Strom-Reset und baldige Verbesserungen bei Nachtzügen
Der notwendige Reset des Stromsystems kommt dann irgendwann noch. Wir vermuten, dass dieser in Hildesheim vorgenommen wurde, denn dort wurde die gesamte Zuggarnitur getrennt. Ein Teil fuhr nach Hamburg weiter, während wir über Magdeburg Kurs auf Berlin nehmen und am frühen Morgen wieder ganz normal unser USB-C-Netzteil verwenden können.
Die Reise selbst verläuft annehmbar. Ärgerlich finden wir, dass es kein Fach für Wertsachen gibt. Zwar lässt sich die Kabine verriegeln, allerdings nur von innen. Es empfiehlt sich, seine Wertsachen etwa zum stillen Örtchen mitzunehmen. Die Toiletten sind allerdings sehr eng gebaut, so dass ein Rucksack schon zu einem Problem werden kann. Auch das bekommt man heutzutage sicher besser in modernen Wagen hin.
Wen Geräusche beim Schlafen stören, für den ist auch der Schlafwagen nichts. Der gesamte Wagen liefert eine Dauerbeschallung, nicht besonders laut, aber doch gut hörbar. Es rauscht die Lüftung, es klackert bei Gleiswechseln und beim Überfahren von Weichen und es gibt ein Surren aus den Stromsystemen. Die Schlafwagen der DB, die die ÖBB nutzen, sind aber recht gut gegen Stöße gedämpft. Das heißt, die Infrastruktur-Eigenarten von Gleisen sind oft nur mit dem Ohr wahrnehmbar. Dafür gibt es jedoch Gewackel, nicht Vibrationen. Das ist aber typisch bei diesen Deutsche-Bahn-Wagen, die die ÖBB verwenden. Wer schon einmal den Vergleich zwischen ICE (1, 2, 3) und einem Thalys auf deutschen Strecken gemacht hat, der weiß, dass es besser geht und nicht an den Gleisanlagen liegt.
Deutsche Züge, egal ob Schnell- oder Nachtzüge, rumpeln nämlich ziemlich. Die Topschnellzüge Shinkansen oder SRT sind sogar noch besser, finden sich aber nur in Asien. Abseits dessen ist zumindest für uns die Wirkung der Kräfte ungewohnt. Man liegt nämlich nicht längs, sondern quer zum Zug. Wer Bremsen und Beschleunigen mit vorne und hinten in Verbindung bringt, bekommt ein seltsames Gefühl beim Schlafen, da diese Kräfte dann rechts und links wirken. Man rollt also bei Beschleunigung und beim Bremsen ein wenig an der Längsachse des Körpers zur Seite. Das ist freilich nicht so stark, dass wir vom Bett herunterrollen, selbst bei einer Schnellbremsung sollte das nicht passieren. Wir verlieren dabei aber etwas die Orientierung und sind beim Aufwachen leicht verwirrt, zumal die (geschlossenen) Augen einem nicht klarmachen, wie der Körper zur Umgebung positioniert ist. Das betrifft aber sicher nicht jeden. Wir konnten uns jedenfalls vor Jahren schnell daran gewöhnen.
Bei der Ankunft gegen 8 Uhr in der Früh haben wir alles erledigt, was zu erledigen war. Nur mit den E-Mails hat es nicht so geklappt, wie wir uns das gewünscht haben, und am Morgen ist der Akku von einem der beiden Notebooks leer. Es braucht also etwas Vorplanung für die Nutzung elektrischer Geräte, wenn man wie wir versucht, die Alternative Nachtzug fürs moderne Arbeiten zu nutzen.
In Zukunft wird alles besser
Da uns auch die Zukunft der Nachtzüge interessiert, haben wir bei den ÖBB nach Details zum neuen Wagenmaterial gefragt. Weitgehend bekannt ist ja, dass ein Eisenbahnunternehmen wie die ÖBB nicht Schlaf- und Liegewagen von der Stange kaufen kann und dementsprechend zahlreiche alte Wagen der Deutschen Bahn für den Betrieb übernehmen musste - mit den zuvor beschriebenen Auswirkungen.
Ab 2020 soll aber einiges besser werden, auch wenn das Wo noch nicht komplett bekannt ist. Die ÖBB planen die Anschaffung neuer Wagen, die in zwei Jahren zum Einsatz kommen sollen. Viele Details gibt es allerdings noch nicht. Seitens der ÖBB wurde uns aber bestätigt, dass die Wagen eine WLAN-Ausrüstung bekommen. Ob diese dann auch nach Deutschland verkehren, steht jedoch noch nicht fest.
In jedem Fall sehen die Bilder von der nächsten Nachtzuggeneration vielversprechend aus.
Neben dieser interessanten Zukunft gibt es allerdings allgemein das Problem, dass Nachtzüge kaum noch im Bewusstsein des Fahrgastes sind.
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