Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Non-Profit-Organisation: Slack überrumpelt Hack Club mit heftiger Geldforderung

Bisher hat Hack Club für Slack 5.000 US-Dollar pro Jahr bezahlt. Doch plötzlich wollte der Konzern ein Vielfaches davon und drohte mit Datenlöschung.
/ Marc Stöckel
Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Non-Profit-Organisation sollte plötzlich 50.000 US-Dollar für Slack bezahlen. (Bild: NOAH BERGER/AFP via Getty Images)
Non-Profit-Organisation sollte plötzlich 50.000 US-Dollar für Slack bezahlen. Bild: NOAH BERGER/AFP via Getty Images

Die Non-Profit-Organisation Hack Club, die für Teenager auf der ganzen Welt Programmierkurse anbietet und eine technikaffine Community verwaltet, wurde kürzlich mit einer überraschenden Geldforderung von Slack konfrontiert: Es ging um eine Zahlung von 50.000 US-Dollar, zu bezahlen innerhalb einer Woche, sowie anschließend 200.000 US-Dollar pro Jahr. Doch nach einer Entrüstung der Community hat man inzwischen mit Slack eine Einigung erzielt.

Laut einem offenen Brief des Mitarbeiters Mahad Kalam(öffnet im neuen Fenster) nutzt Hack Club Slack schon seit elf Jahren. Ursprünglich profitierte die Organisation von einem kostenlosen Non-Profit-Tarif. Später wurde der Vertrag umgestellt, so dass eine jährliche Gebühr in Höhe von 5.000 US-Dollar anfiel. Dies habe man für den gebotenen Service als angemessen erachtet und daher "gerne bezahlt" , heißt es.

Doch zu Beginn dieser Woche kam plötzlich die unerwartete Geldforderung. Slack soll zudem damit gedroht haben, den Workspace des Hack Clubs zu deaktivieren und alle zugehörigen Nachrichtenverläufe zu löschen, sollte die Organisation der Zahlungsaufforderung nicht nachkommen.

Zorn der Community schafft neues Angebot

"Das ist absurd" , betont Kalam in seinem Brief. Der 230-Milliarden-Dollar-Konzern Salesforce, dem Slack seit 2021 gehört, setze eine kleine Non-Profit-Organisation für Jugendliche unter Druck, indem er ihr weniger als eine Woche Zeit gebe, um eine ziemlich hohe Summe aufzubringen. "Meiner Meinung nach ist eine sechsmonatige Übergangsfrist das absolute Minimum für eine derart massive Preiserhöhung" , so der 16 Jahre junge Softwareentwickler.(öffnet im neuen Fenster)

Nachdem der Vorfall unter anderem auf Hacker News(öffnet im neuen Fenster) ziemlich kontroverse Diskussionen ausgelöst hatte, scheint Slack die unerwartete Geldforderung nun aber zurückgezogen zu haben. Den Angaben zufolge hat Slack-CEO Denise Dresser persönlich angeboten "die Dinge wieder in Ordnung zu bringen" . Nun liege dem Hack Club sogar ein besseres Angebot als vor der Forderung vor. Details dazu wollte Kalam jedoch nicht nennen.

Ein Wechsel folgt wahrscheinlich trotzdem

Trotz des neuen Angebots will der Hack Club aus dem Vorfall eine Lehre ziehen. "Diese Tortur hat uns dazu gebracht, tiefer darüber nachzudenken, ob wir unsere Daten wirklich externen SaaS-Anbietern anvertrauen möchten. Sicherzustellen, dass wir Eigentümer unserer Daten sind, wird in Zukunft definitiv eine sehr hohe Priorität haben" , so Kalam.

Zuvor hatte der Hack Club eine kurzfristige Migration zur Open-Source-Plattform Mattermost(öffnet im neuen Fenster) in Erwägung gezogen. Dass ein solcher Wechsel nun trotz der Einigung mit Slack erfolgt, ist angesichts Kalams Ausführungen anzunehmen. Immerhin hat die Non-Profit-Organisation jetzt aber mehr Zeit, um die Migration zu planen und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.


Relevante Themen