Norwegen: Mehr als jeder zweite Neuwagen ist vollelektrisch
In Norwegen ist 2020 der Anteil der vollelektrischen Neuwagen erstmals über 50 Prozent gestiegen. Nur jeder sechste Neuwagen war ein reiner Verbrenner.

In Norwegen ist im vergangenen Jahr mehr als jeder zweite Neuwagen ein vollelektrisches Auto gewesen. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg deren Anteil von 42,4 auf 54,3 Prozent, wie aus der Statistik des Interessenverbands Opplysningsrådet for Veitrafikken (deutsch etwa: Straßenverkehrsbeirat) hervorgeht (PDF). Der Anteil der Plugin-Hybride betrug demnach etwas mehr als 20 Prozent. Der Prozentsatz der verkauften Neuwagen mit Benzinmotor (8 Prozent) und mit Dieselmotor (8,6 Prozent) lag deutlich niedriger. Der Anteil der nicht aufladbaren Hybridfahrzeuge lag ebenfalls bei 8,6 Prozent.
Im vergangenen Jahr wurden der Statistik zufolge 141.412 Neuwagen verkauft. Das entspricht einem leichten Rückgang um 0,7 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller Neuwagen betrug demnach 45 Gramm pro Kilometer. Dieser Wert lag vor zehn Jahren noch bei 141 Gramm pro Kilometer.
Bei der Zahl der verkauften Fahrzeuge lag VW vor Toyota und Audi an der Spitze. Allerdings war der Audi E-Tron das beliebteste Auto. Mit 9.227 Exemplaren lag die VW-Tochter vor Tesla mit 7.770 Exemplaren des Model 3. Trotz des verzögerten Verkaufsstarts im zweiten Halbjahr wurden noch 7.754 Exemplare des VW ID.3 verkauft. Der erste reine Verbrenner in der Statistik ist an 19. Stelle der Skoda Octavia mit 2.274 verkauften Autos.
Im Jahr 2017 wurden in Norwegen erstmals mehr Autos mit alternativen Antrieben verkauft als Autos mit Verbrennungsmotoren. Damals hatten 47,8 Prozent der neu angemeldeten Autos einen Diesel- oder Benzinmotor, 52,2 Prozent hingegen einen alternativen Antrieb, worunter der OFV neben Elektro- und Hybridautos auch solche mit Brennstoffzellen- und Erdgasantrieb versteht.
Der Staat fördert Elektromobilität
Grund für die Beliebtheit der Elektroautos in Norwegen ist die starke staatliche Förderung: Der Staat besteuert herkömmliche Autos sehr stark, erhebt aber beim Kauf keine Steuern auf saubere Autos. Hinzu kommen Vergünstigungen wie eine sehr geringe Kraftfahrzeugsteuer oder die kostenfreie Nutzung der Mautstraßen und der staatlichen Fähren. Ab 2025 sollen in Norwegen nur noch abgasfreie Pkw und kleinere Nutzfahrzeuge verkauft werden.
Nachteil des Booms ist jedoch, dass wegen des großen Bedarfs die Lademöglichkeiten knapp werden. Die Norsk Elbilforening, die Vereinigung der norwegischen Elektroautobesitzer, hat vor einiger Zeit dazu geraten, nur dann ein Elektroauto zu kaufen, wenn die Möglichkeit besteht, es zu Hause zu laden. Der Staat fördert jedoch den Ausbau der Lade-Infrastruktur.
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Dank Öl und Gas ... Norwegen im Oelrausch ... Einfach mal googeln nach "Ölförderung...
Das stimmt so nicht. Es ist immer individuell ob es geht oder nicht. Ich kann bspw. auch...
Verglsw. günstiger Strom (für die dortigen Lebensverhältnisse) Lade-Infrastruktur...
Aber nicht mit Passagieraufkommen, Flugplätze für private Maschinen und Militär sind bei...
Humor ist ein Fremdwort, oder? ;-)
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