Geldtopf für Klimafolgeschäden
Immerhin wurde die Forderung der armen Staaten auf dieser COP erstmals offiziell im Entwurf aufgegriffen, einen Geldtopf für Klimafolgeschäden einzurichten: Wenn durch Dürren, Stürme und Fluten Landstriche zerstört und, Umsiedlungen notwendig werden, soll es künftig einfacher finanzielle Hilfen geben.
Konkrete Summen dafür wurden allerdings noch nicht genannt, doch sollen sich die Hilfen der Industrieländer bis 2025 verdoppeln. "ein Kompromiss, der Hoffnung macht", sagt Yamide Dagnet vom World Ressources Institute. Deutschland sagte für den Topf zehn Millionen Euro aus dem Etat des Bundesentwicklungsministeriums zu. Andere europäische Staaten wollen nochmal 25 Millionen Euro dazulegen.
Regelbuch beschlossen
Seit dem Abkommen von Paris im Jahr 2015 arbeiten die COP-Vertragsstaaten an einem gemeinsamen Regelbuch. Unter anderem geht es darum, die Zahlen vergleichbar zu machen und mehr Transparenz über die Emissionen sowie die Effekte von Klimaschutzmaßnahmen herzustellen. In Glasgow wurde nun das Regelbuch komplettiert und damit endgültig verabschiedet. Der endgültige Text liegt noch nicht vor.
Bis zum Schluss wurde um Regelungen des Artikels 6 des Pariser Abkommens gerungen, die die Anrechnung von Klimaschutz-Maßnahmen in Drittstatten ermöglichen sollen. Zum Beispiel könnte eine Industrienation ihre Emissionen durch Aufforstungen in einem Entwicklungsland kompensieren. Außerdem könnte dies über einen Zertifikatehandel organisiert werden. Dabei gilt es, die doppelte Anrechnung von Leistungen zu verhindern - warnt die Naturschutzorganisation WWF - die entstehen würde, wenn beide Länder den Effekt in ihre Bilanz aufnähmen.
Klimaschützer enttäuscht
Die nun getroffene Entscheidung bezeichnet Niklas Höhne vom New Climate Institute als "enttäuschend". Sie würde die Fortschrittsbemühungen der Staaten "eher schwächen denn stärken". Das New Climate Institute kritisiert, dass auch Kompensationen aus dem Zeitraum 2013 bis 2020 angerechnet werden dürfen, die möglicherweise mehr als doppelt so hoch sein könnten wie vom UN-Klimasekretariat geschätzt.
Nat Keohane vom Center for Climate and Energy Solutions ins Washington und ehemaliger Berater von US-Präsident Barack Obama hingegen hält die Entscheidung zwar "nicht für perfekt", aber sie sei "ein Schritt nach vorne", da sie starke Vorkehrungen gegen eine doppelte Anrechnung der Emissionen treffe, die in den nationalen Selbstverpflichtungen (NDCs) berücksichtigt werden sollen. Die Kompensationen aus der Zeit vor 2020 könnten zudem freiwillig zurückgewiesen werden, um die Integrität ihrer Emissionsbuchhaltung zu wahren.
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Wie konnte ich nur...
Unfug. Die vorhandenen sind immer noch genug, um den Planeten an die Wand zu fahren. Und...
Oh, ich denke, da sind durchaus einige dabei, denen das bewusst ist. Es kommt jetzt aber...
Na dann versuch es mal mit "ich habe kein Auto" oder "Wärmepumpen sind auch nur e-Heizungen"