O3DE: Amazon macht eigene Gaming-Engine Open Source

Die freie Engine ist eine Abkömmling von AWS' Lumberyard. Verwaltet wird das neue O3DE-Projekt von der Linux Foundation.

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O3DE bietet unter anderem einen neuen Renderer.
O3DE bietet unter anderem einen neuen Renderer. (Bild: Open 3D Engine Contributors/CC-BY 4.0)

Amazons Cloudsparte AWS hat die Gaming-Engine O3DE (Open 3D Engine) als Open Source veröffentlicht, wie das Unternehmen in seinem Blog ankündigt. Das Unternehmen führt damit seine Erfahrungen weiter, die es bereits mit der Lumberyard-Engine gesammelt hat. Lumberyard basiert auf der Cry Engine, ist komplett kostenfrei und auch im Quellcode verfügbar, aber eben proprietäre Software. O3DE ändert das und verwendet nun die Apache-2-Lizenz, was eine vollständig freie Verfügbarkeit und Nutzung garantiert.

Die Veröffentlichung von O3DE bezeichnet AWS dabei als "nächsten Schritt". Dazu heißt es in der Ankündigung: "Als wir mit dem Bau des Nachfolgers von Lumberyard begannen, wurde uns klar, dass wir mehr tun können. Wenn das ultimative Ziel Innovation ist, möchten wir es der Entwickler-Community für Spiele und Simulationen ermöglichen, Seite an Seite mit uns in einer offenen Gemeinschaft zu arbeiten, damit sie auf die Technologie zugreifen, dazu beitragen und sie weiterentwickeln können."

Konkret bedeutet das, dass die Engine eben nicht nur frei lizenziert sein soll. Vielmehr soll O3DE von einer offenen Community unter dem Dach der Linux Foundation weiterentwickelt werden, statt allein von AWS kontrolliert zu werden. Getragen wird das neue Projekt dabei von mehr als 20 Gründungsmitgliedern, zu denen neben AWS selbst auch Adobe, Here, Huawei oder Intel gehören. Hinzu kommen einige Gamestudios und -produzenten, von denen wohl Niantic und Wargaming die bekanntesten sein dürften.

Zahlreiche Verbesserungen im Vergleich zu Lumberyard

Für die Engine neu entstanden ist der Atom-Renderer, der Physically Based Rendering (PBR) ebenso unterstützt wie Ray-Traching auf Grundlage von Vulkan, Apples Metal oder Microsofts DirectX 12. Genutzt werden kann darüber hinaus Deferred Rendering und Atom bietet Skripting-Möglichkeiten. Hinzu kommen ein im Vergleich zu Lumberyard von Grund auf neu erstellter Netzwerk-Stack und neue Bibliotheken für mathematische Berechnungen. Diese setzen vor allem auf SIMD-Beschleunigung und sollen die Funktionen moderner CPU verwenden. Damit will das Team auch den Plattform-Support auf ARM-Geräten erweitern.

In der Ankündigung der Linux-Foundation heißt es: "Entwickler können Spiele und neue Engine-Funktionen auf der komponentenbasierten Architektur von O3DE aufbauen, wodurch Komponenten der Engine zusammen oder unabhängig voneinander verwendet werden können. Entwickler haben die Flexibilität, Code mit C++, Lua und Python zu erstellen". Für die Animation, künstlerische Gestaltung und Leveldesign bietet O3DE außerdem einen eigenen 3D-Editor.

Die neue Engine befindet sich derzeit noch in einer technischen Vorschau und das Team erwartet, O3DE noch in diesem Jahr in einer stabilen Version bereitzustellen. Gemeinsam mit der Community sollen dann folgend weitere Funktionen erstellt werden können. Der Code von O3DE findet sich auf Github, weitere Details liefert die Dokumentation des Projekts.

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