Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Ear 4: Gute Steuerung mit kleinen Einschränkungen

Weiterhin gibt es eine Drucktastensteuerung im Stiel, so dass auch eine Bedienung mit Handschuhen möglich ist. Nothing ist damit einer der wenigen Hersteller, die ganz auf eine Sensorsteuerung verzichten. Es gibt wieder vier Gesten, wobei sich die Hauptgesten Einfachtipp und Doppeltipp kaum anpassen lassen.

Mehr Anpassungsmöglichkeiten gibt es für die beiden Gesten, bei denen der Tastenbereich gedrückt werden muss. Hier können wir eine Lautstärkeregelung zuweisen oder eine Mikrofonstummschaltung. Die Steuerung wird dann allerdings unzuverlässiger, weil die Stöpsel die beiden Haltegesten nur schwer auseinanderhalten können.

Wer das vermeiden will, muss die belegten Steuergesten beschränken und mit Komforteinbußen leben. Sehr schade, dass weiterhin nicht auch die Nicht-Drücken-Gesten angepasst werden können.

Ohrerkennung bringt nicht viel

Erneut gibt es bei den Ear 4 eine Ohrerkennung, die nicht optimiert wurde: Sobald wir einen oder beide Stöpsel aus dem Ohr nehmen, unterbricht die Musikwiedergabe und wird fortgesetzt, sobald wieder beide Stöpsel im Ohr sind. Allerdings dürfen sie nicht länger als drei Minuten aus dem Ohr genommen werden, dann wird die Musikwiedergabe nicht fortgesetzt – eine für uns unnötige und unpraktische Beschränkung.

Die Ohrerkennung kann bei Bedarf deaktiviert werden; sie funktioniert – anders als bei allen Airpods-Modellen – mit Android- und Apple-Produkten.

Ear 4 mit einem HD-Codec weniger

Die neuen Ear 4 arbeiten mit Bluetooth 5.4 und unterstützten die Bluetooth-Codecs SBC, AAC und den HD-Codec LDAC. Die Nutzung von LHDC 5.0 ist nicht mehr möglich und bleibt den Ear 3 vorbehalten. Die HD-Codec-Nutzung lässt sich bequem und gut beschrieben in der App umschalten. Auracast unterstützen auch die Ear 4 nicht.

Positiv fiel die deutlich erweiterte Bluetooth-Reichweite auf, die laut Hersteller durch ein verbessertes Antennen-Design erzielt wurde. Wir können auch mal in andere Räume gehen, ohne dass die Bluetooth-Verbindung abbricht, das ist mit den Ear 3 meist nicht möglich.

Mittels Bluetooth-Multipoint können die Stöpsel an zwei Geräten parallel verwendet werden, LDAC steht auch beim neuen Modell uneingeschränkt zur Verfügung. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. So können wir nahtlos zwischen den Geräten wechseln und beim Schauen eines Videos auf dem Tablet einen Anruf am Smartphone annehmen.

Bei einer Multipoint-Verbindung können wir auf beiden Geräten die App nutzen. Derzeit ist Technics der einzige Hersteller, der drei parallele Geräteverbindungen bei Bluetooth-Multipoint erlaubt. Die Stöpsel sind erneut gemäß IP54 gegen Spritzwasser und Staub geschützt.

Ear 4 hat eine tolle App

Zur Konfiguration der Ear 4 gibt es Nothings X-App für Android und iOS. Sie benötigt weder eine GPS-Aktivierung noch ein Nutzerkonto, ist schnell gestartet und verbindet sich zügig mit den Stöpseln. Das alles ist nicht selbstverständlich und daher lobenswert.

Die App ist gut strukturiert und wir können den Klang mittels Equalizer samt mehrerer Voreinstellungen anpassen, die Ohrerkennung abschalten, die Tastenbelegung zum Teil ändern und einen Passtest durchführen. Wir können einstellen, dass die Stöpsel bei Telefonaten immer automatisch den Transparenzmodus einschalten.

Firmware-Updates können bei Bedarf auch manuell vorgenommen werden und sind rasch innerhalb weniger Minuten installiert. Generell wird der Ladestand von Stöpseln und Ladeetui in Fünferschritten angezeigt, eine größere Genauigkeit gibt es nicht.

Ear 4 bieten eine gute Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit wurde nach Herstellerangaben geringfügig verbessert. Statt 5,2 Stunden wie bisher sollen die Ear 4 bei aktiviertem ANC auf 5,5 Stunden Akkulaufzeit kommen, was einem guten Durchschnittswert entspricht. Leere Stöpselakkus müssen zehn Minuten geladen werden, um sie wieder eine Stunde nutzen zu können; manch anderes Produkt schafft das schon in fünf Minuten Ladezeit.

Das Ladeetui hat ordentlich Reserven, die Stöpselakkus lassen sich viermal aufladen, so dass sich eine Gesamtakkulaufzeit von 22 Stunden ergibt. Das Ladeetui hat einen USB-C-Anschluss und kann drahtlos mittels Qi-Technik geladen werden. Das Etui ist erneut nach IP54 gegen Spritzwasser und Staub geschützt.


Relevante Themen