Oberster Gerichtshof: Österreichs Provider gegen Internetsperren zu Kino.to

Nach einem Kino.to-Urteil des Obersten Gerichtshofs Österreichs müssen Provider Internetsperren errichten, auch wenn Urheberrechtsverletzungen nicht bewiesen sind. Erst bei verhängter Beugehaft gegen den Provider wird die Rechtmäßigkeit überprüft.

Artikel veröffentlicht am ,
Frühere Homepage von Kino.to
Frühere Homepage von Kino.to (Bild: Kino.to)

Österreichs Internetprovider haben ein Urteil kritisiert, nachdem sie im Kino.to-Urteil des Obersten Gerichtshofs Webseiten sperren müssen, die vermeintlich illegale Inhalte anbieten. "Einen Nachweis muss der Rechteinhaber dazu nicht erbringen, es reicht die Behauptung, dass seine Rechte verletzt werden", so der Branchenverband ISPA (Internet Service Providers Austria).

Selbst wenn der Provider sich weigert und es zu einer Klage kommt, wird die Rechtmäßigkeit der Forderung nicht überprüft. Zuerst müsse sich der Provider zu einer Beugestrafe verurteilen lassen und dagegen Berufung einlegen, damit die inhaltliche Richtigkeit der Sperraufforderung überprüft werde.

Hintergrund: Internet Service Provider können laut dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom März 2014 verpflichtet werden, illegale Webseiten zu sperren. Constantin Film und die Filmproduktionsgesellschaft Wega hatten gegen den TV-Kabelnetzbetreiber UPC Austria geklagt, weil in der Vergangenheit auf Kino.to illegale Kopien ihrer Filme verbreitet wurden.

ISPA-Chef Maximilian Schubert erklärte: "Wir können uns jetzt aussuchen, ob wir Richter spielen und die Rechtmäßigkeit jeder Sperraufforderung überprüfen und beurteilen oder jedem Begehren blind nachkommen."

Diese Rolle lehnen die Provider jedoch ab und fordern, dass Richter über Internetsperren entscheiden. Darüber hinaus müssten alle Sperren in einem Transparenzbericht aufgelistet und periodisch einer richterlichen Überprüfung unterzogen werden. "Nur so kann man einen Sperrfriedhof oder Zustände wie in Großbritannien, wo bereits fast jede fünfte Webseite gesperrt ist, verhindern", sagte Schubert. Sperren ließen sich immer umgehen, und jede Sperrinfrastruktur könne missbraucht werden.

Constantin Film, einer der Kläger beim Kino.to-Urteil des EuGH, hatte im März 2014 angekündigt, Internetsperren in Deutschland gegen illegale Filmangebote gerichtlich durchzusetzen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


furanku1 25. Jul 2014

Daraus wird niemals eine Rechtfertigung es sich dann einfach ohne zu bezahlen zu nehmen...

ChMu 24. Jul 2014

So sieht es aus. Bis auf den Betreiber sind doch eh alle bereits wieder auf freiem Fuss?

crazypsycho 24. Jul 2014

So nicht richtig. Zu DM-Zeiten waren meist die teuren Filme bei 2 DM, die älteren bei 1...

Anonymer Nutzer 24. Jul 2014

Kapierst du nicht daß es nicht um die Bezahlung geht sondern um deren Angriff auf das...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
heylogin
Der Passwortmanager, der selbst ohne Passwort auskommt

Normalerweise entsperrt man seinen Passwortmanager mit einem Passwort. Doch heylogin geht einen anderen Weg und soll sicherer und komfortabler sein.
Ein Interview von Moritz Tremmel

heylogin: Der Passwortmanager, der selbst ohne Passwort auskommt
Artikel
  1. Lieferdienst: Rewe führend bei 150-Millionen-Euro-Investition in Flink
    Lieferdienst
    Rewe führend bei 150-Millionen-Euro-Investition in Flink

    Der Lieferdienst Flink ist Partner von Rewe. Die Handelskette ist in einer neuen Investitionsrunde führend und liefert zugleich selbst Lebensmittel aus.

  2. Polaris: Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk
    Polaris
    Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk

    Den Auftrag für das neue Triebwerk hat die Bundeswehr an das deutsche Start-up Polaris gegeben, das damit in die Luftfahrtgeschichte eingehen kann.

  3. Playstation Deals bei Media Markt - bis zu 75 Prozent Rabatt
     
    Playstation Deals bei Media Markt - bis zu 75 Prozent Rabatt

    Die Playstation Days of Play bei Media Markt versprechen satte Deals auf jede Menge Games und Zubehör. Es winken bis zu 75 Prozent Rabatt.
    Ausgewählte Angebote des E-Commerce-Teams

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Corsair Crystal 570X RGB Mirror 99€, be quiet! Pure Base 500 59€, Patriot Viper VENOM RGB DDR5-6200 32 GB 109€ • Acer XZ322QUS 259€ • Corsair RM750x 108€ • Corsair K70 RGB PRO 135€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Chromebooks bis -32% • NBB: Gaming-Produkte bis -50% [Werbung]
    •  /