O2: Telefónica testet Open RAN in Europa
Open RAN will Mobilfunknetze mit günstiger einfacher Hardware und Open Source Software aufbauen. Das testet die Telefónica nun erstmals in ihrem O2-Netz in Großbritannien.

Die Telefónica testet in ihrem O2-Mobilfunknetz in Großbritannien Open RAN. Wie der Netzbetreiber am 16. Januar 2020 bekanntgab, wird dazu mit den Ausrüstern Mavenir, Dense Air und Wavemobile zusammengearbeitet.
Mit Mavenir will O2 die Abdeckung und Kapazität in dichtbesiedelten Bereichen in London verbessern, hauptsächlich in Stadien und Einkaufszentren. Die Partnerschaft mit Dense Air umfasst den Einsatz von O-RAN in 4G- und 5G-Netzen in einem Dorf. Wavemobile wird ein aktives O-RAN-Netzwerk an mehreren Standorten in Großbritannien errichten, künftig auch an schwer zugänglichen Standorten. Brendan O'Reilly, Chief Technology Officer von O2, sagte, dass O-RAN "wirklich aufregende Möglichkeiten eröffnet". Dies ermögliche die Öffnung des Funkzugangsnetzwerks für kleinere Anbieter.
Open RAN bedeutet virtualisierte Netzwerkelemente, White-Box-Hardware, Open Source Software und standardisierte Schnittstellen. Auf proprietäre Chips soll weitgehend verzichtet werden. Im Februar 2018 hatten die Netzbetreiber AT&T (USA), China Mobile, Deutsche Telekom, die japanische NTT Docomo und Orange aus Frankreich den Aufbau der ORAN Alliance bekanntgegeben.
Sie ist inzwischen auf Betreiber wie China Unicom und Hersteller wie Intel, Radisys, Lenovo und Samsung Electronics angewachsen.
Ein Experte von einem führenden Ausrüster geht davon aus, dass Open RAN heute noch nicht nutzbar sei. Er erwarte dies erst Mitte der 2020er Jahre oder noch später. Besonders die Energieeffizienz von Open RAN bereite Probleme. Der Einsatz sei eher in Small Cells möglich, aber nicht bei Massive MIMO, wo spezielle Chips zum Einsatz kommen.
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