Nordic Air Defence: Drohnen-Killer für 5.000 US-Dollar

Ein Stockholmer Rüstungsunternehmen entwickelt ein kinetisches Abwehrsystem, das feindliche Drohnen ohne Sprengstoff ausschaltet. Die Technologie könnte eine kostengünstige Alternative zu Raketen und MGs sein – und ist auch über Flughäfen und Wohngebieten einsetzbar, wie The Telegraph berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Nicht-explosive Lösung für urbane Lufträume
Der Kreuger 100 von Nordic Air Defence(öffnet im neuen Fenster) nutzt Infrarot-Tracking zur Ortung feindlicher Drohnen und schaltet sie durch direkten Aufprall aus – nicht durch Detonation. Dieses Konzept soll den Einsatz in dicht besiedelten Gebieten ermöglichen, ohne dass explosive Trümmerteile auf Flughäfen oder Wohnviertel niedergehen – zumindest nicht, wenn die Drohnen selbst unbewaffnet sind.
Nordic Air Defence und Volvo Defense haben im September 2025 bekanntgegeben, dass sie gemeinsam ein kompaktes Anti-Drohnen-System für den Fahrzeugschutz entwickeln wollen, das auf LKWs montiert werden kann.
Jüngste Drohnen-Vorfälle über Flughäfen in Dänemark , Norwegen und Deutschland haben EU-Behörden veranlasst, nach Verteidigungsmöglichkeiten zu suchen. Der Münchner Flughafen musste diese Woche zweimal den Betrieb zeitweise einstellen , nachdem nicht identifizierte Drohnen im Luftraum entdeckt wurden.
Flexible Einsatzoptionen in Entwicklung
Konzeptdarstellungen des schwedischen Unternehmens zeigen verschiedene Abschuss-Konfigurationen: Abschussbehälter für den mobilen Einsatz, tragbare Kisten mit mehreren Projektilen und fahrzeugmontierte Systeme.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte hatte wiederholt auf das Kostengefälle zwischen kostengünstigen Drohnen und aktuellen Abwehrmethoden hingewiesen. Die Kampfjets, die im vergangenen Monat Drohnen über Polen abschossen, verursachen enorme Kosten im Verhältnis zu den Bedrohungen, die sie neutralisieren.
Das System könnte auch militärischen Zwecken in Konfliktgebieten wie der Ukraine dienen, wo FPV-Drohnen eine ständige Bedrohung für Bodentruppen darstellen. Aktuelle ukrainische Anti-Drohnen-Systeme setzen, sofern sie in der Luft gegen die Drohnen eingesetzt werden, typischerweise auf kleine Sprengkörper und vereinzelt auch auf Schrotgewehre.
Das Nordic-Air-Defence-System befindet sich noch in der Entwicklung. Das Unternehmen arbeitet an der Finalisierung technischer Spezifikationen und Fertigungsprozesse. Ein Einsatzzeitpunkt wurde noch nicht bekannt gegeben.



