Ohne LTE: Warum 5G Stand Alone langsamer ist

5G Stand Alone bei Vodafone bedeutet für den Nutzer statt über 1 GBit/s nur noch 600 bis 700 MBit/s.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Der Hauptsitz des Konzerns in Düsseldorf
Der Hauptsitz des Konzerns in Düsseldorf (Bild: Vodafone Deutschland)

Der Start von 5G Stand Alone (SA) im Live-Netz von Vodafone Deutschland bedeutet für die Nutzer erst einmal einen Rückgang bei der Datenübertragungsrate. Vodafone Chef-Netzplaner Guido Weissbrich sagte: "Wir verschweigen auch die Einbußen nicht. Bisher wurden Datenraten von 1 GBit/s und mehr aggregiert mit den 4G-Kapazitätsbändern erreicht. Die fallen jetzt weg und wir kommen auf 600 bis 700 MBit/s".

Der Rückgang wurde Golem.de von einem Mobilfunkausrüster bestätigt, der nicht namentlich genannt werden wollte. Auch die sehr hohen Werte von 1,6 GBit/s im 5G-Netz der Deutschen Telekom seien so zu erklären, "dass 5G im C-Band zusammen mit dem LTE-Frequenzen läuft. Das ist für die Nutzer erst einmal irritierend".

Erste Smartphones für 5G SA kommen bei Vodafone von dem chinesischen Hersteller Oppo mit dem Oppo Find X3 Pro. Laut Weissbrich würden perspektivisch - mit anderen Smartphones, "wieder höhere Datenraten erreicht, wenn wir mehr Bänder bei 5G aggregieren können." Oppo-Manager Arne Herkelmann, der zuvor für Huawei tätig war, erklärte, dass zusammen mit Vodafone 200 Testcases kreiert und acht Softwareversionen erstellt worden seien, um den Betrieb des Smartphone bei 5G SA zu erreichen. "Dazu kamen Daily Builds, Bugfixes und mehr", sagte Herkelmann.

Für die Sprachtelefonie müsste das 5G-Netz aber weiterhin verlassen werden. "Sprache geht weiter über 4G", erklärte Herkelmann. Voice-over-new-Radio sei erst "der nächste Evolutionsschritt".

5G SA: Erheblich weniger Energiebedarf beim Smartphone

Laut Weissbrich seien neben anderen Vorteilen aber die niedrigeren Latenzzeiten mit 5G SA: "Wir kommen auf 10 statt 30 bis 35 ms, bieten Network Slicing für spezielle Industrie-Anwendungen, verbrauchen mit dem Smartphone 20 Prozent weniger Strom, weil nicht mehr zwei Funkverbindungen aufrechterhalten werden müssen und können zehnmal so viele Smartphone wie bisher auf der gleichen Fläche vernetzen."

Die Ericsson-Software für das 5G-Stand-Alone-Core-Netz läuft in einem Rechenzentrum in Frankfurt. "Dort arbeitet das erste 5G Stand-Alone-Core-Netz, damit ist das Netz auch dort am besten", schränkte Weissbrich ein. Dieses Jahr kämen weitere Corecenter in Berlin und München hinzu. 10 Center seien insgesamt geplant. Für die private Telco-Cloud dürften die Amazon Web Services zum Einsatz kommen. "Das ist harte Telco-Arbeit, nicht wie ein Windows Update", betonte Weissbrich zur Einrichtung von 5G SA in der Cloud. Getestet werde 5G Stand Alone bei Vodafone bereits seit Ende November 2020.

Zudem wird 5G Non-Stand-Alone bei Vodafone parallel weiterlaufen. Die Kunden könnten die 5G SA Tarifoptionen auswählen, wo die Latenzen besser seien. Wer die höhere Datenrate wolle, fahre mit 5G Non-Stand-Alone besser, sagte Weissbrich.

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