Nur für echte Gamer: Die besten Spiele-Geheimtipps 2020

Jede Woche erscheinen mehr als 200 neue Spiele auf Steam. Viele Gamer haben einen Pile of Shame bis zur virtuellen Decke: Da ist es kein Wunder, dass im Kampf um die Aufmerksamkeit der Kundschaft auch gute Games in der Community untergehen.
Dass Blockbuster wie The Last of Us Part 2 und Cyberpunk 2077 veröffentlicht wurden, Among Us für Multiplayer-Furore gesorgt hat und das Indiegame Hades ein gutes Spiel war, dürfte sich herumgesprochen haben.
Golem.de stellt Spiele vor, die ebenfalls Aufmerksamkeit verdient haben: kleine und große Geheimtipps, Underdogs und Überraschungen.
Squad: Toller Taktikshooter
Der vielleicht beste taktische Multiplayershooter der letzten Jahre, sicher aber des Jahres 2020 hat im September endlich den langjährigen Early Access verlassen.
In Squad(öffnet im neuen Fenster) treten bis zu 100 Spieler in methodischen und realistischen Kampfeinsätzen in zwei Teams gegeneinander an.
Realismus ist hier ernst gemeint: Ohne durchgängige Kommunikation, Teamwork und Koordination vom kleinen Team bis zum gesamten Truppenverband geht in Squad wirklich gar nichts.
Auf 20 großen Maps bietet der Shooter im besten Fall adrenalingetränkte Gefechte, die dem Geschehen in realen militärischen Einsätzen gefühlt ziemlich nahekommen.
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Heldenhafte und rücksichtslose Einzelkämpfer bestraft hier wie da das Leben. Wer sich aber mit seiner Squad erfolgreich im Einsatz behauptet, erlebt die vielleicht intensivsten Multiplayerkämpfe des laufenden Jahres.
Erhältlich für Windows-PC; um 45 Euro.
Yes, Your Grace: Mittelalter-Seifenopern-Simulator
Der Preis für die komplexeste Simulation mittelalterlicher Politik geht 2020 an Crusader Kings 3. Dennoch: Das kleine Yes, Your Grace(öffnet im neuen Fenster) verdient einen Ehrenplatz im königlichen Ratssaal - immerhin spielt dort auch der Großteil des Pixel-Strategiespiels.
Als König eines Fantasy-Reichs gilt es, am laufenden Band kleine und große Entscheidungen zu treffen, Untertanen und Vasallen durch königliches Urteil zu beraten und sowohl persönlich-familiär als auch militärisch ein kluger Herrscher zu sein.
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Das ungewöhnliche Strategiespiel, das die feudale Politik auf eine sympathisch-persönliche Ebene bringt, hat sich nicht nur auf Steam gut verkauft, sondern auch als Publikumsliebling in Microsofts Game-Pass-Abo und auf der Switch etabliert.
Erhältlich für Windows-PC, MacOS, Xbox One und Nintendo Switch; rund 17 Euro.
Monster Train und Amazing Cultivation Simulator
Monster Train: Kartentaktik mit Suchteffekt
Mehr als 10.000 Bewertungen auf Steam und "äußerst positiv" als Durchschnittsnote: So sieht ein würdiger Quasi-Erbe des 2019 erfolgreichen Sammelkartenspiels Slay the Spire aus.
An Bord eines höllischen Zuges auf dem Weg durch ein zugefrorenes Fantasy-Inferno gilt es in Monster Train(öffnet im neuen Fenster) , angreifende Helden von der Zerstörung des mehrstöckigen Schienenfahrzeugs abzuhalten.
Gekämpft und gezaubert wird mit Figuren- und Magiekarten. Kombos und kniffliges Deckbuilding machen das strategische Rogue-like dank Zufallsgenerierung sehr abwechslungsreich.
Dazu kommen ein echtzeitbasiertes Multiplayer und der gefürchtete Nur-noch- eine-Runde-Effekt. Das alles macht Monster Train zum Tipp nicht nur für Fans von Indiegames.

