Ohne FTTH: 24 Millionen Telekom-Haushalte kriegen 100 MBit/s

Die Deutsche Telekom wird wie berichtet ihr Netz ausbauen, um 100 MBit/s auch ohne Glasfaser bis zum Endkunden zu erreichen. "Es ist unser Ziel, in den nächsten vier Jahren etwa 24 Millionen Haushalte superschnell anzuschließen" , sagte Telekom-Chef René Obermann dem Nachrichtenmagazin Focus(öffnet im neuen Fenster) .
Bei dem VDSL-Angebot der Telekom erfolgt das letzte Stück der Übertragungsstrecke zum Kunden über Kupferleitung mit bisher maximal 50 MBit/s.
Ein Verfahren von Alcatel-Lucent ermöglicht eine Datenübertragungsrate von 100 MBit/s, auch wenn das Glasfaserkabel nicht bis zum Endkunden reicht. Thomas-Joachim Schroeder, Leiter Fachvertrieb Fixed Access bei Alcatel-Lucent, sagte Golem.de im August 2012: "Über die VDSL2-Technologie lassen sich auf den bestehenden Kupferkabeln, die die letzten Meter überwinden, Bandbreiten von bis zu 40 MBit/s erzielen. Einen weiteren Geschwindigkeitsschub bringen VDSL2-Vectoring und VDSL2-Bonding. Mit VDSL2, Bonding und Phantom Mode werden über die Kupferdoppelader für den Endteilnehmer heute schon Übertragungsgeschwindigkeiten von weit über 100 MBit/s erreicht." Nach früheren Berechnungen der Telekom könnte eine Investition von 5 bis 6 Milliarden Euro dafür ausreichen. Um ein Glasfasernetz in ganz Deutschland zu verlegen, seien "Investitionskosten von bis zu 80 Milliarden Euro" nötig .
Damit wäre das Entbündeln der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) am Kabelverzweiger technisch aber nicht mehr möglich.
Obermann verlangt deshalb eine Änderung der Regulierungsbestimmungen, die bisher für den Wettbewerb galten. Die Telekom will dafür in Kürze einen Antrag bei der Bundesnetzagentur stellen. Laut Focus-Informationen werden Konkurrenten künftig für eine Mietleitung statt 10 Euro etwa 20 Euro im Monat bezahlen müssen.



