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Of Gods And Men: Aus der glorreichen Zeit der Star-Trek-Fanfilme

Star-Trek -Fanfilme hatten ihre Zeit. Of Gods And Men, vor 15 Jahren erschienen, erinnert daran, wie toll sie war!
/ Peter Osteried
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Walter Koenig als Pavel Chekov, Alan Ruck als John Harriman und Nichelle Nichols als Nyota Uhura (Bild: Renegade Studios)
Walter Koenig als Pavel Chekov, Alan Ruck als John Harriman und Nichelle Nichols als Nyota Uhura Bild: Renegade Studios

Es gab eine Zeit, da durften Fanfilme zu Star Trek richtig groß sein. Wie Of Gods and Men, das 2008 veröffentlicht wurde. Aber: Je mehr solcher Projekte - mit echten Star-Trek-Stars und spielfilmlangen Geschichten - es gab, desto mehr fühlte man sich beim Studio Paramount zum Handeln gezwungen.

Neue Regeln wurden aufgestellt. Fanfilme waren zwar weiterhin geduldet, aber sie durften nicht mehr als 15 Minuten Laufzeit haben. Ein Projekt wie Star Trek: Of Gods and Men, zu sehen bei Youtube(öffnet im neuen Fenster) , könnte also nicht mehr entstehen. Der knapp 90-minütige Film ist in technischer Hinsicht natürlich alles andere als perfekt, aber für Fans dennoch ein großer Spaß.

Und zwar nicht nur, weil hier Walter Koenig und Nichelle Nichols mitwirken, die im offiziellen Star Trek nach ihrem letzten Auftritt in Star Trek VI: Das unentdeckte Land(öffnet im neuen Fenster) nicht noch einmal auftauchten. Sondern auch, weil eine ganze Reihe weiterer Schauspieler mitspielen, die in enger Verbindung mit dem Franchise stehen. Ganz zu schweigen vom Regisseur: Tim Russ. Der hat nicht nur inszeniert, sondern spielt erneut Tuvok aus Voyager .

Der Film beginnt damit, dass ein geheimnisvoller Mann einen heruntergekommenen Außenposten besucht und wissen will, wo Captain Kirk ist. Der von Ethan Phillips (Neelix in Voyager) gespielte Hüter dieses Außenpostens erklärt ihm, dass Kirk vor zwölf Jahren gestorben sei. Das hält den mysteriösen Mann jedoch nicht auf.

Szenenwechsel: Captain Nyota Uhura und Captain Pavel Chekov besuchen die Enterprise NCC-1701-M, ein Museumsschiff, das der klassischen Enterprise nachempfunden ist, und treffen auf Captain Harriman. Als ein Notruf eintrifft, werden sie zu einem Planeten gebracht, auf dem der Wächter der Ewigkeit, ein Zeitportal, steht.

Dort taucht der geheimnisvolle Mann auf. Es ist Charlie Evans, der immense mentale Fähigkeiten hat und von Kirk vier Jahrzehnte zuvor körperlosen Außerirdischen überlassen wurde, die darauf achten sollten, dass er niemandem mehr Schaden zufügt. Nun nutzt er den Wächter der Ewigkeit, um Kirk noch vor seiner Geburt zu töten.

Eine alternative Welt

Das verändert die Zeitlinie komplett. Harriman ist nun Captain der G.S.S. Conqueror und einer der blutrünstigsten Schlächter der Galaktischen Ordnung, einer bösen Version der Föderation, die auch die Klingonen besiegte. Uhura ist auf Vulkan, Chekov ein Widerstandskämpfer.

Nach der Vernichtung Vulkans treffen sie aufeinander, mithilfe einer Gedankenverschmelzung erinnert sich Uhura an die eigentliche Zeitlinie und sie versuchen, sie wiederherzustellen - wofür sie aber Charlie Evans' Hilfe brauchen.

Aus Liebe zu Star Trek

Star Trek: Of Gods and Men(öffnet im neuen Fenster) wurde mit einem Budget von 150.000 US-Dollar produziert. Es soll ein Dankeschön der Star-Trek-Macher und -Stars an die Fans sein - und zugleich eine Verbeugung vor dem Franchise. Darum arbeiteten die Schauspieler für den Mindestsatz, den die Gewerkschaft SAG vorschreibt, während alle anderen (fast) ohne Bezahlung aktiv waren - aus Liebe zu Star Trek.

