Nordrhein-Westfalen: Deutsche Telekom beginnt mit Micro-Trenching für Glasfaser
Die Telekom hat einen Bürgermeister gefunden, der dem Unternehmen Micro-Trenching erlaubt - er ist ein früherer Telekom-Manager. Mit dem Verfahren soll Glasfaser schnell und billig zum grauen Kasten gelegt werden. Wir haben uns das genau angesehen.

Die Deutsche Telekom setzt erstmals Micro-Trenching für Glasfaser in Bad Honnef in Nordrhein-Westfalen ein. Rund 9.000 Haushalte würden so bis Ende 2016 Vectoring-fähig, gab das Unternehmen am 26. April 2016 bekannt. Das Verfahren wird erstmalig von dem Festnetzbetreiber eingesetzt. Bereits im Juni 2015 hatte die Telekom im Gespräch mit Golem.de angekündigt, Micro-Trenching in einer Pilot-Gemeinde zu testen.
Das Verfahren verspricht ein schnelles und kostengünstiges Verlegen von Glasfaserkabeln. "Bei diesem Verfahren werden mittels Frästechnik schmale Gräben und Schlitze in den Asphalt eingebracht. Diese Verlegemethode beansprucht nur wenig Platz und ermöglicht eine schnelle Fertigstellung von Glasfasertrassen, der eigentliche Tiefbau entfällt an vielen Stellen", erklärte die Telekom, die dafür einen niedrigen zweistelligen Millionen Euro-Betrag investiert.
Schnelles und kostengünstiges Verlegen von Glasfaser
"Mit dem Breitbandausbau ergeben sich für Bad Honnef neue Chancen", sagte der Bürgermeister von Bad Honnef, Otto Neuhoff (parteilos). Die Bauarbeiten benötigten im Vergleich zu bisherigen Methoden nur ein Viertel der Zeit. Bis zu seiner Wahl im Jahr 2014 war Neuhoff Chef der Deutsche Telekom Glasfaser Service. "Wir danken der Stadt Bad Honnef für das Vertrauen", betonte Dieter Regenthal, Leiter Produktion Telekom Technik. Er hoffe, "dass sich viele weitere Städte und Gemeinden von diesem Verfahren überzeugen lassen." Die Verlegetechnik soll eine von vielen beim bundesweiten Breitbandausbau der Telekom sein, sagte Regenthal im Gespräch mit Golem.de. Es werde entlang der Bürgersteigkante mit einer sehr scharfen Diamandfräse getrennt. In 25 Zentimeter Tiefe verbinde sich das Füllmaterial mit der Bordsteinkante, um eine stabile Verbindung zu erreichen. Mitten auf der Straße im Asphalt sei dagegen im Laufe der Jahre durch Microtrenching durch Lastwagen eine Materialermüdung zu erwarten.
In Bad Honnef will das Unternehmen rund 30 Kilometer Glasfaser verlegen und 44 Multifunktionsgehäuse aufstellen oder mit neuer Technik ausstatten. Dadurch sollen rund 9.000 Haushalte in Bad Honnef bis Ende 2016 Vectoring-fähig werden und Geschwindigkeiten beim Herunterladen maximal 100 MBit/s e (MBit/s) erreichen. Beim Upload soll das Tempo bei bis zu 40 MBit/s liegen. Doch der Vectoring-Effekt auf der Kupferleitung nimmt mit der Leitungslänge ab und ist bei der bisher eingesetzten Technik ab 700 bis 800 Metern praktisch nicht mehr feststellbar. Daher kann die Technik Glasfaser bis ins Haus (FTTH) nicht ersetzen.
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Vectoring hilft fast nur denen etwas, die sowieso schon "schnelles" Internet haben. Die...
Und mit dem tollen Vectoring schaffen sie dann vlt ganze 100 MBit bei dir im Haus...
Damit beginne ich in nicht allzu ferner Zukunft (Möhren im Schrebergarten ernten).
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