Notstrom statt Kraftwerk: xAI betreibt mehr Stromgeneratoren als gedacht
Die gemeinnützige Organisation Southern Environmental Law Center ( Selc(öffnet im neuen Fenster) ) hat mithilfe von Wärmebildkameras festgestellt, dass Elon Musks KI-Unternehmen xAI an seinem Standort in Memphis, Tennessee, über 30 mit Erdgas betriebene Generatoren verwendet. Dass das Unternehmen Gasturbinen einsetzt, war bereits bekannt - allerdings läuft offiziell nur ein Genehmigungsverfahren für bis zu 15 Generatoren.
Der Bürgermeister von Memphis, Paul Young, bestätigte dies Ars Technica(öffnet im neuen Fenster) zufolge und erklärte, dass xAI nur 15 der 35 installierten Generatoren nutze. Allerdings stellte das Selc zusammen mit der Organisation Southwing(öffnet im neuen Fenster) fest, dass 33 Generatoren gleichzeitig im Einsatz waren.
Southwing bietet Flüge an, um Umweltfaktoren zu überprüfen. Mithilfe einer Wärmebildkamera sei erkennbar gewesen, dass 33 Generatoren liefen - anhand der von ihnen ausgestrahlten Wärme. Ausschlaggebend für die Untersuchung von Selc waren örtliche Bewohner und deren Beschwerden über mögliche Gesundheitsrisiken.
Ominöse Flugblätter mit Pro-xAI-Inhalten
Kurz nachdem die Wärmebilder angefertigt waren, tauchten in der Nachbarschaft Flugblätter mit Pro-xAI-Inhalten auf. Darin erklärt die bis anonyme Gruppe Facts Over Fiction, dass "xAI niedrige Emissionen" verursache.
Die eigentlich für den temporären Einsatz gedachten Gasgeneratoren haben verglichen mit stationären Gaskraftwerken einen höheren Emissionsausstoß, vor allem bei Formaldehyd und Stickoxiden. Formaldehyd gilt als wahrscheinlich krebserregend, entsprechend müssen derartige Generatoren genehmigt werden.
Die ursprünglichen 15 Generatoren hatte xAI komplett ohne Genehmigung aufgestellt, das Anmeldeverfahren läuft noch. Möglich ist, dass xAI zusätzliche, nicht öffentliche Verträge mit der Stadt hat, die es dem Unternehmen erlaubt, mehr Generatoren aufzustellen.
Wahrscheinlich wäre höhere Emissionskontrolle notwendig
Das aktuelle Genehmigungsersuchen schreibt xAI vor, für den Einsatz der 15 Turbinen die beste verfügbare Emissionskontrolltechnologie zu verbauen. Der betroffene Landkreis Shelby County soll aber bereits vor dem Bau des Rechenzentrums einen Ozonwertstandard verletzt haben; für xAI bedeutet das, dass noch zusätzlicher Emissionsschutz notwendig wäre. Das Unternehmen äußerte sich nicht zur Sache.