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Notfall-SMS: Apple kauft Anteil an Satellitenbetreiber Globalstar

Apple kontrolliert Globalstar bereits fast vollständig. Nun erwirbt das Unternehmen auch Anteile an dem LEO-Betreiber.
/ Achim Sawall
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Apples SOS-SMS per LEO-Netzwerk (Bild: Apple)
Apples SOS-SMS per LEO-Netzwerk Bild: Apple

Apple wird bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar in den Satellitennetzbetreiber Globalstar investieren. Das geht aus einer Einreichung von Globalstar an die US-Börsenaufsicht SEC(öffnet im neuen Fenster) hervor. Apple wird 1,1 Milliarden US-Dollar bereitstellen und 20 Prozent der Anteile an Globalstar für 400 Millionen US-Dollar erwerben.

Der Satellitenbetreiber wird den Angaben zufolge die direkten Mittel für die Tilgung seiner Schulden verwenden. In der Einreichung gab Globalstar zudem an, dass es weiterhin etwa 85 Prozent seiner Netzwerkkapazität für Apple reserviert. Globalstar ist ein US-amerikanisches Satellitenunternehmen aus Covington im US-Bundesstaat Louisiana, das eine Konstellation in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) betreibt.

Apple gab bereits Hunderte Millionen US-Dollar für Globalstar-Dienste aus, um die Einführung der iPhone-Notfall-SMS- und iMessage-Funktion im Jahr 2022 zu ermöglichen. Im März 2023 investierte das Unternehmen weitere 252 Millionen US-Dollar in Globalstar.

Apples Satellitendienst ist nicht standardbasiert

Bisher sind für Satellitentelefonie spezielle Endgeräte nötig. Der Dienst Direct-to-Cell verspricht eine schmalbandige Datenverbindung für SMS in Regionen ohne Mobilfunkversorgung.

Apple setze bei seinem Notruf-SOS über Globalstar nicht auf einen Standard der 3GPP, erklärte Alex Sinclair, Chief Technology Officer der Mobilfunkbranchenorganisation GSMA (GSM Association) im Januar 2024 im Gespräch mit Golem.de.

Die 3GPP ist die Schirmorganisation für die gesamte Normierung in der globalen Mobilfunkbranche. Sinclair sagte, zuerst habe auch Starlink für seine Modems im Satelliteninternet proprietäre Technik eingesetzt.

Apples Notruf-SOS war seinerzeit Zeit erst ab einem iPhone 14 und nur in den USA und Kanada sowie in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Irland nutzbar. Inzwischen ist seit einigen Wochen das iPhone 16 im Handel. Wie bereits das iPhone 15 unterstützt auch dieses Notruf-SOS per Globalstar.

Die neuen Mittel werden es Globalstar ermöglichen, weitere Satelliten zu kaufen und seine Bodeninfrastruktur zu erweitern. Das Unternehmen betreibt derzeit 31 Satelliten und hat bereits bis zu 26 weitere bestellt, um seine Konstellation in der erdnahen Umlaufbahn aufzufüllen und zu verbessern.


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