Obi-Wan Kenobi Episode 4 bis 6: Darth Vader und das Imperium der Schwachköpfe
Dämliche Stormtrooper sind in Obi-Wan Kenobi noch das geringste Problem. Zum Ende hin ist die Star-Wars-Serie vor allem eines: belanglos. Achtung, Spoiler!

Spoilerwarnung: Achtung! Wir besprechen in dieser Rezension Charaktere und Auszüge der Serie von Obi-Wan Kenobi, bleiben aber größtenteils bei Informationen aus den offiziellen Trailern. Wer zuvor gar nichts wissen möchte, sollte nicht weiterlesen.
- Obi-Wan Kenobi Episode 4 bis 6: Darth Vader und das Imperium der Schwachköpfe
- Alles ist wie vor der Serie
Obi-Wan Kenobis Abenteuer in sechs Teilen ist nicht wie die dunkle oder helle Seite der Macht. Die Serie hat sehr starke Momente und streut diese in teils haarsträubend schlechte Passagen ein. Wie Anakin Skywalker in Star Wars: Episode 2 sind wir zwiegespalten. Sollen wir die Disney+-Serie nun mögen oder sie hassen? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Das hätten wir nach der Rezension der ersten drei Folgen nicht erwartet.
Nachdem die letzten Credits von Obi-Wan Kenobi gelaufen waren, stellten wir uns direkt die Frage: Wozu eine Geschichte erzählen, wenn das Schicksal fast aller darin vorkommenden Charaktere bereits zu Ende erzählt wurde? Wir wissen, dass Obi-Wan auf dem ersten Todesstern sein Leben lässt. Wir wissen, dass Luke und Leia nicht wirklich in Gefahr sein können. Schließlich werden sie einmal die Rebellion anführen. Und Darth Vader? Der bekommt zum Ende seine Erlösung.
Dass sich Disney für Obi-Wan als Protagonisten entschieden hat, finden wir dabei nicht unbedingt schlecht - schließlich liegen mehrere Jahrzehnte und damit genug Zeit zwischen seinem Exil auf Tatooine und seinem letzten Kampf gegen Darth Vader. Das Problem sind hier weitere prominente Charaktere, etwa Luke und Leia Skywalker, als zentrale Elemente der Handlung. Andere, viel spannendere Figuren wie der Großinquisitor oder die Rebellenspionin Tala bekommen hier kaum Spielraum.
Obi-Wan Kenobi ist vorhersehbar
Dadurch sind Handlungsstränge schon vorprogrammiert und die Spannung entsprechend gering. Geht Obi-Wan etwa auf Rettungsmission, um Leia zu befreien, dann ist der Ausgang klar. Die wenigen nostalgischen Momente, etwa die Verfolgungsjagd mit einem Imperialen Sternzerstörer oder die Rückkehr des T-47 Snowspeeder, können darüber nur bedingt hinwegtrösten.
Apropos Leias Rettungsmission. Hier infiltriert Obi-Wan eine imperiale und vollbesetzte Basis. Hilfe bekommt er vor allem durch eine Instanz: die Dummheit des Imperiums. Klar sind zielunsichere Stormtrooper und Schlachtpläne auf Kinderniveau (die Falle des Imperators auf dem Waldmond von Endor) schon Markenzeichen des angeblich mächtigsten Regimes in einer weit, weit entfernten Galaxis. Allerdings können wir bei vielen Szenen in Obi-Wan Kenobi unseren Kopf nicht genug abschalten.
Natürlich kann Obi-Wan ohne Probleme in einem Gleiter entkommen, während die Landebahn voll von Stormtroopern und mehreren Inquisitoren ist. Obendrein sind an der Decke mehrere Dutzend Tie Fighter ungenutzt geparkt. Wie kommt er überhaupt so weit? Ein Mann in Robe und ein Kind sollten doch unter all den schwarzen und grauen Uniformen auffallen. Ganz einfach: Er versteckt das Kind (das überdies auffällige Schuhe trägt) unter einem Mantel - hier gibt es nichts zu sehen!
Einer der emotionalsten Star-Wars-Momente
Nur eine Folge später wird es noch einmal anstrengender: Stormtrooper und Rebellen bekämpfen sich in einem schmalen Flur. In einigen Szenen stehen sie sich auf drei Meter Entfernung gegenüber und treffen nicht. Was an sich eine spannende Schlacht sein soll, gerät zu einer unfreiwillig komischen Szene, bei der wir uns das Lachen verkneifen mussten. Es ist schwierig, so überhaupt irgendwelche Spannung zu verspüren.
Das ist besonders schade. Denn wenn die Serie starke Momente ausspielt, dann tut sie das mit Bravour. Nahezu alle Szenen mit Darth Vader sind exzellent umgesetzt. Disney zeigt einmal mehr, was für ein starker Bösewicht er ist. Dabei tritt Vader auch mehrmals gegen seinen ehemaligen Meister Obi-Wan Kenobi an.
Das endet in einem großartigen Finale mit einem der für uns emotionalsten Momente der Star-Wars-Geschichte, wenn Obi-Wan und sein ehemaliger Schüler Darth Vader sich gegenüberstehen.
Abseits von Vader und Obi-Wan sehen wir aber zu viel verschenktes Potenzial - trotz gleich zweier Überraschungs-Cameos.
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Alles ist wie vor der Serie |
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Ja, das ist richtig. Wird noch in einem zukünftigen Film oder einer Serie (ist noch...
Das ist doch immer so, dass in Filmen meist der Bösewicht doch nicht tot ist und nochmal...
Mit Humor zu nehmen ;) Als Obi-Wan mit Leia unterwegs ist fragt er tatsächlich mal wie...
Nahezu alle Star Wars Produkte von Disney sind ohne Rücksicht auf die zu erzählenden...
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