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Die Ear 4 klingen gut und kennen keinen Schritthall

In den Ear 4 setzt Nothing jetzt auf 12-mm- statt 11-mm-Treiber, das führt zu einer verbesserten Klangqualität. Das neue Modell legt im Bassbereich zu, ohne die anderen Bereiche zu überstrahlen. Es gibt weiter einen dynamischen Mittenbereich, auch das neue Modell ist sehr höhenbetont. Klanglich kann sich das Nothing-Produkt recht gut gegen die Airpods Pro 2 oder die Freebuds Pro 4 behaupten.

Bei der Räumlichkeit, der Größe der Klangbühne und dem Detailreichtum bleiben sie hinter den EAH-AZ100 von Technics zurück – wie die übrige Konkurrenz. Sehr erfreulich: Wie bei den Ear 3 gibt es auch bei den Ear 4 keine Probleme mit Schritthall. Wir können Musik beim Spazierengehen genießen, ohne dass jeder Schritt als dumpfes Auftreten im Ohr zu hören ist.

Nothing bietet erstmals bei Hörstöpseln die Funktion Spatial Audio. Dabei wird Stereomaterial nachträglich per Software-Anpassungen in ein 3D-Klangbild verwandelt. Anders als beim Headphone 1 von Nothing gibt es bei den Ear 4 kein Head-Tracking, um Kopfbewegungen zu registrieren. Der Hersteller begründet das Problem mit Platzproblemen in den Hörstöpseln.

Spatial Audio liefert schwache Ergebnisse

Durch Spatial Audio sollen Songs so klingen, als wären sie für Dolby Atmos aufgenommen. Wie beim Kopfhörer sind wir vom Ergebnis nicht so angetan. Im Spatial-Audio-Modus klingen viele Musikstücke hohler und halliger, vor allem der Gesang verliert an Präzision. Ein ähnliches Problem gibt es bei Filmen, bei denen die Sprachverständlichkeit etwa in lauten Action-Szenen spürbar leidet.

Wie beim Nothing-Kopfhörer werden weder Dolby Atmos noch die Wiedergabe von 3D-Audio-Dateien unterstützt, obwohl diese Musikstücke für ein immersives Klangerlebnis gezielt angepasst wurden und entsprechend bessere Ergebnisse liefern.

Die ANC-Leistung der Ear 4

Bei der aktiven Geräuschunterdrückung schneiden die Ear 4 nicht viel besser ab als die Ear 3 und liegen damit weiterhin im guten Mittelfeld. Die ANC-Leistung genügt, dass Musik in lauten Umgebungen nicht lauter gestellt werden muss. Die Spitzenleistung der Bose-Produkte erreichen die Ear 4 wie bisher alle übrigen Bluetooth-Hörstöpsel nicht. Wer also die Stöpsel zum Erzeugen von möglichst viel Ruhe nutzen will, wird enttäuscht.

Im ANC-Betrieb gibt es weiterhin kein Grundrauschen, Windgeräusche werden draußen wirksam unterdrückt. Hier macht Nothing weiterhin alles richtig. Weniger schön ist allerdings, dass die Ear 4 beim Moduswechsel den Klang sehr stark verändern. Dabei gibt es den besten Klang im ANC-Betrieb und die Aussagen zur Klangqualität beziehen sich auch darauf.

Wechseln wir in den Transparenzmodus oder nutzen keinen von beiden, verschlechtert sich die Klangqualität deutlich. Die Bassintensität schwindet, der gesamte Klang wirkt flacher und weniger räumlich. Einen vergleichbaren Effekt gibt es mit den Ear 3 nicht. Bleibt als Trost, dass dies in der Praxis keine Einschränkung ist, wenn die Ear 4 vor allem im ANC-Betrieb verwendet werden.

Verbesserter Transparenzmodus

Ein paar Verbesserungen gibt es beim Transparenzmodus, der bei den Ear 4 kein Grundrauschen mehr aufweist. Wie beim Vorgängermodell klingt der Transparenzmodus angenehm natürlich, in Unterhaltungen ist Gesprochenes anderer allerdings etwas gedämpft und etwas weniger gut zu verstehen als ohne Stöpsel im Ohr.

Weiterhin gibt es rund um den Transparenzmodus keine Komfortfunktionen, wie etwa eine Aktivierung auf Zuruf. Selbst wenn der Transparenzmodus aktiviert wird – die Musik stoppt nicht. Die Bose-Funktion Active Sense greifen andere Hersteller bisher nicht auf, obwohl sie so praktisch ist, dass wir sie gern bei allen ANC-Produkten hätten.

Sehr gelungen finden wir die akustische Rückmeldung, wenn wir zwischen ANC- und Transparenzmodus wechseln. Letzterer wird durch ein Hauchen signalisiert und ist so eindeutig wie bei keinem anderen Produkt, wenn auf Ansagen verzichtet wird.

Die Steuerung hat sich im Vergleich zu den Ear 3 nicht verändert.


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