NUC8 (Crimson Canyon) im Test: AMD rettet Intels 10-nm-Minirechner
Der NUC8 alias Crimson Canyon ist ein technisch interessanter Mini-PC: Abseits der Radeon-Grafikeinheit enttäuscht aber Intels Cannon-Lake-Chip samt verlötetem Speicher, und die vorinstallierte Festplatte macht das System nervig träge. Mit SSD wird es besser - und noch teurer.
Wer Intels neueste CPU-Technologie live erleben möchte, der muss sich einen NUC8 (Crimson Canyon) kaufen: Der Mini-PC ist abseits von Lenovos Ideapad 330-15ICN für den asiatischen Bildungssektor das einzige Gerät, in welchem ein Cannon Lake steckt - ein in 10 nm gefertigter Prozessor. So ernüchternd dessen Eigenschaften und Leistung sind, so mäßig finden wir auch den NUC8 an sich. Wer jedoch etwas mehr Geld investiert, erhält einen technisch reizvollen Mini-PC mit guter Performance.
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Optisch ist der Crimson Canyon ein klassischer NUC (Next Unit of Computing): Er besteht aus silbernem sowie glänzend schwarzem Kunststoff und misst typische 117 x 112 x 52 mm. Mit in der Packung des NUC8 liegt eine Vesa-Halterung mit 100 x 100 mm. Das fast quadratische Gehäuse des NUC8 weist eine Vielzahl an Anschlüssen auf, etwa den SD-Kartenleser (ausgelegt für den UHS-I-Standard) mit halber Bautiefe, welcher Daten mit knapp 90 MByte/s liest, und die Kensington-Öse für ein passendes Schloss.
An der Front befinden sich zwei USB-3.0-A-Ports, wobei der gelbe eine 5-Volt-Schnellladefunktion für Smartphones unterstützt. Hinzu kommen ein Consumer-Infrarot-Sensor und eine 3,5-mm-Klinke für Kopfhörer sowie der blau beleuchtete Power-Button und eine rot blinkende LED für die Festplattenaktivität. An der Rückseite befinden sich der Stromanschluss für das externe 90-Watt-Netzteil, zwei weitere USB-Ports, die RJ45-Buchse für Gigabit-Ethernet und die beiden HDMI 2.0b für 4K-Displays oder -Fernseher.
Vor der eigentlichen Inbetriebnahme haben wir die Firmware des NUC8 auf die v0039 aktualisiert, welche Anfang Dezember 2018 erschienen ist - unser Muster war noch mit Folie versehen, was nahelegt, dass es monatelang herumlag. Direkt nach dem Einschalten ist der Mini-PC hörbar, was aber nicht nur am etwas zu aggressiv eingestellten Lüfter (Balance statt Silent) liegt: Wir vernehmen das unverkennbare Geräusch einer Festplatte! Um vorzugreifen sei gesagt, dass der NUC8 samt Arbeitsspeicher immerhin 450 Euro kostet - da wirkt antiquierte Technik schlicht fehl am Platz.
Das Ansprechverhalten des Rechners ist entsprechend träge. Egal ob wir den Explorer öffnen, den Edge-Browser starten oder einfach nur die Windows-Suche für Updates bemühen, all das dauert länger, als wir es seit vielen Jahren dank SSDs gewöhnt sind. Bezahlbare SSDs wie die Gskill Falcon II mit 64 GByte für 150 Euro gab es bereits 2010, und Intel hätte auch einfach ein bisschen Flash-Speicher verlöten können; bei Modellen wie dem June Canyon klappt das schließlich auch.
Intel hat Windows 10 x64 Home auf der Festplatte vorinstalliert, weshalb wir wie üblich vor dem Test das Betriebssystem samt Treiber aktualisiert haben. Alleine das Einspielen des KB4482887-Update dauerte Stunden, nämlich von 13 Uhr bis 18 Uhr - einen halben Tag. Das gleiche Update war auf dem Thinkpad X1 Carbon v3 in weniger als 20 Minuten installiert. Im Folgenden betrachten wir das Innere des NUC8 näher.
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Es gibt teilweise sogar vereinzelte ähnliche Modelle, Asus hatte da glaub ich was im...
Bei vielen dieser Anwendungen ist wohl ein ernsthafter GPU Einsatz oft von mehr Vorteil...
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Ne, ist halt Deutsch?! Manche Leute haben Probleme...