O2: Telefónica Deutschland soll eventuell verkauft werden
Die Konzernzentrale hat Telefónica Deutschland einen harten Sparkurs aufgezwungen. Weil dennoch die Verluste wachsen, soll jetzt ein Verkauf erwogen werden.

Die spanische Telefónica erwägt den Verkauf von Telefónica Deutschland. Das berichtet die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Telekommunikations- und Finanzkreise. Mögliche Käufer seien in Deutschland noch nicht aktive ausländische Netzbetreiber und Finanzinvestoren. Auch ein Teilverkauf ist möglich. Die Pläne seien aber noch in einem frühen Stadium, eine Investmentbank sei noch nicht für die Telefónica auf der Suche nach einem Käufer.
Telefónica Deutschland kommentierte den Bericht nicht. Die spanische Telefónica besitzt 69,2 Prozent an Telefónica Deutschland. Auch dort hieß es: "Kein Kommentar". Der niederländische Netzbetreiber KPN hält aus dem Verkauf seiner E-Plus-Anteile noch 8 Prozent an Telefónica Deutschland.
O2: Kaputtgespart aus Madrid
Dem Netzbetreiber wurde laut Wirtschaftswoche aus der Konzernzentrale in Madrid ein harter Sparkurs auferlegt. Für Infrastruktur seien im vergangenen Jahr unter 1 Milliarde Euro investiert worden. Der Umsatz ging im Jahr 2017 um 2,8 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zurück. Der Verlust stieg wegen Abschreibungen auf 381 Millionen Euro nach 176 Millionen Euro im Vorjahr.
In Netztests liegt O2 weiter hinten: Einen schlechten dritten Platz erreichte O2 im November 2016 im Connect-Mobilfunknetztest. Besonders bei den Datenverbindungen enttäuschte das Netz. Auch ein Test der Computer Bild vom Dezember 2016 ergab: Wie bereits im Vorjahr gelang der Deutschen Telekom "mit ihrem guten LTE-Netz" der Testsieg. Vodafone kam auch in diesem Jahr auf Platz zwei, liegt aber dicht hinter dem Testsieger, O2 landet auf dem letzten Platz.
Im Chip-Netztest 2017 vom November war die Deutsche Telekom wieder Testsieger mit dem besten Mobilfunk- und LTE-Netz, dicht gefolgt von Vodafone, das auf den Schienen überlegen war. O2 kam in allen Großstädten auf Platz drei und kämpft nach wie vor mit der Netzintegration. Fortschritte lassen sich hier punktuell verzeichnen, etwa bei den Transferraten an städtischen Hotspots. O2 konnte die Netzperformance jedoch weitgehend stabil halten.
Sichtbare Verbesserungen konnte der Netzbetreiber in der Kategorie Internet bei den durchschnittlichen Transferraten bei Downloads von 13,6 MBit/s im Jahr 2016 auf 20,35 MBit/s und Uploads von 8,1 MBit/s in 2016 auf 10,3 MBit/s im Jahr 2017 erzielen. Die Rufaufbauzeit konnte von 10,1 Sekunden auf 6,69 Sekunden reduziert werden. Das Netz in Hamburg und München wurde bei laufender Netzintegration mit einem "Gut" ausgezeichnet.
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Die Frequenzvergabe war ein einziges Mal teuer - alle anderen Frequenzversteigerungen...
Die Investitionshöhen -sind gar nicht mal so hoch. Von den 60 Mrd für Frequenzen der...
Hier kann man o2 mittlerweile vergessen. Lustigerweise klappt auch GSM nicht mehr. 2017...
Absoluter Dreck.
Doch.