NSA-Skandal: US-Whistleblower überreichen Preis an Snowden

Edward Snowden hat derzeit viel Heimatbesuch in seinem Moskauer Asyl. Vier Whistleblower übergaben ihm persönlich einen Preis, sein Vater ist ebenfalls angereist.

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Edward Snowden (mi.) erhält von Thomas Drake (li.) und Ray McGovern das Symbol des Preises, eine Kerze, überreicht.
Edward Snowden (mi.) erhält von Thomas Drake (li.) und Ray McGovern das Symbol des Preises, eine Kerze, überreicht. (Bild: wikileaks.org/Screenshot: Golem.de)

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat für seine Enthüllungen über die Spähprogramme der NSA einen US-Whistleblower-Preis empfangen. Vier Aktivisten, die früher ebenfalls bei US-Behörden tätig waren, überreichten ihm den Preis am Mittwoch persönlich in Moskau. Das berichtete einer der Teilnehmer, der frühere CIA-Agent Ray McGovern. Der Sam-Adams-Preis für "Integrity in Intelligence" war Snowden bereits im Juli verliehen worden. Neben den vier Exmitarbeitern von CIA, FBI, NSA und dem US-Justizministerium reiste auch Snowdens Vater Lon inzwischen nach Moskau, um seinen Sohn zu treffen.

Nach Angaben McGoverns sprachen die US-Amerikaner, die von der britischen Wikileaks-Aktivistin Sarah Harrison begleitet wurden, mehrere Stunden lang mit ihrem Landsmann über dessen Situation. Es habe großes Einvernehmen geherrscht, dass Russland derzeit der sicherste Ort für Snowden sei. Der 30-Jährige, der sich auch auf einem Foto mit seinen Gästen zeigte, sei in guter Stimmung und bei guter Gesundheit gewesen. "Ich fand, er sah sehr gut aus", sagte die frühere Mitarbeiterin des Justizministeriums, Jesselyn Radack, in einem Interview der vier Aktivisten mit dem russischen Sender RT.

Ex-NSA-Agent Thomas Drake kritisierte in dem 15-minütigen Gespräch die USA. Sein Land habe das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit aufgegeben. Snowden sei nichts anderes als die Flucht übriggeblieben, um frei zu bleiben. Die frühere FBI-Agentin Coleen Rowley, die 2002 als Erste den Adams-Preis erhalten hatte, war ebenfalls mit nach Moskau gereist. Der Preis ist nach dem CIA-Mitarbeiter Sam Adams benannt, der im Vietnam-Krieg publik gemacht hatte, dass die Zahl der Vietkong-Kämpfer zu niedrig angegeben worden war. Beim Sacharow-Preis für geistige Freiheit, für den Snowden nominiert worden war, ging der 30-Jährige jedoch leer aus. Die Auszeichnung des Europäischen Parlaments ging an die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai.

Snowdens Vater hofft auf ein Treffen

Ob und wo Lon Snowden seinen Sohn in Russland treffen kann, war am Donnerstag noch unklar. "Ich bin sein Vater, ich liebe meinen Sohn [...] und ich hoffe, dass ich eine Gelegenheit haben werde, meinen Sohn zu sehen", sagte er bei seiner Ankunft in Moskau laut Medienberichten. Er sei nicht sicher, dass sein Sohn wieder in die USA zurückkehren werde. Lon Snowden wurde am Flughafen vom Anwalt seines Sohnes, Anatoli Kutscherena, empfangen. Dieser macht aus Sicherheitsgründen keinerlei Angaben über Edward Snowdens Aufenthaltsort in Russland.

Snowden war am 20. Mai 2013 nach Hongkong geflohen, von dort reiste er am 23. Juni 2013 weiter nach Moskau, wo er Asyl in 21 Ländern beantragte. Am 12. Juli 2013 erklärte er, vorübergehendes Asyl in Russland zu beantragen, um später in ein anderes Asylland auszureisen. Am 24. Juli 2013 sagte sein Anwalt, Snowden wolle dauerhaft in Russland bleiben. Am 1. August 2013 verließ er den Transitbereich des Flughafens Scheremetjewo. Seine Papiere erlauben ihm einen einjährigen Aufenthalt in Russland.

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