Oberleitungen: Bundesregierung will mehr Autobahnen elektrifizieren
Bisher gibt es nur zwei Pilotprojekte mit Oberleitungen an Autobahnen. Aber die Bundesregierung plant, diese Form der Elektromobilität zu erweitern, um ihre Klimaziele zu erreichen.

Mehr Oberleitungen für die Autobahn: Die Bundesregierung will den Aufbau von Oberleitungen, die spezielle Lkw mit Fahrstrom versorgen, weiter ausbauen. Dafür will sie mehrere Milliarden Euro bereitstellen. Bisher sind nur zwei kurze Teilstücke in Hessen und Schleswig-Holstein mit Oberleitungen ausgestattet.
4.000 Kilometer Oberleitungen will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) an Autobahnen bis zum Jahr 2030 aufstellen lassen, wie die Wirtschaftszeitung Handelsblatt berichtet. Zudem plant Scheuer weitere Maßnahmen, um die Emissionen aus dem Schwerverkehr zu reduzieren. Dazu gehört auch, künftig mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf die Straße zu bringen. Das können ebenso Lkw mit Gasantrieb sein wie Elektrofahrzeuge mit Akku oder mit Brennstoffzelle.
Scheuer fördert den Ausbau der Infrastruktur
Mit einer Milliarde Euro will Scheuer die Beschaffung der Fahrzeuge fördern. Weitere vier Milliarden Euro bis zum Jahr 2023 plant das Verkehrsministerium für den Ausbau der Infrastruktur bestehend aus Tankstellen für Gas und Wasserstoff, Ladestationen und Oberleitungsmasten ein. Zudem will Scheuer über eine Staffelung bei der Lkw-Maut Fahrzeuge mit sauberen Antrieben bevorzugen.
Die Vorhaben hat das Verkehrsministerium in einem Konzept zusammengefasst, das auf Empfehlungen der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) beruht. Eine Arbeitsgruppe, in der Vertreter der Branche und Umweltverbände vertreten waren, hat verschiedene Konzepte erarbeitet, wie die Klimaziele bei Schwerfahrzeugen erreicht werden können. Bis 2030 sollen alle Schwerfahrzeuge zu einem Drittel mit alternativen Kraftstoffen fahren.
Fernverkehr mit Brennstoffzelle oder Oberleitung
Vor allem im Fernverkehr ist das ein Problem. Bisher gibt es da nur wenige Lösungen. Eine davon sind Lkw mit Brennstoffzellen, die andere Oberleitungs-Lkw (O-Lkw), die einen konventionellen Dieselmotor und einen elektrischen Antriebsstrang haben. Auf Strecken mit einer Oberleitung fahren sie elektrisch und laden ihren Akku. Verlässt ein O-Lkw die elektrifizierte Strecke, schaltet er auf Akkubetrieb um. Da der Akku vergleichsweise klein ist, bietet er nur wenig Reichweite. Wenn er leer ist, springt der Dieselmotor an.
Aktuell sind zwei Teststrecken in Betrieb: eine auf der Autobahn A5 zwischen Langen/Mörfelden und Darmstadt/Weiterstadt, die andere auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck. Eine weitere Teststrecke ist in Baden-Württemberg auf der Bundesstraße 462 bei Rastatt nahe Karlsruhe geplant. In Mittelschweden läuft seit 2016 ein Pilotprojekt.
Nach den Planungen des Verkehrsministeriums sollen zunächst rund 500 Kilometer Pendlerstrecken elektrifiziert werden. Darunter könnte die Strecke von Bremen nach Hamburg sein. Sie könnte dann bis Lübeck erweitert werden. Eine andere Möglichkeit wäre die Strecke zwischen Essen und Dortmund.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Wir hatten mal ein gut funktionierendes Gütersystem für die Bahn. Wurde über die Jahre...
Also investieren wir nicht nur in neue Infrastruktur (wofür Ja, und? Wird dich bei...
Züge verbrauchen für den Transport selbst weniger Energie, sind aber systembedingt...
Vor allem hat es langfristig (und vlt sogar mittelfristig) nur Vorteile. Die Straßen...