Nvidia Hopper H800: Angepasste H100 für China könnte deutlich langsamer sein

Die US-Handelsbeschränkungen verhindern, dass Nvidia die Hopper H100 nach China verkauft. Ein angepasstes Modell soll den Regeln entsprechen.

Artikel veröffentlicht am , Johannes Hiltscher
In China wird Nvidia eine leistungsschwächere Version der H100 verkaufen.
In China wird Nvidia eine leistungsschwächere Version der H100 verkaufen. (Bild: Nvidia, Montage: Golem.de)

Bereits die Rechen-GPU A100 darf Nvidia nicht nach China exportieren: Sie ist zu schnell. Logischerweise lassen die Exportregeln der US-Regierung auch einen Verkauf des leistungsfähigeren Nachfolgers H100 in der Volksrepublik nicht zu. Wie Reuters berichtet, will Nvidia den dortigen Markt aber nicht aufgeben und bietet daher eine angepasste Version des Rechenbeschleunigers an.

Das Modell für den chinesischen Markt wird demnach mit H800 bezeichnet, wobei die größere Nummer eine beschnittene Leistung kaschiert. Den gleichen Weg ging Nvidia bereits mit der A100, die nach Einführung der strikten Exportbeschränkungen (g+) als A800 für Kunden in China angepasst wurde.

Von einer ungenannten chinesischen Quelle erfuhr Reuters, dass bei der H800 die Kommunikationsbandbreite "etwa halbiert" worden sei. Naheliegend ist, dass der Nvlink 4.0 wie bei der A800 auf 400 GByte/s beschränkt ist, möglich sind 900 GByte/s. Nvidia wollte sich zu den Anpassungen nicht äußern. Der Hersteller müsste allerdings auch die Rechenleistung reduzieren, um den Exportregeln zu entsprechen.

Was bleibt von der H100?

Reuters nennt nur die Bandbreite der Kommunikationsschnittstelle als Anpassung. Das ist zwar schon ein herber Schlag für Multi-GPU-Systeme, bei denen oft große Datenmengen zwischen den einzelnen Chips ausgetauscht werden, besonders bei KI-Anwendungen. Die Exportrichtlinien der US-Regierung (PDF) machen aber auch Vorgaben für die Rechenleistung.

Die ist auf 600 TOps bei 8-Bit-Ganzzahlen (INT8) und 300 TFlops bei 16-Bit-Gleitkommazahlen (FP16/BF16) begrenzt. Mit 2.000 TOps und 1000 TFlops liegt der H100 deutlich über diesen Werten, sie liegen leicht unter der Leistung des Vorgängers A100. Damit könnten als Vorteil der H800 am Ende nur der schnellere HBM3-Speicher und eine geringere Leistungsaufnahme bleiben, sofern Nvidia keinen Weg gefunden hat, die sehr eindeutigen Vorgaben zu umgehen.

Fraglich ist allerdings, wie Nvidia die Limitierungen umsetzt. Dass für den chinesischen Markt ein eigener Chip entwickelt wurde, ist angesichts des Aufwands eher unwahrscheinlich. Eine Begrenzung mittels Firmware hingegen könnte sich aushebeln lassen. Trotz der Einschränkungen haben Nvidias CEO Jensen Huang zufolge Alibaba, Tencent und Baidu bereits Interesse bekundet.

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