Beta angespielt: Diablo 4 bereitet Vorfreude und Kopfschmerzen zugleich
Spielerisch und optisch hat Diablo 4 das Potenzial zum bisher besten Diablo-Spiel. Blizzards Monetarisierung kann das aber zerstören.

Es kracht, scheppert und regnet Ausrüstung ohne Ende: Diablo 4 macht schon mehrere Monate vor dem eigentlichen Starttermin vieles richtig. Golem.de konnte im Rahmen der Vorbesteller-Beta, und nach ersten Serverproblemen zum Start, einen Blick in das nun offenere und größere Sanktuario werfen. Mit zwei der fünf Klassen haben wir uns auf die wilde Jagd nach immer mehr Loot begeben.
- Beta angespielt: Diablo 4 bereitet Vorfreude und Kopfschmerzen zugleich
- Eine Mischung aus Diablo 2, Diablo 3 und Lost Ark
- Das größte Diablo bisher
Blizzard hat es geschafft, die Essenz der Serie einzufangen und sie mit anderen Titeln im Hack-and-Slay-Genre zu vermischen. Es wird zu einem Mix aus Diablo 2 und Diablo 3 mit dem Außengerüst von Lost Ark. Und genau hier kann das vielversprechende Spiel noch eine Bruchlandung hinlegen – wenn es ebenso aggressiv monetarisiert wird.
Denn eines ist klar: Diablo 4 ist inhaltlich so gut wie fertig. Die beiden Beta-Zeiträume nutzt der Hersteller primär als eine Art Werbeveranstaltung für das Game. Das kostet nun nicht mehr nur 60 Euro für den PC, sondern 70 Euro. Und trotzdem ist sich das Entwicklerstudio nicht zu schade, in den ersten Spielstunden der Beta erst einmal einen Vorbestellungs-Bildschirm als Pop-Up anzuzeigen. Auch im Spielmenü gelangen wir direkt zur Vorbestellung – bloß nichts verpassen!
Das Problem mit dem Geld
Hätte Blizzard in den letzten Jahren nicht so offensichtlich gezeigt, wie viel wichtiger ihnen die Geldbörsen der Community sind als die Community selbst, könnten wir ein Auge zudrücken. Schließlich ist es in der Gaming-Branche mittlerweile eine gängige Praxis, Vorbestellungen lange vor dem Release anzukündigen – am besten noch mit mehreren unterschiedlichen Premium-Varianten.
Mit dem grotesken Pay-2-Win-Desaster Diablo Immortal und den absurden Skin-Preisen in Overwatch 2, Battle Passes und anderen Monetarisierungsmethoden hat Blizzard das Vertrauen der Community ausgenutzt und so gut wie zunichtegemacht. Diablo 4 läuft Gefahr, in die gleiche Falle zu tappen. Denn auch hier soll es wieder einen Battle Pass geben, der Fans zum regelmäßigen Spielen anregt und diverse Vorteile bringt.
Blizzard machte bereits in einem Livestream im Dezember 2022 klar, dass der Battle Pass in Diablo 4 ausschließlich kosmetische Gegenstände bringen soll. Pay-to-Win soll es nicht geben. Das ist an sich eine gute Nachricht. Beim genauen Hinhören kommen allerdings ein paar Fragen auf. Mit dem Pass kaufen Spieler auch nicht näher definierte Boosts, welche der Spielfigur helfen sollen. Das könnten verbesserte Dropraten für Gold, Handwerksressourcen oder eine höhere Obergrenze für die Menge raunender Obulusse – einer neuen Währung – sein.
Die Entwickler wollen deshalb für verschiedene Battle-Pass-Belohnungen ein Stufenlimit einführen. Nur Charaktere, die diese Voraussetzung erfüllen, können davon profitieren. Das mag beim Aufleveln eine Rolle spielen. Wenn Diablo 4 wie die Vorgänger sich aber auf das Endgame konzentriert, dürften diese Stufenbegrenzungen kaum ins Gewicht fallen.
Battle Pass muss sein
Blizzard könnte sich neben dem saisonalen Battle Pass zudem andere Monetarisierungsformen einfallen lassen. Nichts hält das Unternehmen davon ab, auch einen Shop für den Direktkauf von Skins einzubauen. Einen ersten Blick darauf zeigte bereits ein Leak vom September 2022. Über ein separates Interface konnten ganze Skinsets für Premiumwährung gekauft werden.
Das Aussehen des eigenen Charakters nimmt parallel dazu in Diablo 4 einen wesentlich größeren Stellenwert ein. So sehen wir in großen Städten uns selbst und andere Mitstreiter herumlaufen. Besonders hervorzustechen und cool auszusehen, wird also für einige Menschen ein relevanter Aspekt sein. Das ganze Spiel scheint auch mit diesem Ansatz entwickelt zu werden.
Denn nicht nur können wir per Transmogrifikationssystem die von uns getragene Ausrüstung vollständig nach unseren Wünschen anpassen, wir können sie zudem beliebig einfärben. In der Beta konnten wir mehrere Farbschemata bereits anschauen. Allerdings finden wir sie nicht als Loot in Dungeons – wie es noch in Diablo 3 der Fall war. Das lässt darauf schließen, dass wir an sie durch Battle-Pass-Levels oder Echtgeld gelangen.
Doch nicht nur Kleider, sondern auch Reittiere und andere kosmetische Gegenstände unterscheiden uns von unseren Mitstreitern in Sanktuario. Für Reittiere soll es zusätzlich kosmetische Ausrüstung geben. Der Anpassung sind also keine Grenzen gesetzt – solange der Geldbeutel groß genug ist.
Wir wollen aber keine voreiligen Schlüsse ziehen: Die Diablo-4-Beta bietet schließlich einen Vorgeschmack auf das möglicherweise beste Diablo-Spiel bislang.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Eine Mischung aus Diablo 2, Diablo 3 und Lost Ark |
Dem kann ich nur 100% zustimmen... Die Datensammelwut der heutigen Firmen ist kaum zu...
Der Aufbau des Shops, Begrenzungen kosmetischer Möglichkeiten - siehe Differenz Ingame...
Bei mir lief alles rund - war erstaunt wie flüssig alles selbst auf meinem Steam Deck...
Ok das würde mir schon reichen