Nyx: Deutsches Start-up will 2025 sein eigenes Raumschiff testen

Im Sommer möchte das deutsch-französische Unternehmen The Exploration Company den Prototyp seiner Raumkapsel Nyx unter Weltraumbedingungen testen(öffnet im neuen Fenster) . Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX soll den Prototyp mit einer Falcon-9-Rakete in die Erdumlaufbahn befördern.
Die Raumkapsel ist nach der griechischen Göttin der Nacht benannt und soll bis zu vier Tonnen Fracht in die Erdumlaufbahn bringen können. Da die Raumkapsel wiederverwendbar ist, kann sie zudem bis zu drei Tonnen Material aus dem Weltraum wieder zur Erde zurückbringen. Die fertiggestellte Nyx-Raumkapsel(öffnet im neuen Fenster) wird einen Durchmesser von etwa vier Metern haben.
Der Prototyp und eines seiner Experimente
Bei dem Testflug wird jedoch eine kleinere Version der Raumkapsel ins All entlassen. Diese soll eine Nutzlast von 300 Kilogramm transportieren können und hat einen Durchmesser von zweieinhalb Metern.
Bei der im Sommer geplanten Mission Possible sollen sich insgesamt 160 Kilogramm Material für Experimente an Bord des Prototyps befinden. Eines davon stammt von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR(öffnet im neuen Fenster) ). Bei dem Ray-Pair-Nyx-Experiment soll der Gießkannenschimmel(öffnet im neuen Fenster) Aspergillus carbonarius in der Schwerelosigkeit erforscht werden.
Die Form der 350 Pilzarten der Gattung Gießkannenschimmel hat Botaniker an den Brausekopf der Gießkanne erinnert, daher der Name. Einige dieser Pilze können starke Giftstoffe aussenden, zudem kann diese Gattung lebensbedrohliche Infektionen bei Menschen und Tieren auslösen.
Aspergillus-Pilze gehören zu den häufigsten Schimmelpilzen auf der Welt, kommen sogar in der Antarktis und Sahara vor - zudem entwickeln sie sich auf der Internationalen Raumstation ISS selbst in der Schwerelosigkeit, wie eine Forschungsgruppe im Fachmagazin mSpehre im Oktober 2016 berichtete(öffnet im neuen Fenster) . Die biologischen Prozesse in ihnen laufen dort aber anders ab. Welchen Einfluss die Schwerelosigkeit etwa auf die Zusammensetzung von Proteinen hat, ist kaum erforscht. Das könnte sich nun ändern.
Die (mögliche) Zukunft von The Exploration Company
Das Unternehmen hofft, ab dem Jahr 2028 zur ISS aufbrechen zu können. Diese wird noch bis Ende 2030 wissenschaftlich und astronautisch genutzt . The Exploration Company könnte sie somit mit Fracht und Experimenten versorgen, aber auch alte Experimente und Instrumente zurück zur Erde bringen.
Anfang 2031 soll die ISS mit einem Raumschiff von SpaceX in die Erdatmosphäre gebracht werden und dort verglühen. Bis dahin könnte die Firma die Betreiber von privaten Raumstationen als Kunden gewinnen - oder Verträge mit Staaten wie China, Russland oder Indien schließen, die in ihrem nationalen Raumfahrtprogramm den Betrieb von staatlichen Raumstationen vorgesehen haben. Die chinesische Tiangong-Station ist neben der ISS bisher jedoch die einzige Raumstation im All.
Beim Start ist die Nyx nicht zwingend auf die Raketen von SpaceX angewiesen, sondern kann beispielsweise auch mit der europäischen Ariane-6-Rakete ins All aufbrechen. Eine zukünftige Version könnte sogar Menschen befördern, heißt es von Unternehmensseite. Auch Missionen zum Mond sind denkbar.