Gedreht wurde in den Sets von Star Trek: New Voyages(öffnet im neuen Fenster) in Port Henry, New York, sowie in und um Los Angeles, unter anderem in Vasquez Rocks(öffnet im neuen Fenster) . Dort wurden bereits einige Star-Trek-Episoden gedreht, unter anderem die Folge Ganz neue Dimensionen, in der Kirk auf den Gorn trifft. Die Szenen an der vulkanischen Wissenschaftsakademie wurden im San Fernando Valley gedreht.

Das Drehbuch wurde von Jesus Treviño und Ethan H. Calk geschrieben, die beide auch für Deep Space Nine Episoden verfasst haben. Chefkameramann Douglas Knapp hatte zuvor für Voyager gearbeitet.

Walter Koenig, Nichelle Nichols und Tim Russ sind wie gesagt in ihren bekanntesten Rollen dabei. Ebenso wie Grace Lee Whitney als Janice Rand, die in 13 Folgen der klassischen Serie mitwirkte.

Eigentlich hoffte man, auch George Takei mit dabei zu haben, der hatte aber keine Zeit. Darum holte man Alan Ruck, der Captain John Harriman in Star Trek: Treffen der Generationen gespielt hat. Lawrence Montaigne spielt den Vulkanier Stonn, wie in der Folge Weltraumfieber der alten Serie. Als vulkanische Priesterin ist Arlene Martel dabei, die in Weltraumfieber(öffnet im neuen Fenster) Spocks Frau werden sollte.

Mit Garrett Wang, J.G. Hertzler, Cirroc Lofton

In neuen Rollen wirken mit: Garrett Wang (Harry Kim in Voyager), J.G. Hertzler (Martok in Deep Space Nine), Gary Graham (Soval in Star Trek: Enterprise), Chase Masterson (Leeta in Deep Space Nine), Cirroc Lofton (Jake Sisko in Deep Space Nine) und - wie erwähnt - Ethan Phillips (Neelix in Voyager).

Außerdem ist Herbert Jefferson Jr. dabei, der Sci-Fi-Fans als Boomer in Kampfstern Galactica bekannt sein dürfte.

Uhura und Chekov haben hier mehr zu tun als sonst

Bei den Computereffekten müssen Zuschauer natürlich Abstriche machen. Denn sie sahen schon 2007, als der Film herauskam, nicht besonders gut aus. Aus den vorhandenen Mitteln wird aber doch einiges herausgeholt. Die Sets gab es schon, man musste nur eine Erklärung finden, warum die Technik der alten Serie hier wieder genutzt wird. Das mag bemüht klingen, ist aber hinnehmbar.

Was Fans begeistert: wie sehr der Film mit der klassischen Serie verbunden ist, und das nicht nur wegen der Auftritte von Arlene Martel und Lawrence Montaigne, sondern auch wegen der Figuren, die man umbesetzen musste, da die Schauspieler von einst nicht mehr lebten.

Das gilt für Charlie, die Figur aus der Folge Der Fall Charlie(öffnet im neuen Fenster) , aber auch für den Mann, der zum eigentlichen Schurken des Films wird: Gary Mitchell (aus der zweiten Pilotfolge Die Spitze des Eisbergs(öffnet im neuen Fenster) ).

Der Wächter der Ewigkeit(öffnet im neuen Fenster) kam in Griff in die Geschichte vor und wird hier genutzt, um die Zeitlinie zu verändern. Denn ohne Kirk konnte Mitchell, der zu gigantischen übersinnlichen Kräften gelangte, nicht besiegt werden.

Folglich unterjochte er die Föderation und rief die Galaktische Ordnung aus - ein böses Spiegelbild der Föderation, nicht unähnlich dem Terranischen Imperium, wie es in der Folge Ein Parallel-Universum vorkam.

2015 gab es auch einen Nachfolger

Kurz gesagt: Für Fans der klassischen Serie wird hier immens viel geboten. Ein Stück Star Trek, das zwar nicht offizieller Kanon ist, aber den Geist von Gene Roddenberrys Schöpfung atmet und ausgesprochen gut unterhält.

Insbesondere gilt dies natürlich auch für die Fans von Uhura und Chekov, die hier mehr zu tun haben als bei den offiziellen Filmen.

Das Team von Star Trek: Of Gods and Men lancierte im Jahr 2015 mit Star Trek: Renegades auch einen Nachfolger - ebenfalls mit Walter Koenig und Tim Russ.


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