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Nokia Infrastrukturchef: Fixed Wireless Access kann mit Glasfaser "nicht mithalten"

Nokia President für Network Infrastructure hat offen zugegeben, dass Fixed Wireless Access (FWA) eine Lösung für schwer zu versorgende Haushalte ist, aber Glasfaser nie ersetzen kann.
/ Achim Sawall
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Nokias mmWave am Fenster bringt FWA in den Raum (Bild: Nokia)
Nokias mmWave am Fenster bringt FWA in den Raum Bild: Nokia

Fixed Wireless Access (FWA) ist eine Ergänzung zu Glasfaser in Bereichen, wo FTTH finanziell nicht machbar ist, könne aber mit Glasfaser nicht mithalten. Das sagte Federico Guillén, President Network Infrastructure bei Nokia, dem Branchenmagazin Fierce Telecom(öffnet im neuen Fenster) . "Seien wir ehrlich. Glasfaser wird mit der Zeit 50, 60, 70 Prozent der Bevölkerung erreichen. Aber es wird immer noch 10, 20, 30 Prozent der Bevölkerung geben, bei denen es unmöglich sein wird, Glasfaser zu verlegen, weil es wirtschaftlich keinen Sinn ergibt oder man durch das historische Zentrum einer sehr alten Stadt gehen müsste oder was auch immer" , erklärte er. "In diesen Fällen ist der Fixed Wireless Access eine Ergänzung, eine nette Ergänzung zu Glasfaser. Aber es ist eine Ergänzung." Langfristig, so Guillén, könne FWA "nicht mithalten" mit den Multi-Gigabit-Geschwindigkeiten, die Glasfaser ermöglicht.

Die drahtlose Technologie werde aber eine Schlüsselrolle bei der Überbrückung der Konnektivitätslücke in Gebieten spielen, in denen Glasfaser möglicherweise nie verlegt wird.

In Deutschland setzt bisher keiner der drei großen Mobilfunkbetreiber FWA ein . FWA bedeutet, dass das Mobilfunksignal über eine Antenne auf dem Dach oder am Fenster ins Haus gebracht wird, von wo aus Ethernet-Kabel und Wi-Fi die Versorgung bieten. Gearbeitet wird meist im Bereich 26 bis 60 GHz. Ein einfacher 5G-Router ist genau genommen kein FWA.

Nokia kündigt großen FWA-Vertrag in Australien an

Nokia hatte am 18. Oktober 2022 einen Vertrag(öffnet im neuen Fenster) über die Bereitstellung der mmWave FWA-Technologie für Australiens staatlichen Großhandelsbetreiber National Broadband Network (NBN) bekanntgegeben . Der finnische Ausrüster bietet Technologie, um Gigabit-Datenraten innerhalb eines Sieben-Kilometer-Radius um eine Basisstation zu liefern. Nokia hat eine neue High-Gain-Antenne, die eine Gesamtreichweite von bis zu zehn Kilometern bietet.

NBN nutzt derzeit FWA in rund 650.000 Gebäuden in Australien. Das Update von Nokia wird die bestehende Ausleuchtzone um bis zu 50 Prozent erweitern und etwa 120.000 ehemals ausschließlich über Satellit versorgte Haushalte erstmalig Zugang zu FWA bereitstellen. Zudem wird Nokia die Nutzung des 28-GHz-Bands mit 100 und 250 MBit/s ermöglichen.


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