Bündnisse, Koalitionen, Deals und Erklärungen
Im Rahmen des Pariser Abkommens können die Staaten ihre eigenen Ziele und Selbstverpflichtungen höher stecken - und sich mit anderen Staaten in Einzelfragen zusammenfinden. Die COP26 wurde für eine Reihe neuer Bündnisse und Deals genutzt.
Als wichtigster Zusammenschluss gilt der China-USA-Deal, den vor dem Gipfel wohl niemand auf dem Schirm hatte. Die weltweit größten Emittenten wollen die Zusammenarbeit miteinander und mit Partner verstärken und gemeinsam eine langfristige Strategie entwickeln.
Bereits in diesem Jahrzehnt wollen sie die Emissionsmengen reduzieren und den Ausbau von erneuerbaren Energien in armen Ländern fördern. 2025 wollen beide Länder neue Ziele öffentlich bekannt machen. Im Moment hat sich China noch 2060 als Ziel gesetzt, um klimaneutral zu werden. Im Schnitt müssen alle Länder bis 2050 klimaneutral werden, um deutlich unter 2 Grad zu bleiben.
Methan-Deal und Stopp der Entwaldung
Der wahrscheinlichste Deal war hingegen der von der EU und den USA initiierte Methan-Deal, der bereits zu Beginn des Gipfels zustande kam: Über hundert Länder verpflichteten sich im Global Methane Pledge dazu, ihre Methan-Emissionen in den nächsten zehn Jahren um 30 Prozent zu reduzieren.
Noch nicht dabei sind China, Indien und Brasilien, dafür aber fossile Schwergewichte wie Kanada, Saudi-Arabien und Libyen. Die EU-Kommission will im Dezember eine Regulierung zu Methanemissionen vorlegen. Das System, das den Methan-Ausstoß erfasst und die Reduktion zuverlässig misst, muss noch ausgebaut werden. Falls alle Länder mitmachen, könnte die Erderwärmung bis 2050 um 0,2 Grad reduziert werden.
Ebenfalls schon in den ersten Tagen der Konferenz verpflichteten sich rund 100 Staaten zu einem Stopp der Entwaldung bis spätestens 2030. Die beteiligten Staaten verfügen über 85 Prozent der weltweiten Waldfläche. Mit dabei ist die gesamte EU, aber auch waldreiche Länder wie Brasilien, Indonesien, Kanada, Russland und Kongo. Bis 2025 sollen dazu rund 12 Milliarden Dollar aus der öffentlichen sowie 7 Milliarden aus privater Hand aufgebracht werden. Derzeit geht jede Minute eine Fläche von rund 27 Fußballfeldern Wald verloren. Ein ähnliches Vorhaben aus dem Jahr 2014 zeigte sich bislang folgenlos.
Über 80 Staaten schlossen sich außerdem zu einer "Green Grids"-Initiative zusammen: Strom aus Erneuerbaren Energien soll künftig über die besser verknüpften Stromnetze besser verteilt werden. Mit dabei sind Deutschland und Frankreich, aber auch Großbritannien, Australien, die USA und Indien.
Deutschland gegen Verbrenner-Aus
Deutschland schloss sich mehreren Mobilitätsinitiativen an: Die "International Aviation Climate Ambition Coalition" will die klimaschädlichen Emissionen in der Luftfahrt bis 2050 auf Netto-Null reduzieren. Rund ein Dutzend Staaten haben sich in der Koalition bisher zusammengefunden. Klimafreundlichere Kraftstoffe spielen hier eine wichtige Rolle. In der sogenannten Clydebank-Erklärung verpflichteten sich rund 20 Staaten dazu, die Emissionen im Schiffsverkehr zu senken. Auf mindestens sechs Seerouten soll der Verkehr bis 2025 auf "Null Emissionen" sinken. Weitere Routen sollen folgen.
Wenig Gegenliebe in Deutschland fand jedoch die Initiative für das Aus von Verbrenner-Motoren, die vor allem von China und den USA unterstützt wurde. So verpflichteten sich auf der COP26 rund 30 Nationen und 11 Automobilkonzerne dazu, bis 2035 und weltweit bis 2040 aus dem Verbrenner auszusteigen. Deutschland will hingegen nicht auf synthetische Kraftstoffe verzichten. Ford beispielsweise will bereits 2030 den Schlussstrich unter die Ära des Verbrennungsmotors ziehen.
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Geldtopf für Klimafolgeschäden |
Wie konnte ich nur...
Unfug. Die vorhandenen sind immer noch genug, um den Planeten an die Wand zu fahren. Und...
Oh, ich denke, da sind durchaus einige dabei, denen das bewusst ist. Es kommt jetzt aber...
Na dann versuch es mal mit "ich habe kein Auto" oder "Wärmepumpen sind auch nur e-Heizungen"