Nutzerfreundlichkeit und Datenschutz: Fünf All-in-One-Messenger im Vergleichstest
Ständiges Wechseln zwischen Messenger-Apps ist lästig. All-in-One-Messenger versprechen, dieses Problem zu lösen. Wir haben fünf von ihnen getestet und große Unterschiede bei Bedienbarkeit und Datenschutz festgestellt.

Mit Familie und Freunden wird über Signal, Threema oder Whatsapp kommuniziert, mit Bekannten stattdessen über Facebook oder Instagram. Bei der Arbeit kommen Slack und diverse Google-Dienste zum Einsatz. So ergibt sich rasch ein buntes Sammelsurium unterschiedlicher Messenger und Messaging-Dienste. Besonders aufwendig ist ihre Nutzung auf Desktoprechnern, denn für manche existieren keine dedizierten Desktopanwendungen, sondern nur Web-Interfaces. Es muss also ständig zwischen Browsertabs und Anwendungen gewechselt werden. Das ist nicht nur störend, sondern lässt auch rasch den Überblick über neue Nachrichten verschwimmen. All-in-One-Messenger versprechen Abhilfe.
- Nutzerfreundlichkeit und Datenschutz: Fünf All-in-One-Messenger im Vergleichstest
- Vergleich mit den offiziellen Apps und Datenschutzfragen
Sie bieten eine einzelne Anwendung und damit ein einzelnes Fenster, das die Chats aus allen Messengern und Messaging-Diensten zeigt. Damit ermöglichen All-in-One-Messenger eine übersichtliche digitale Kommunikation. In diesem Artikel vergleichen wir verschiedene All-in-One-Messenger in Bezug auf Funktionsumfang, Bedienbarkeit und Datenschutz. Ein Ergebnis können wir bereits vorwegnehmen: Wer mehrere Messenger oder Messaging-Dienste parallel nutzt, wird All-in-One-Messenger schätzen und kann nebenbei effizienter arbeiten.
Auswahl der All-in-One-Messenger
Für unseren Test haben wir fünf All-in-One-Messenger ausgewählt: All-in-One Messenger, Franz, Rambox, Singlebox und Texts. Sie sind jeweils für alle gängigen Desktopbetriebssysteme verfügbar, also für Windows, MacOS und Linux.
Beim Funktionsumfang interessierte uns, ob die All-in-One-Messenger die Dienste Signal, Threema, Whatsapp, Messenger, iMessage, Instagram, Linkedin, Slack und Twitter unterstützen. Außerdem wollten wir wissen, ob wir mit ihnen alle Funktionen der offiziellen Apps nutzen können. Denn wenn Nutzer Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, verzichten sie womöglich lieber darauf.
Für eine Bewertung des Bedienkomforts untersuchten wir, wie intuitiv die Benutzeroberflächen zu bedienen und wie grafisch ansprechend sie gestaltet sind. Zusätzlich machten wir uns ein Bild davon, ob Tastenkombinationen die Bedienung erleichtern und wie gut sich Medieninhalte wie Fotos oder Videos teilen lassen. Zu guter Letzt stellten wir uns die Frage, ob Kommunikationsinhalte oder Informationen über das Nutzungsverhalten an die Entwickler der Dienste übertragen werden. Dazu analysierten wir die Verbindungen zu den Entwicklerservern.
Die ersten Eindrücke waren positiv
Nach der Installation der All-in-One-Messenger verschafften wir uns zunächst von allen einen ersten Eindruck. Für die Nutzung von All-in-One Messenger und Singlebox war kein Nutzerkonto erforderlich. Bei Franz, Rambox und Texts war die Einrichtung eines Nutzerkontos beim ersten Start Pflicht. Franz und Rambox spendierten nach der ersten Anmeldung jeweils kostenfrei eine vierzehntätige Testlizenz. Texts stellte uns für diesen Artikel kostenfrei einen Testzugang zur Verfügung, da es aktuell nur mit Einladung erhältlich ist.
Für das Einrichten der Messenger und Messaging-Dienste reichte das Einscannen eines QR-Codes mit dem Smartphone. Anschließend konnten wir unsere bisherigen Chats sehen. Als verknüpftes Gerät zeigte unser Smartphone teils Google Chrome an. Was uns zuerst wunderte, klärte sich rasch auf: Die All-in-One-Messenger verwenden zum Teil das Node.js-Framework Electron, das auf Chromium basiert.
All-in-One Messenger und Franz werden mit einer deutschsprachigen Benutzeroberfläche angeboten. Rambox, Singlebox und Texts sind derzeit nur auf Englisch verfügbar. Im täglichen Umgang störte uns das jedoch nicht. Ein Dark Mode ließ sich für alle All-in-One-Messenger aktivieren. Teilweise erkannten sie anhand der Systemeinstellungen das eingestellte Erscheinungsbild und schalteten automatisch um.
Fast alle Dienste unterstützt
All-in-One Messenger, Franz, Rambox und Singlebox unterstützten bis auf Signal und iMessage alle von uns vorgegebenen Messenger und Messaging-Dienste. Texts unterstützte alle bis auf Threema. Erfreulicherweise bieten die getesteten All-in-One-Messenger die Möglichkeit, noch mehr Messenger und Messaging-Dienste einzubinden, beispielsweise Discord, Microsoft Teams oder Zoom. Am meisten bietet Singlebox mit weit über 1.000 Diensten, gefolgt von Rambox mit aktuell 730.
Die Darstellung macht den Unterschied
Die Benutzeroberflächen aller All-in-One-Messenger wirkten auch nach längerem Ausprobieren aufgeräumt und ordentlich und waren intuitiv zu bedienen. Bei genauerer Betrachtung stellten wir fest, dass es zwischen ihnen einen fundamentalen Unterschied gibt: All-in-One Messenger, Franz, Rambox und Singlebox nutzen zur Darstellung der Chats die offiziellen Web-Interfaces der Messenger und Messaging-Dienste, für Whatsapp also Whatsapp Web.
Das Aussehen der Chats war daher nicht einheitlich. Texts kommuniziert hingegen direkt mit den Schnittstellen der Messenger und Messaging-Dienste, die auch die offiziellen Apps auf dem Smartphone verwenden. Die Chats wurden somit allesamt einheitlich dargestellt. Uns gefiel diese einheitliche Darstellung am besten, die Benutzeroberfläche wirkt dadurch besonders frisch und ermöglicht einen hohen Bedienkomfort. Nutzer müssen somit nicht ständig mit unterschiedlichen Web-Interfaces umgehen.
Weiter geht es mit der Frage, inwiefern sich die Funktionen der All-in-One-Messenger von den Originalen unterscheiden - und mit wichtigen Datenschutzfragen.
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Vergleich mit den offiziellen Apps und Datenschutzfragen |
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I never used trillian, but always Miranda IM :-)
Es ist nur transportverschluesselt. Deren Server koennen alles lesen. Das ist wie wenn...
Hab Frannz und Rambox auch vor Ewigkeiten mal benutzt. Damals noch gratis und ohne...
Man benutzt einen PC nur für die Arbeit oder was?
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