Nymi: Herzrhythmus aktiviert Smartphone

Der Herzrhythmus ist ein individuelles Merkmal eines Menschen. Das kanadische Unternehmen Bionym nutzt ihn zur biometrischen Authentifizierung.

Artikel veröffentlicht am ,
Nymi: einfache Gesten
Nymi: einfache Gesten (Bild: Bionym)

Die Textzeile "I can feel your heartbeat" dürfte in jeder dritten Liebesschnulze vorkommen. Auch das Unternehmen Bionym spürt dem Herzschlag nach, allerdings nicht zum Schmachten: Es nutzt ihn als biometrisches Erkennungsmerkmal.

Nymi heißt das Biometriegerät, das das kanadische Unternehmen entwickelt hat. Es ist ein Armband mit einer Verdickung am Verschluss, in der die Elektronik untergebracht ist. Oben auf dem Verschluss sitzt eine Elektrode.

Individueller Rhythmus

Wenn der Nutzer das Armband umlegt, wird es aktiviert. Er legt seinen Finger auf die Elektrode, und das System erstellt ein Elektrokardiogramm (EKG). Zwar haben gesunde Menschen fast den gleichen Herzrhythmus - aber eben nur fast. Tatsächlich hat jeder Mensch einen individuellen Rhythmus, und den macht sich Bionym zunutze.

  • Das Armband Nymi - oben ist die Elektrode zu erkennen. (Bild: Bionym)
  • Das Armband nutzt den Herzrhythmus als biometrisches Erkennungsmerkmal.(Bild: Bionym)
  • Ausgeliefert werden soll Nymi Anfang kommenden Jahres. (Bild: Bionym)
Das Armband Nymi - oben ist die Elektrode zu erkennen. (Bild: Bionym)

Hat das Armband das EKG genommen, dient der Herzrhythmus als biometrisches Merkmal. Per Bluetooth Low Energy (BLE) kommuniziert es mit Geräten, die ein Passwort abfragen: Computer, Smartphone und Tablet etwa. Auf diese Weise authentifiziert sich der Nutzer und schaltet das Gerät frei.

Gestenerkennung

Das Armband verfügt zudem über einen Beschleunigungsmesser und ein Gyroskop, die eine einfache Gestenerkennung ermöglichen. Der Träger kann also auch durch Gesten Eingaben machen: Der Nutzer gibt sich per EKG etwa bei seinem Auto zu erkennen, und durch eine Drehung des Handgelenks öffnet er das elektronische Schloss.

Für Sicherheit sei gesorgt, erklären die Entwickler: Nymi ist nur so lange aktiv, wie der Nutzer das Armband trägt. Legt er es ab, muss er sich erst wieder mit einem Finger anmelden, um es wieder zu aktivieren. Bei der Authentifizierung würden nur Daten übertragen, wenn der Nutzer dem zuvor explizit zugestimmt habe. Bionym lege großen Wert auf Datenschutz und Schutz der Privatsphäre, sagte Unternehmenschef Karl Martin dem Bostoner Radiosender 90.9 WBUR.

EKG schwer zu fälschen

Für ein medizinisches EKG ist die Messung nicht genau genug. Aber für diese Anwendung reicht sie aus. Nach Angaben der Entwickler ist die Erkennungsrate höher als bei der Gesichtserkennung und in etwa so hoch wie die Erkennung des Fingerabdrucks. Es sei zudem sicherer gegen Ausspähen als dieser: Den Fingerabdruck hinterlassen wir überall - ihn zu fälschen, ist nicht schwierig. Sich das EKG von einem Menschen zu verschaffen, hingegen sei ungleich schwieriger, sagte Martin.

Das Armband kann für knapp 80 US-Dollar vorbestellt werden. Regulär soll der Preis 100 US-Dollar betragen. Bionym will die Armbänder Anfang kommenden Jahres ausliefern.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


mabu 04. Sep 2013

:) Auf das Szenario wär ich nicht gekommen. Aber keine Bange, auf der Herstellerwebsite...

malekadema 04. Sep 2013

Guten Morgen, dazu steht auch was auf der Herstellerseite: HOW WOULD A HEART-RELATED...

malekadema 04. Sep 2013

Guten Morgen. Auf der Herstellerseite wird darauf recht gut eingegangen: WILL STRESS OR...

__destruct() 03. Sep 2013

Wäre ziemlich schick. :) Ein Armband will ich aber nicht tragen.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Computex 2023 Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Cortex v9 & v5 GPU: Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit
    Cortex v9 & v5 GPU
    Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit

    Computex 2023 Handys sollten durch den Wegfall von 32-Bit schneller, sicherer und trotzdem deutlich sparsamer werden.

  2. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  3. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /