Nuki Opener im Praxistest: Für eine gute Lösung findet sich auch das Problem
Wir haben Nukis Türöffner-Modul für die Gegensprechanlage aus Neugier ausprobiert, nicht aus Not. Dabei haben wir nach einer schwierigen Installation Funktionen gefunden, die nicht nur für Arztpraxen und Airbnb-Vermieter interessant sind.

Nicht für jede Lösung gibt es unbedingt ein Problem. Die Entscheidung, einen vernetzten Türöffner des österreichischen Anbieters Nuki zu testen, fiel daher eher aus Neugier als aus einer Notwendigkeit heraus. Schließlich bringt es in einem normalen Wohnhaus wenig, wenn unten die Haustür aufgeht, aber der Bewohner gar nicht zu Hause ist. Daher wollten wir mit unserem Test nicht nur herausfinden, welche Funktionen sich mit einem solchen Modul realisieren lassen, sondern wie die Technik bei Gegensprechanlagen überhaupt funktioniert.
- Nuki Opener im Praxistest: Für eine gute Lösung findet sich auch das Problem
- Erstaunlich viele Funktionen möglich
- Anleitungen nicht nutzerfreundlich
Dass solch ein Öffner in manchen Konstellationen sinnvoll sein kann, haben wir bei Golem.de in unserem früheren Büro erlebt. Dort mussten wir für jeden Postboten oder Besucher zweimal zur Gegensprechanlage rennen. Einmal für das Öffnen der Hauseingangstür, das zweite Mal für die Bürotür im fünften Stock. Irgendwann waren wir so genervt, dass wir die Gegensprechanlage mit einem Funkgong-Set aus dem Baumarkt hackten. Eine Funkklingel ließ nicht nur einen Gong ertönen, sondern schloss über ein parallel geschaltetes Relais gleichzeitig den Kontakt für den Türöffner in der Gegensprechanlage. Dann öffnete sich unten die Hauseingangstür.
Vermieter muss nicht zustimmen
Um jedem Mitarbeiter das Öffnen der Tür zu ermöglichen, banden wir zusätzlich einen Bastelrechner ins Netzwerk ein. Über einen SSH-Befehl, den man von jedem Rechner aus schicken konnte, schloss der Minicomputer ein Relais, das wiederum das Signal der Funkklingel auslöste. Das Ertönen des Gongs signalisierte dem ganzen Büro, dass tatsächlich jemand die Tür geöffnet hatte. Abgesehen davon, dass man bei dem Gong nur zwischen acht mehr oder weniger nervigen Klingeltönen auswählen konnte, ist eine solche Lösung zwar völlig ausreichend und günstig, aber irgendwie nicht "smart".
Doch wie lässt sich ein Türöffner auf smartere Weise bedienen? Denn eins ist klar: Die modernen Gegensprechanlagen benutzen zwar Bussysteme mit Audio- und Videosignal, doch besonders ausbaufähig sind sie nicht. Schnittstellen, um die Signale weiterleiten oder externe Signale empfangen zu können, gibt es in der Regel nicht. Lösungen wie der Nuki Opener müssen daher direkt an den Bus. Das Abschrauben der Gegensprechanlage lässt sich nicht vermeiden. Doch das ist immer noch einfacher als die Lösung mit dem Funkgong, bei der wir zwei Käbelchen an der Platine anlöten mussten. Die Zustimmung eines Vermieters soll laut Nuki für den Betrieb des Openers aber nicht erforderlich sein. Denn das Gerät verfügt über eine eigene Stromversorgung mit Batterien.
Wie funktioniert ein Zwei-Draht-Bus?
Wie funktioniert eigentlich ein solcher Bus? Das hat der Bastler Aaron C. vor kurzem anhand einer Gegensprechanlage des Anbieters TCS erläutert. "Im Grunde funktioniert der Bus mit Spannungsabfällen von etwa 4 Volt. Normalerweise sind auf dem Bus 24 Volt, wenn nun Daten darauf übertragen werden, fällt die Spannung genau getimt durch Kurzschlüsse. Es gibt dabei einen Startbit von 6 ms und danach wird jedes Bit getoggelt, eine 1 ist 4 ms lang, eine 0 2 ms."
Das Problem an der Technik: Es gibt kein einheitliches Protokoll für die Systeme. Jeder Hersteller wie TCS, STR, Ritto, Bticino, Fermax, Siedle oder Urmet kann die Befehle wie Klingeln oder Türöffner beliebig codieren und dann vom Steuermodul und den Sprechstellen auswerten lassen. Um den Nuki Opener nutzen zu können, muss dieser daher "angelernt" werden. Dadurch ist es jedoch möglich, eine große Bandbreite an Anbietern und Herstellern abzudecken. Darüber hinaus werden analoge 1+n-, 5+n- und 6+n-Anlagen unterstützt. Derzeit umfasst der Kompatibilitätscheck von Nuki 96 Anbieter von A wie ACO bis Y wie Yusphone.
Das Anlernen dient zum einen dazu, dass der Opener nur auf das Klingelsignal reagiert, das für die genutzte Innenstation codiert ist. Zum anderen muss er aufzeichnen, mit welchem Signal die Tür geöffnet wird.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Erstaunlich viele Funktionen möglich |
Doch doch, will ich :D Das stimmt, halte ich mal im Hinterkopf Was kein Problem ist, da...
Im Artikel heißt es "Das Risiko für unerwünschte Besucher hält sich in Grenzen, wenn...
Hallo! Eine solche Lösung ist aber nicht mit den Nuki Opener zu vergleichen. Das TK...
Zugegeben, die Installation war hakelig und ich habe Gott sei Dank einen Foreneintrag...