem Bericht von hochrangigen Kontakten in der britischen Regierung. In einer Pressekonferenz im Weißen Haus am Dienstag vergangener Woche übernahm Trump die Verantwortung für die britische Entscheidung und sagte: "Das habe ich größtenteils selbst getan". Er werde versuchen, andere Nationen zu zwingen, Huawei-Ausrüstung nicht einzusetzen, sagte Trump.
Lord Jim O'Neill - bis 2016 Handelssekretär des Finanzministeriums - sagte dem Observer, die vertraulichen Erklärungen, die Huawei gegeben worden seien, ließen die Entscheidung "rationaler" erscheinen. Er sagte: "Angesichts der Tatsache, dass der Premierminister sich weiterhin als Chinabewunderer bezeichnet, würde man denken, dass er versucht, den Schaden zu minimieren. Ansonsten ergibt die Entscheidung überhaupt keinen Sinn. China hat in den vergangenen 20 Jahren den größten Beitrag zum globalen BIP geleistet. Warum sollten wir uns davon abschneiden wollen?".
Der Nationale Sicherheitsrat des Vereinigten Königreichs hatte entschieden, dass Netzbetreiber dort nach dem 31. Dezember 2020 keine Ausrüstung Huaweis mehr einkaufen dürfen. Außerdem muss bis Ende 2027 das Equipment aus den 5G-Netzwerken entfernt werden.
Auch mit der geänderten Entscheidung gibt es kein Ausbauverbot, sondern ab Januar 2021 ein Einkaufsverbot und dann ein Nutzungsverbot ab 2027 oder 2028.
Der Securityexperte Steve Conlon twitterte: "Betreiber in Großbritannien haben für die nächsten 5 Monate eine Freikarte erhalten, so viel Huawei-Kits wie möglich zu kaufen. Dies stellt sicher, dass notorisch nicht interoperable Technologien in 5G-Netze eingebettet sind, was wahrscheinlich dazu führt, dass das britische 'Verbot' aufgehoben wird."
Wie Golem.de aus informierten Kreisen erfuhr, benötigt das Land insgesamt 20.000 Basisstationen. In China verbaut Huawei 500.000 Basisstationen allein in diesem Jahr. Es wäre also kein Problem, Großbritannien kurzfristig zu beliefern. Gegebenenfalls ändert sich also wenig, das werden aber die Betreiber entscheiden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Und trotzdem bist du hier und liest mit. Warum nicht lieber Heise unsicher machen? Da...
Steht der überhaupt zur Wahl?
Als wäre Deutschland besser. In welchem Land stehen noch mal die Relaisstationen für die...
Die EU würde Großbritanniens Souveränität gefährden und sich in alles einmischen? Da ist...
Es ist aber ein Unterschied ob man sich als Land dazu entschließt keine Geschäfte mit...