Nordrhein-Westfalen: Bundesland gibt 2,6 Millionen Euro für Online-Lexikon aus
Das Land Nordrhein-Westfalen bezahlt viel Geld, damit Schulen die Onlineversion des Brockhaus nutzen können. Daran gibt es Kritik.

Rund 2,6 Millionen Euro gibt das Land Nordrhein-Westfalen dafür aus, dass Schulen drei Jahre lang das Onlinelexikon Brockhaus verwenden können. Wer nicht weiß, was das ist: "Die Brockhaus Enzyklopädie ist ein mehrbändiges Nachschlagewerk in deutscher Sprache", wie die kostenlos verfügbare Wikipedia im entsprechenden Beitrag erklärt.
Die vom Ministerium für Schule und Bildung erworbene Brockhaus-Lizenz umfasst den Zugang zur Enzyklopädie sowie zu einem Jugend- und Kinderlexikon. Außerdem gehört der Onlinekurs Richtig Recherchieren zu dem Paket, wie das Portal Bildungsklick meldet.
Vermutlich geht es bei dem Deal um ein Paket, das Brockhaus auf seiner Webseite unter dem Begriff Digitales Klassenzimmer vermarktet.
Im Netz hagelt es Spott für das Geschäft. Zum einen wird darauf verwiesen, dass es mit Wikipedia ein großes Onlinelexikon zur kostenlosen Nutzung auch an Schulen gibt. Zum anderen finden viele, dass das Geld anderweitig für digitale Projekte investiert werden sollte.
Brockhaus: "Aus der Zeit gefallen"?
Netzpolitik schreibt, die Lizenzvereinbarung wirke "etwas aus der Zeit gefallen" und "weder didaktisch noch wirtschaftlich nachhaltig". Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer kommentiert: "Wir stellen den Schulen damit Lernmaterialien zur Verfügung, die neue Chancen für die digitale Unterrichtsgestaltung bieten."
Die Firma hinter der Enzyklopädie gehört indirekt zum Medienkonzern Bertelsmann, der seinen Hauptsitz in der nordrhein-westfälischen Stadt Gütersloh hat. Der Brockhaus galt viele Jahrzehnte lang im deutschsprachigen Raum als das Nachschlagewerk schlechthin, wurde aber im Zuge der Digitalisierung durch Angebote wie Wikipedia oder das Kinderlexikon Klexikon verdrängt.
Heutzutage erscheint kein gedruckter Brockhaus mehr, stattdessen bietet der Verlag ebenfalls ein Onlinelexikon an, das allerdings Geld kostet. Privatpersonen müssen rund 6 Euro im Monat für den Zugang zur Enzyklopädie, zu einem Jugendlexikon und zu Wörterbüchern bezahlen.
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Also ist Wikipedia nur ein "Google" in einer anderen Filterblase? Hier werden die...
Also ich fand den Preis auch durchaus gut. Wobei ich ganz ehrlich einräumen muss, dass...
Ich finde für Kinder ist eine online Variante eine hübschere Alternative. "Oh, was ist...
... ich finde es gut. Wikipedia ist leider nicht wirklich brauchbar als Quelle. Klar kann...
Es hält ja niemanden davon ab Wikipedia dennoch zu nutzen und/oder entsprechende Kurse...
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