Übrigens: Auch das auf die Mischung aus Kartenspiel und Tower-Defense setzende Legend of Keepers ist für Genrefreunde einen Blick wert.
Erhältlich für Windows-PC; rund 21 Euro.
Amazing Cultivation Simulator: Aufbauspiel aus China
In China ist das Aufbau-Managementspiel Amazing Cultivation Simulator - das in der Tradition von Rim World und Dwarf Fortress steht - seit dem Early-Access-Launch Anfang 2020 ein Renner, seit Kurzem dürfen sich dank englischer Übersetzung auch Menschen ohne Chinesischkenntnisse an diesem Strategiespiel versuchen.
Das "Cultivation" im Titel meint die schrittweise Erleuchtung der fleißig übenden und meditierenden Wuselmönche, deren Umgebung wir hier optimieren müssen. Nur dann können wahre Fantasy-Superhelden aus ihnen werden, deren Kräfte an die Wuxia-Helden im Spielfilm Crouching Tiger, Hidden Dragon erinnern.
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Das bedeutet vor allem anfangs fast überwältigende Komplexität, denn ohne Grundkenntnisse in Feng Shui und ähnlichen Disziplinen geht kaum etwas. Gezählte 37, zum Glück kompakte Tutorials führen ins Spiel ein. Ein faszinierendes Unikat, bei dem sich die nötige Einarbeitungszeit auszahlt!
Erhältlich für Windows-PC; rund 21 Euro.
Teardown und Gunfire Reborn
Teardown: Abrisskommando im Klötzchenlook
Sieht aus wie ein ordentlich aufgehübschtes Minecraft mit Physik-Engine, ist aber eines der originellsten Spiele des Jahres: In Teardown(öffnet im neuen Fenster) sind wir als krimineller Abrissspezialist mit gewagten Diebeszügen beschäftigt.
In den bislang 20 Missionen geht sofort ein Alarm los, wenn die angepeilte Beute berührt wird. Bis dahin darf man sich kreativ-destruktiv an der Vorbereitung eines Fluchtwegs versuchen, der in den 60 Sekunden bis zum Eintreffen der Polizei bewältigbar ist.
Dafür hackt und sprengt man Löcher durch Wände, baut Hilfskonstruktionen oder reißt Gebäudeteile mittels Baumaschinen nieder.

Das Spiel hat auf Steam im Early Access mit über 11.000 "äußerst positiven" Steam-Rezensionen sein Publikum gefunden. Bis Herbst 2021 wird das Feintuning noch andauern - schon jetzt ein großer Spaß.
Erhältlich für Windows-PC; rund 10 Euro (Early Access).
Gunfire Reborn: Cartoon-Loot-Shooter aus China
China wird für die Spielebranche immer wichtiger: Mit dem Free-to-Play-Hit Genshin Impact kam eines der wohl lukrativsten Spiele des Jahres aus dem Land, dessen Entwickler sich oft noch nicht in Richtung westliches Publikum öffnen.
Mit Gunfire Reborn(öffnet im neuen Fenster) hat ein gelungener Export auch außerhalb des Heimatmarktes ein Publikum gefunden.

Der First-Person-Shooter eines Studios aus Hongkong setzt auf eine Rogue-like-Struktur und den Reiz des Loot-Sammelns und Upgradens sowie auf knuffige Tierhelden im hübschen Cel-Shading-Look.
Allein oder mit bis zu drei weiteren Mitstreitern ein gelungener Spaß-Shooter mit motivierender Struktur und offensichtlich viel Herz.
Erhältlich für Windows-PC; rund 10 Euro (Early Access).
Creaks, Unto the End, Townscaper und Space Haven
Creaks: Zauberwelt hinter der Tapete
Das neue Spiel des tschechischen Entwicklerstudios Amanita Design (Macher von Samorost und Machinarium) ist zuerst exklusiv für Apple Arcade erschienen.
Wenig später durfte man das wunderschöne Rätselspiel aber auch auf fast allen anderen Plattformen genießen.
Creaks(öffnet im neuen Fenster) bietet mehr Gameplay als die bisherigen, stets eher von klassischen Point-and-Click-Adventures geprägten Spiele des Studios.
Gleichgeblieben ist die beeindruckende Präsentationsqualität: Viel hübscher kann ein handgezeichnetes Videospiel nicht sein.
Der vom britischen Electronica-Act Hidden Orchestra beigesteuerte adaptive Soundtrack ist auch wieder spektakulär gut geraten.
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Knifflige, aber stets originelle und faire Puzzles, eine nette Story und die großartige Präsentation machen Creaks zum Pflichtspiel für große und kleine Rätselfreunde.
Erhältlich für Windows-PC, MacOS, Playstation 4, Xbox One, Nintendo Switch und iOS (Apple Arcade); rund 21 Euro.
Weitere empfehlenswerte Geheimtipps
Actionfans, die harte, aber faire Sidescroller mit interessantem taktischen Nahkampf schätzen, sollten dem kürzlich erschienenen Unto the End(öffnet im neuen Fenster) (Nintendo Switch, PS4, Xbox One, Windows-PC und Stadia; rund 20 Euro) einen näheren Blick gönnen. Wer sich von dessen Schwierigkeitsgrad nicht abschrecken lässt, wird mit viel Atmosphäre belohnt.
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Der großartige Städtebaukasten Townscaper(öffnet im neuen Fenster) (Windows-PC; 5 Euro im Early Access) mag mehr Spielzeug als Spiel sein. Für jede Menge spaßige Stunden Städtebau ist das hübsche prozedural generative Bautool aber auf jeden Fall gut.
Der Early-Access-Geheimtipp Space Haven(öffnet im neuen Fenster) (Windows-PC, MacOS und Linux; rund 22 Euro) wiederum verbindet die Struktur des Indieklassikers FTL - Faster Than Light mit klassisch-pixeliger Aufbaustrategie.



