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Nutzerberichte über Data Drain: iOS-Systemdienste verbrauchen unkontrolliert mobile Daten

Seit Jahren berichten iPhone -Nutzer über einen ungewöhnlich hohen Verbrauch mobiler Daten durch die iOS-Systemdienste. Eine Lösung hat selbst der Apple -Support nicht.
/ Gerhard Klünger
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Nutzer berichten von Data Drain bei iOS. (Bild: matcuz/Pixabay)
Nutzer berichten von Data Drain bei iOS. Bild: matcuz/Pixabay

Im Juli 2019 tauchten im deutschen Apple-Forum erstmals Berichte über einen unerklärlichen Verbrauch mobiler Daten im Zusammenhang mit einem iPhone 6s auf. Aktuelle iPhones, selbst mit iOS 26, haben dieses Problem noch immer: einen täglichen Verbrauch von oftmals mehr als einem Gigabyte ohne erkennbare Ursache.

In deutschsprachigen Apple-Foren wie dem iPhone-Userforum häufen sich die Threads zu diesem Thema. Der Beitrag Sehr hoher Datenverbrauch Systemdienste 'Allgemein'(öffnet im neuen Fenster) verzeichnet Tausende Aufrufe und Hunderte Kommentare. Auch internationale Foren wie Reddit oder Apple-Communities diskutieren das Phänomen unter Titeln wie Parasitic cellular data drain(öffnet im neuen Fenster) .

In den Berichten zeigt sich ein Muster: Der Datenverbrauch steigt plötzlich und unerklärlich, die Statistik zeigt den Punkt Systemdienste als Hauptverursacher an. Laut Forenmitgliedern ist dem Apple-Support das Problem bekannt, es werde auf laufende Untersuchungen und die Hoffnung in künftige Softwareupdates verwiesen.

Fehlersuche auf eigene Kosten

Viele Nutzer versuchen, das Problem selbst zu analysieren und zu beheben – mit teils absurden Workarounds. Bei manchen iPhones scheint zum Beispiel die Foto-App das Problem zu verursachen(öffnet im neuen Fenster) . Deswegen entwickelte ein User ein Skript, das automatisch mobile Daten deaktiviert, sobald die Kamera geöffnet wird. Andere blockieren Apple-Server via Drittanbieter-Tools wie Proxyman, um den Update-Traffic zu kontrollieren(öffnet im neuen Fenster) .

Doch anscheinend bietet keiner dieser Ansätze eine dauerhafte Lösung. Die Fehlersuche ist zeitaufwendig, teuer und technisch anspruchsvoll – und sollte nicht Aufgabe der Endnutzer sein.

Apple bleibt vage

Dem Apple-Support ist das Problem laut Kundenangaben bekannt: Man kenne das Problem und warte auf einen Fix, heißt es dort.

Die Kommunikation bleibe aber unkonkret, die Verantwortung werde oft auf die Nutzer abgewälzt. Es gebe allgemeine Ratschläge, etwa, die mobilen Daten für Back-ups oder Software-Updates, die WLAN-Unterstützung oder Sync mit iCloud zu deaktivieren.

Ein iPhone-Besitzer schreibt, dass in seinem Fall ein "Re-Update" geholfen habe – das Gerät also in den Wiederherstellungsmodus zu versetzen und iOS über den PC über die Updatefunktion aufzuspielen. "Dies sollte in der Regel ohne Datenverlust geschehen; vorsichtshalber sollte trotzdem ein Back-up gemacht werden."

Einige Apple-Fans verteidigen in den Foren das Unternehmen und verweisen auf vermeintlich falsche Einstellungen oder falsches Nutzerverhalten ( "Bei mir ist das nicht!" ).

Nutzer ziehen Konsequenzen

Einige langjährige iPhone-Nutzer (hier ein Beispiel)(öffnet im neuen Fenster) ziehen Konsequenzen und steigen auf andere Plattformen wie Google Pixel um.

Obwohl viele den Wechsel nicht trivial finden, wiegt die Frustration über den ausbleibenden Support und die Intransparenz für sie schwerer. Wer unterwegs plötzlich ohne Datenvolumen dasteht oder eine hohe Rechnung vom Provider erhält, verliert offenbar Vertrauen – nicht nur in das Produkt, sondern auch in die Marke.


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