Nokia 8110 4G und Doro 7060 im Test: KaiOS-Handys sind noch kein Smartphone-Ersatz
Die ersten beiden Handys mit dem Betriebssystem KaiOS kommen auf den deutschen Markt. Sie sollen lange Akkulaufzeit und smarte Funktionen vereinen. Im Test macht sich aber das frühe Stadium der Plattform bemerkbar.

Das Open-Source-Betriebssystem KaiOS soll Handys mit langer Akkulaufzeit ermöglichen, deren Nutzer nicht auf die wichtigen Basisfunktionen eines Smartphones verzichten müssen. Es baut auf Mozillas linuxbasiertem Betriebssystem FirefoxOS auf, das nicht mehr weiterentwickelt wird. KaiOS-Geräte haben keinen Touchscreen und sollen dadurch preisgünstig sein. Bedient werden sie über einen Fünfwegenavigator. Texteingaben werden über eine Telefontastatur vorgenommen. Komforteinbußen im Vergleich zum Smartphone gibt es bei der Nutzung also in jedem Fall.
- Nokia 8110 4G und Doro 7060 im Test: KaiOS-Handys sind noch kein Smartphone-Ersatz
- KaiOS-Handys sind sehr unterschiedlich
- Der Browser macht keinen Spaß
- Verfügbarkeit und Fazit
Gerade werden die ersten beiden KaiOS-Handys auf den deutschen Markt gebracht: Das Nokia 8110 4G von HMD Global mit 2,45-Zoll-Display und das Doros 7060 mit 2,8-Zoll-Display. Wir haben sie getestet und dabei festgestellt, wie verschieden die KaiOS-Geräte sind.
Unterschiede bei der Displayqualität
Das gilt nicht nur für das Betriebssystem, sondern auch für die Hardware. Bei der Displayqualität unterscheiden sich die Handys zum Teil deutlich. Das Display im Nokia 8110 4G ist vor allem unter direktem Sonnenlicht wesentlich besser ablesbar. Auch bei der Blickwinkelstabilität schneidet das Nokia-Display besser ab, von der Seite betrachtet kippen die Farben weniger stark als beim Doro. Zudem ist das Doro-Display bei Sonnenlicht so schwach, dass wir Mühe haben, die Informationen abzulesen.
Auch bei der Wahl des Gehäusetypus haben die Hersteller verschiedene Wege eingeschlagen. Das Doro 7060 ist wie alle Handys des Herstellers speziell für die ältere Zielgruppe optimiert. Es ist ein klassisches Klapphandy mit zweitem Außendisplay und glänzt Doro-typisch mit einer Telefontastatur mit ordentlich großen Tasten. Vor allem der Fünfwegenavigator lässt sich sehr gut auch mit größeren Fingern steuern. Der Klappmechanismus wirkt sehr solide und das Handy ist ordentlich verarbeitet. Auf der Rückseite befindet sich noch eine praktische Notruftaste. Zudem ist das Doro-Handy so angepasst, dass es gut mit Hörgeräten verwendet werden kann.
HMD Global hat sich beim neuen Nokia 8110 am Original aus den 1990er Jahren orientiert, das im Science-Fiction-Spielfilm Matrix eine Rolle spielt. Das neue Modell hat ebenfalls einen Schiebemechanismus, dieser wirkt aber weniger hochwertig als beim Doro-Handy, der Deckel wackelt immer etwas. Abgesehen davon ist das 8110 4G ordentlich verarbeitet. Die Tasten auf der Telefontastatur sind deutlich kleiner als beim Doro-Modell, es ist mühsamer, damit Texte zu tippen. Auch die Bedienung über den Fünfwegenavigator ist schwieriger, weil wir sehr genau darauf achten müssen, den richtigen Bereich zu treffen.
Beide Handys werden über einen Micro-USB-Anschluss geladen und haben eine 3,5-mm-Klinkenbuchse, über die handelsübliche Kopfhörer angeschlossen werden können. Das Doro-Handy hat an der linken Gehäuseseite auch die üblichen Lautstärketasten, die ungewöhnlicherweise dem Nokia 8110 4G fehlen. Über den Fünfwegenavigator oder innerhalb von Apps kann die Lautstärke zwar reguliert werden, aber das ist zu kompliziert. Nicht ohne Grund haben selbst moderne Smartphones noch Tasten. Das Fehlen der Lautstärketasten beim Nokia-Handy stört beim Telefonieren, beim Musikhören und Anschauen von Videos - es ist für uns unbegreiflich, wie ein erfahrener Handyhersteller einen solchen Designfehler begehen kann. Über den Fünfwegenavigator kann bei Telefonaten die Lautstärke reguliert werden, aber diese sind dabei denkbar schlecht erreichbar.
Erfreulich an beiden KaiOS-Handys ist, dass moderne Mobilfunktechnik zum Einsatz kommt. Vielen Einfachhandys am Markt fehlen LTE und WLAN-Funktionen. Unsere beiden Testgeräte hingegen haben LTE-Unterstützung, WLAN-Fähigkeit, einen GPS-Empfänger und Bluetooth-Anbindung. Es stehen also die Techniken zur Verfügung, die wir von Smartphones gewohnt sind. Das Nokia-Handy ist sogar mit Dual-SIM-Technik versehen, beim Doro gibt es nur einen SIM-Kartensteckplatz. Beide Handys haben einfache Kameras, die sich allenfalls für Schnappschüsse eignen. Eine Fotoqualität, wie sie bei modernen Smartphones üblich geworden ist, ist damit nicht ansatzweise zu erreichen.
Das Besondere an den beiden Geräten ist das Betriebssystem: KaiOS. Es wirkt sich sehr unterschiedlich aus.
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KaiOS-Handys sind sehr unterschiedlich |
Mal davon ab, dass das an Congstar liegt. Es bleiben immer noch die Optionen, weg von...
Ich kann Dich beruhigen... auch ein Jahr nach Deinem Post gibt es mit dem 2720 FLIP zwar...
Knapp ein Jahr später stehe ich vor dem ähnlichen Problem... CALDAV geht, bei CARDDAV...
Für das, was die Geräte leisten, viel zu teuer. Für 130 krieg ich ein Smartphone mit 5,5...
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