Schneller, lauter Frankenstein-Tiger
Das Compute-Modul ist eine spezielle Steckkarte, welche quasi ein Mini-Mainboard mit PCIe-Anschluss darstellt. Auf der Platine befinden sich ein verlöteter Prozessor wie der Core i9-11900KB (das steht für BGA, also Ball Grid Array), zwei SO-DIMM-Einschübe für DDR4-3200-Arbeitsspeicher und gleich drei M.2-2280-Steckplätze für NVMe-SSDs.
Es gilt dabei zu beachten, dass nur der M.2 rechts neben den RAM-Riegeln mit PCIe Gen4 x4 angebunden ist. Die in unserem Muster verbaute Sabrent Rocket 4.0 erreicht daher auch lesend eine Transferrate von 5 GByte/s, in den beiden PCIe-Gen3-x4-Steckplätzen via WM590-Chip links ist bei 3,6 GByte/s bereits Schluss.
Eine vierte SSD, sogar mit M.2-22110-Länge und PCIe Gen4 x4, lässt sich über eine Klappe an der Unterseite des NUC11 einbauen. In diesem Fall wird der PEG-Slot nur noch im x8-Modus betrieben, der x4-Slot bleibt allerdings erhalten. Der Beast Canyon nimmt bis zu 64 GByte DDR4-3200-Speicher auf, im Test kamen 32 GByte des Teamgroup T-Create zum Einsatz.
Tiger Lake H45 auf Steroiden
Während RAM und SSD für den Barebone hinzugekauft werden müssen, ist bereits ein AX210-Kärtchen von Intel montiert. Das liefert WiFi6E (802.11ax) mit einer 2x2-Antennenkonfiguration und 160 Hz Kanalbreite, zudem unterstützt es 6-GHz-WiGig und Bluetooth 5.2 für Peripherie.
Beim Prozessor handelt es sich um einen achtkernigen Core i9-11900KB, nicht zu verwechseln mit einem Core i9-11900K (Test). Denn während Letzterer ein gesockelter Rocket Lake mit 14 nm ist, verbirgt sich hinter Ersterem ein verlöteter Tiger Lake H45 mit 10 nm. Aufgrund des erhöhten Power Targets von 65 Watt wird er von Intel zwar als Desktop-Chip einsortiert, intern aber als Tiger Lake H81 bezeichnet, da es sich im Kern um eine Mobile-SKU handelt.
Kurzfristig - bis zu 28 Sekunden - darf der 11900KB auf bis zu 109 Watt boosten, was sich auch in allen Benchmarks zeigt. Danach liegen dauerhaft die 65 Watt an, was deutlich weniger ist als die 125 Watt, die Intel für den 11900K vorsieht. Die CPU des Beast Canyon rechnet daher langsamer und liegt unseren Messungen zufolge auf dem Niveau eines Core i5-11600K, denn dieser gleicht die sechs statt acht Kerne durch seine 125 Watt aus. Der NUC11 Extreme hat daher mehr als genug Leistung für aktuelle Anwendungen und Spiele.
Nie wirklich ruhig
Im Leerlauf stehen der Lüfter im Netzteil und die drei im Deckel still, der kleine Propeller des Compute-Moduls rotiert aber ständig mit hörbarer Drehzahl. Wird die CPU belastet und genehmigt sich kurzfristig ihre vollen 109 Watt, springen die 90-mm-Lüfter im Deckel an (bis zu 1.600 rpm), vor allem aber brüllt die Prozessorlüftung förmlich auf (bis zu 2.300 rpm). Sobald die 65 Watt anliegen, sinkt der Geräuschpegel zwar, leise ist der Beast Canyon jedoch absolut nicht.
Auf dem Desktop benötigt der NUC11 Extreme mit Intel-Grafik rund 25 Watt, mit der Geforce RTX 3060 von Asus sind es 37 Watt. Bei CPU-Last springt die Leistungsaufnahme auf 163 Watt und pendelt sich dann bei 112 Watt ein, in Spielen - wir haben Hunt Showdown gestartet - werden 255 Watt erreicht.
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NUC11 Extreme (Beast Canyon) im Test: Intels Mini-PC ist ein Biest | NUC11 Extreme: Verfügbarkeit und Fazit |
Ich finde es zwar auch spannend, aber ich bleib lieber bei meinem Streacom DA2 in...
Der Sinn ist Distinktion: das zu haben, was die meisten Leute eben nicht haben...
Mehr Erweiterungen. Gerade den 2. PCIe Slot finde ich super interessant auch wenn es nur...
Meine mutter mag auch keine große kiste am tisch. Dachte daher auch an nen nuc. Bis jetzt...