H.265-Vorteile und Benchmarks
Die Grafikeinheit und die Excavator-Module samt Caches teilen sich einen bis zu 32 GByte großen, kohärenten Speicherbereich, denn Carrizo ist die erste APU mit HSA-v1.0-Unterstützung. Der Command-Processor, welcher Befehle wie Draw-Calls von den CPU-Modulen entgegennimmt, soll für die Carrizo-Grafikeinheit zugunsten von HSA überarbeitet worden sein. Die Heterogeneous System Architecture ermöglicht es den CPU-Kernen und der GPU, anfallende Aufgaben gemeinsam parallel abzuarbeiten, ohne Daten umherkopieren zu müssen - bei angepasster Software ist der Leistungszuwachs daher enorm.
Eine weitere Neuerung ist die Video-Einheit, der Unified Video Decoder v6: Die decodiert 4K-Videos mit dem H.264- oder dem neuen H.265-Codec. Verglichen mit dem Kaveri-UVD soll die Transcoding-Leistung um den Faktor 4 gestiegen sein, der Carrizo-UVD und der Arbeitsspeicher werden daher weniger ausgelastet - die Akkulaufzeit steigt. Ein weiterer Trick ist der Scaler: Die Display Scanout Engine kann nun einige Postprocessing-Effekte in Hardware erledigen, welche zuvor von den Shader-Einheiten berechnet wurden. Dadurch spart Carrizo nach AMDs Angaben etwas über ein halbes Watt ein, wenn Abspiel-Software wie der Metro Player von Windows 10 verwendet wird.
Als erster großer Chip integriert die neue APU zudem die Southbridge, welche als Fusion Controller Hub bezeichnet wird. Die Integration vereinfacht das Mainboard und dessen Spannungsversorgung, die Leistungsaufnahme des Systems sinkt. Durch die PSR-Funktion, den neuen Unified Video Decoder samt verbessertem Scaler, den internen FCH und die überarbeitete Grafikeinheit will AMD die Leistungsaufnahme von Carrizo verglichen mit Kaveri halbiert haben. Ein 1080p-Video mit H.264-Codec soll bei ansonsten identischem System daher doppelt so lange - genauer 9,5 Stunden - abgespielt werden können.
Carrizo startet vorerst mit drei Modellen: Alle nutzen zwei Excavator-Module mit vier Integer-Kernen und unterstützen zwei Speicherkanäle mit DDR3-2133-Speicher (35 Watt cTDP) und DDR3-1600 (15 Watt cTDP). DerFX-8800P bietet volle acht Compute Units, beim A10-8700P und beim A8-8600P sind zwei dieser Blöcke der Grafikeinheit abgeschaltet. Laut AMD gilt die Prozessor-Basis-Frequenz über die komplette Spanne der von 12 bis 35 Watt anpassbaren TDP, die Dauer des Boosts aber unterscheidet sich. Der Takt der Grafikeinheit ist ohnehin die Turbo-Angabe, die GPU erhält aber Priorität vor den CPU-Modulen.
Benchmarks gestattete AMD auf der zweitägigen Presseveranstaltung nicht, in den Anhängen finden sich aber einige Werte. So soll ein 35-Watt-Carrizo einen 3DMark-11-Overall-Score von P2359 erreichen, das Kaveri-Gegenstück nur P2184. Im 15-Watt-Segment ist die Differenz mit P1120 zu P1764 deutlich größer. Zum Vergleich: Intels aktueller Broadwell-Chip Core i5-5200U mit ebenfalls 15 Watt schafft P1349. Allerdings widersprechen sich AMDs Messungen in den beiden vorliegenden Präsentationen und es gibt keine CPU-Werte.
Um OEM-Hersteller den Carrizo-Chip besser verkaufen zu können, sind die leistungsschwächeren Carrizo-L-Modelle Pin-kompatibel; beide werden auf den Sockel FB4 verlötet. AMD erwartet Carrizo-Geräte im Preisbereich von 400 bis 700 US-Dollar, da hier die meisten Notebooks verkauft werden. Unserer Ansicht nach sollte der Chip auch für teurere, besser ausgestattete Modelle verwendet werden - wie so oft scheinen die OEMs aber kein Interesse zu haben und verbauen nur Chips von Intel. Schade, können wir dazu nur erneut sagen.
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Notebook-SoC: AMDs Carrizo soll endlich Intels Ultrabook-Chips schlagen |
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Nochmal, das habe ich nirgendwo behauptet. Bitte erfinde keine Märchen und halte dich an...
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