Willkommen auf Tatooine - schon wieder
Nachdem der Mandalorianer und Boba Fett bereits mehrere Male über die Dünen von Tatooine gewandert sind, gesellt sich nun Obi-Wan Kenobi dazu. Drei Serien später wird die Kulisse allerdings etwas öde. Nun ist klar, dass die Serie zumindest in Teilen auf dem Wüstenplaneten spielen muss - schließlich soll der Jedi-Meister über Anakins Sohn Luke Skywalker wachen. Allerdings verbringt die Serie die gesamte erste Folge auf dem Planeten.
Generell baut sich die Story eher langsam auf. Dadurch bekommen wir einen Einblick in den Alltag vom im Exil lebenden Obi-Wan, der getarnt einfachen Arbeiten nachgeht. Allerdings wird das schnell redundant und wir hätten uns eine schnellere Abkehr von Tatooine gewünscht. Es ist daher gut, dass Disney die ersten beiden Folgen zusammen veröffentlicht hat.
Denn nach einer etwas zu lang erzählten Einführung folgen wir Obi-Wan auf den an Nar Shaddaa erinnernden Planeten Daiyu. Hier fallen schnell die Limitierungen des interaktiven LED-Sets auf, welches auch in The Mandalorian und The Book of Boba Fett zum Einsatz kam. Wir erkennen die Übergänge zwischen realen Sets und computergenerierter Hintergrundszenerie sehr einfach, wenn die Kamera weit herauszoomt.
Sets nicht auf dem hohen Niveau von The Mandalorian
Später reist der Jedi-Meister durch ein kleines Dorf, das wieder an die Lehmhäuser auf Tatooine erinnert. Hier werden praktische Sets einmal zu oft wiederverwertet. An anderer Stelle sehen wir klar die Schauplätze aus der echten Welt, an denen die Serie teilweise gedreht wurde, etwa einen Tagebau samt Sandhügel.
Das reißt uns das eine oder andere Mal aus der ansonsten wieder toll umgesetzten Star-Wars-Szenerie heraus. Gerade die Kostüme und das Charakterdesign sind erstklassig. Besonders cool: die dunklen Sith-Trachten der Inquisitoren oder ein übermenschengroßer und stummer Loader-Droide mit Herz.
Tolle Schauspieler mit Überraschung
Bekräftigt wird das durch den professionellen Cast: Ewan McGregor versteht es, den gebrochenen Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi erneut mit dem Charme der Prequels zu spielen. Auf der anderen Seite stehen die fiesen Inquisitoren, die ihrerseits als böse und skrupellose Jäger eine echte Bedrohung darstellen - bestärkt durch die tollen Auftritte von Moses Ingram (Third Sister), Sung Kang (Fifth Brother), Rya Kihlstedt (Fourth Sister) und Rupert Friend (Grand Inquisitor). Ein besonderes Lob gilt der erst zehnjährigen Schauspielerin Vivien Lyra Blair (auch zu sehen in Bird Box), die als rebellische Leia Organa ihre in Zukunft sehr wichtige Star-Wars-Figur überzeugend verkörpert.
Wenn es die verbleibenden drei Folgen noch schaffen, uns auch Darth Vader und Co. wieder schmackhafter zu machen, beweist Disney, dass es nicht unbedingt brillante Köpfe wie John Favreau und Dave Filoni (The Mandalorian, The Book of Boba Fett) an der Spitze braucht, um guten Star-Wars-Content abzuliefern. Regisseurin und Produzentin Deborah Chow, ein vierköpfiges Drehbuchautorenteam und Executive Producer Ewan McGregor reichen auch aus.
Wöchentlich auf Disney+
Obi-Wan Kenobi kann auf Deutsch oder im englischen Original auf Disney+ angeschaut werden. Bisher sind drei Episoden verfügbar. Wöchentlich wird jeden Mittwoch eine weitere Episode hinzugefügt. Insgesamt sechs Folgen soll es geben.
Es bleiben also noch drei Folgen, um uns als Star-Wars-Fans komplett zu überzeugen. Wer weiß: Vielleicht gibt es wieder den ein oder anderen prominenten Cameo aus Filmen und Serien. Davon gibt es schließlich genug.
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Obi-Wan Kenobi Episode 1 bis 3: Eine erfrischend düstere Star-Wars-Geschichte |
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Das hat sich dann wohl mit Folge 5 geklärt. :-)
Komm in den Ruhrpott, hier erlebst du den gleichen Charme wie in Brooklyn. ;-)
So sieht es aus... Rogue war so mit Abstand so ziemlich die beste Auskopplung. Leider...
Die Probleme bei der Umgehung der Laserschranke sind auch meiner wenig SciFi-begeisterten...
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