NSA-Affäre: Snowden will zurück in die USA
Im renommierten US-Sender NBC hat der Whistleblower Edward Snowden über seine mögliche Rückkehr in die USA gesprochen. Doch die US-Regierung zeigt sich unnachgiebig.

Der Geheimdatenenthüller Edward Snowden will zurück in die USA, traut sich aber nicht. Er sei ein Patriot und möchte am liebsten wieder nach Hause, sagte der 30-Jährige in einem Interview des US-Senders NBC, das am 28. Mai 2014 ausgestrahlt worden ist.
Allerdings erwarte ihn derzeit ein unfairer Prozess und ein Leben im Gefängnis. An eine Rückkehr sei unter diesen Umständen nicht zu denken. Laut Spiegel kam es bereits zur ersten Kontaktaufnahme seiner Verteidiger mit der Regierung.
Kritik von Außenminister Kerry
Außenminister John Kerry forderte Snowden auf, zurückzukommen und sich der Justiz zu stellen. Der Enthüller der weltweiten NSA-Spähaktionen könne auch daheim seine Kritik darlegen, sagte Kerry. Snowden sei ein Mann, der sein Land betrogen und ihm geschadet habe. Er habe seinen Eid gebrochen, den er zu Beginn seiner Tätigkeit für die Regierung geschworen habe. "Er hat Terroristen gesagt, was sie tun können, um zu vermeiden, entdeckt zu werden."
Snowdens Rechtsbeistand Ben Wizner, der für die Bürgerrechtsgruppe ACLU arbeitet, wies Kerrys Forderung zurück, wie die britische Zeitung The Guardian berichtete. Das Anti-Spionagegesetz biete dem 30-Jährigen keine Chance, den Nutzen seiner Enthüllungen zu verteidigen. "Die Gesetze, unter denen Snowden angeklagt ist, unterscheiden nicht, ob Informationen im öffentlichen Interesse mit der Presse geteilt oder ob Geheimnisse an einen ausländischen Feind verkauft wurden."
Straferlass fraglich
Zudem sei unklar, ob Snowden bei einer Rückkehr nicht noch mit weiteren Anklagepunkten zu rechnen habe. Dass seine Enthüllungen zu einer umfassenden Geheimdienstreform führten und einigen Journalisten hohe Auszeichnungen verschafften, wirke sich nach geltendem US-Recht nicht strafmildernd aus, sagte Wizner.
Ob ein Straferlass oder juristische Milde daheim möglich seien, könne er nicht beantworten, sagte Snowden. Das müssten die Behörden oder die Öffentlichkeit entscheiden. Derzeit hat der Computerexperte politisches Asyl in Russland. Sein Visum laufe am 1. August 2014 aus und er werde eine Verlängerung beantragen, sagte er. Seine Flucht vor rund einem Jahr habe er allerdings nie in diesem Land beenden wollen. Er sei eigentlich auf dem Weg nach Lateinamerika gewesen, als die USA seinen Reisepass für ungültig erklärt hätten. In seinem Heimatland wird er per Haftbefehl gesucht.
Kein Spion für Russland
Snowden betonte, keinerlei Beziehung zur russischen Regierung zu haben. Er habe niemals Kremlchef Wladimir Putin getroffen und sei dort nicht als Spion. Die Russen hätten auch keinen Nutzen von ihm, da er weder US-Geheimdienstmaterial mit nach Moskau genommen habe, noch in irgendeiner Weise auf die Dokumente zugreifen könne.
Der Whistleblower bezeichnete sich in dem Interview allerdings als "High-Tech-Spion". Er sei als Spion ausgebildet und habe für die Geheimdienste NSA und CIA verdeckt im Ausland gearbeitet. Damit wies er Anschuldigungen seiner Kritiker zurück, die ihn lediglich als bedeutungsarmen Mitarbeiter bezeichnet hatten.
Seinem Land gedient
Vor rund einem Jahr hatte Snowden die Spähaffäre ins Rollen gebracht, indem er massenhaft vertrauliche NSA-Dokumente an Journalisten übergab. Der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages will ihn als Zeugen vernehmen. Unklar ist noch, wo und wie.
Ihm gehe es nicht um sein persönliches Schicksal, sagte Snowden weiter. Ihm sei vielmehr wichtig, dass die US-Geheimdienstprogramme reformiert würden. "Ich tue das, um meinem Land zu dienen." Nur deshalb habe er seine Familie und sein bequemes Leben aufgegeben. "Ich habe eine Menge Geld verdient für einen Typen ohne Hochschulabschluss."
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Innere Leere oder berufliche Lehre? SCNR :D Das mit en Noten sehe ich auch so ;-)
Naja, vielleicht bekomme ich eine Folterknechtin. :D Dann setze ich meine gefährlichste...
Ja vom volk gewählt... Naja .. ob das so aussagekräftig ist .. also ich möchte mich...
Ich finde es mehr als traurig, dass die presse immer wieder mit verwirrenden...