Nokia und A1: Bescheidene Datenrate bei 6G-Test in Österreich

A1 und der Ausrüster Nokia haben im oberen 6-GHz-Spektrum einen Videostream übertragen. Wie der österreichische Netzbetreiber am 3. April 2026 bekannt gab, ist man damit der erste in Mitteleuropa, dem Videoübertragung mit 6G gelang. Im Rahmen des Pilotprojekts in Wien wurden ein 128TRX-Massive-MIMO-Sender von Nokia und ein Mediatec-Testterminal als Empfänger genutzt.
Christoph Rohr, Country Manager bei Nokia, sagte: "Wir stehen erst am Anfang eines langen Weges." Man habe aber mit diesem Proof of Concept gezeigt, dass 6G nicht nur die wachsende Nachfrage nach Datenverkehr befriedigen werde, sondern auch Möglichkeiten eröffne, wie zum Beispiel die Netzsensorik und KI.
"Im Rahmen des Tests wurde das Frequenzspektrum von 7.000 bis 7.100 MHz genutzt. Das Video wurde kontinuierlich gestreamt, wobei eine Datenübertragungsrate von bis zu 1.200 MBit/s erzielt wurde" , sagte A1-Sprecher Martin Rohlik Golem.de auf Anfrage.
Das ist keine besonders hohe Datenübertragungsrate: Bereits im Dezember 2022(öffnet im neuen Fenster) übertrugen A1 und Nokia 2.000 MBit/s im 5G Netz.
Dabei wurde Drei-Komponenten-Carrier-Aggregation (3CC-CA) in einem 5G-Standalone-Campusnetz eingestetzt. Für die Übertragung wurden eine Airscale-Basisstation von Nokia und handelsübliche Geräte wie ein Zyxel-5G-Router und ein Galaxy-S22-5G-Smartphone von Samsung verwendet. Dabei konnten Frequenzen von 3.500 MHz (100+40 MHz) und 2.100 MHz (20 MHz) kombiniert werden.
Rohlik erklärte zu dem jüngsten Test: "Hier handelt es sich um erste Tests mit Prototypen neuer Technologien in neuen Frequenzbereichen. Ein Ziel des Tests besteht darin, das Funkfeld der 128-Massive-MIMO-Technologie zu vermessen, um zum Beispiel die Reichweiten im Vergleich zu anderen Frequenzbändern zu analysieren." Das sei wichtig, um kontinuierlich und nachhaltig auf der bestehenden Infrastruktur aufbauen zu können.
Ab dem Jahr 2025 startet international die Standardisierung und Spezifizierung der 6G-Technologien. Der Markteintritt von 6G erfolge voraussichtlich im Jahr 2030, erklärte zuvor das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung(öffnet im neuen Fenster) .



