Notebook-Displays: Tschüss 16:9, hallo 16:10!
Endlich schwenken die Laptop-Hersteller auf Displays mit mehr Pixeln in der Vertikalen um. Das war überfällig - ist aber noch nicht genug.

Bei all den Notebook-Neuvorstellungen auf der Elektronikmesse CES 2021 ist mir eine Sache wortwörtlich ins Auge gestochen: Viele der Geräte, egal ob mit Business- oder Gaming-Fokus, nutzen ein 16:10- statt eines 16:9-Displays. Diese Entwicklung ist insbesondere für produktives Arbeiten und selbst beim Web-Browsing sehr zu begrüßen, ganz glücklich bin ich damit allerdings nicht.
Weil bei Filmen und Serien mit 16:9 ohnehin oft Balken zu sehen sind, gibt es sie bei 16:10 erst recht. Abseits vom Medienkonsum ist die zusätzliche Höhe, sprich mehr vertikale Pixel, jedoch ein Segen: Denn bei großen Tabellen, im Browser, beim Coden, dem Tippen von Texten oder bei der Foto/Video-Bearbeitung schafft das einen Platzgewinn, der das Arbeiten komfortabler macht.
Das 16:10-Seitenverhältnis war im Desktop/Laptop-Segment als Nachfolger von 5:4 und 4:3 einst weit verbreitet, wurde aber seit etwa 2008 konsequent durch 16:9 ersetzt. Hintergrund war die Einführung von sogenannten (Full-)HDTVs mit 1080p- und 720p-Auflösungen, also 1.920 x 1.080 respektive 1.280 x 720 Pixeln, sowie der Playstation 3 und der Xbox 360.
HDTV wird indirekt bis heute bei Fernsehern sowie Konsolen genutzt, denn auch 4K-UHD und 8K-UHD nutzen weiterhin ein 16:9-Verhältnis. Daher dominieren Auflösungen wie 1080p oder 1440p ebenfalls bei PC-Bildschirmen und Notebook-Displays, obgleich 21:9 aufgrund des weiteren horizontalen Sichtfelds (Field of View, FoV) seit Jahren an Popularität bei Gamern gewinnt. Es hilft beim früheren Erkennen von Gegnern oder steigert schlicht die Immersion.
Eines der Argumente für 16:9- statt 16:10-Panels war die Wirtschaftlichkeit, da sich in der Fabrik mehr davon aus einer Platte schneiden lassen - das gilt wie gehabt. Filme oder Serien ohne Balken oben und unten zu schauen, zieht allerdings nicht mehr durchgängig, da bei nicht wenigen Produktionen der Schwenk auf breite (etwa House of Cards) oder extrem breite Formate (wie bei The Hateful Eight) erfolgt ist. Im Kino wird 16:9 ohnehin kaum eingesetzt, da dort gerne anamorphotische Verfahren genutzt werden.
Noch besser als das nun verstärkt verwendete 16:10- wäre das seltene 3:2-Format, wie es Microsoft konsequent bei seinen Surface Pro umsetzt. Bis es aber soweit ist, bin ich fürs Erste mit dem Trend hin zu 16:10-Panels zufrieden. Und wer weiß, vielleicht sorgt die Corona-Krise samt Homeoffice und Home Schooling dafür, dass 2022 der Schwenk zu Laptops mit 3:2-Displays erfolgt. Ich würde mich darüber freuen!
IMHO ist der Kommentar von Golem.de [IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)]
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Grundsätzlich werden Filme ja im Breitbild gedreht, weil es eher dem menschlichen...
Auch Apple hat 2006 bereits Notebooks mit 16:10 gemacht. Das habe ich damit ja nicht...
Das klappt bei 16:9 gar nicht, egal wie hoch die Auflösung ist.
Kann ich aus der Erfahrung her nicht bestätigen. Die Notebooks mit i5 die ich hatte...
Fakt ist: zum Arbeiten braucht man einen Monitor extra, der hochkant eben genau um eine...
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