Mobile Internetnutzung wird zur Geduldsprobe
Das Surfen auf Webseiten ist aufgrund der langsamen Datenverbindung kein Vergnügen. Es kann durchaus mehrere Minuten dauern, bis sich eine Webseite aufbaut. Heutzutage sind kaum noch Webseiten auf geringe Bandbreiten hin optimiert, wie es zur Anfangszeit der mobilen Internetnutzung noch der Fall gewesen war.
Die Benutzung des Browsers an sich ist passabel: Mit dem Steuerkreuz kann ein Mauspfeil bewegt werden, um in den Webseiten zu navigieren, das klappt auch gut in großen Webseiten. So komfortabel wie auf einem Smartphone-Display ist es aber bei weitem nicht. Opera Mini überträgt die Daten zwar komprimiert, das kann aber die geringe Geschwindigkeit des GSM-Netzwerks nicht ausgleichen.
App-Nutzung ist kein Vergnügen
Über einen App-Store lassen sich einige wenige Apps wie Twitter, Facebook und der Facebook Messenger nachinstallieren. Einen Whatsapp-Client gibt es nicht. Die Zusatz-Apps werden aber nicht etwa auf dem Startbildschirm als Apps abgelegt, sondern müssen umständlich über den App-Store-Bereich aufgerufen werden. Und dann geht ohne Speicherkarte nichts. Denn das Handy hat gerade mal 16 MByte Speicher, nicht mal 1 GByte Speicher gönnt der Hersteller dem Gerät.
Wir installierten Twitter, konnten die App allerdings nicht starten, weil der Speicher dafür nicht ausreichte. Erst mit eingelegter Speicherkarte ließ sich Twitter starten. Aber die Nutzung damit ist so träge, dass es einfach keine Freude bereitet.
Speicherkarte auf 32 GByte beschränkt
Das Handy hat ein UKW-Radio und einen MP3-Player zum Musikhören unterwegs. Das ist über ein kabelgebundenes Headset oder über ein Bluetooth-Headset möglich. Eine 3,5-mm-Klinkenbuchse ist vorhanden. Besonders viel lokale Musik lässt sich auf dem Handy aber nicht ablegen: Speicherkarten werden nur bis 32 GByte unterstützt.
Mit Snake ist auch ein Spieletitel aus der Vergangenheit installiert. Gameloft hat die Grafik angepasst, das Spielprinzip ist aber unverändert und dient vor allem als Zeitvertreib für zwischendurch.
Der Hersteller gibt für das Nokia 3310 eine Akkulaufzeit von maximal einem Monat an. Damit liegt der Wert auf dem Üblichen aktueller Einfach-Handys, die problemlos mehrere Wochen ohne Aufladen des Akkus verwendet werden können. Die Sprachqualität ist ordentlich, bei der Netzabdeckung macht sich bemerkbar, dass eben nur das GSM-Netz unterstützt wird. Eine besonders hohe Klangqualität ist damit nicht möglich.
Das Handy verwendet das Mikro-SIM-Kartenformat. Wer also bereits eine Nano-SIM-Karte nutzt, muss Adapter verwenden, um die SIM-Karte weiterhin verwenden zu können. Mit einem Adapter ist es dann aber recht fummelig, die SIM-Karte hineinzubekommen. Wer das Nokia-Handy also nur als Ersatzgerät verwenden will, den wird das schon stören.
Als Ersatzgerät macht das Nokia 3310 nicht glücklich
Wer sich das Nokia 3310 als Ersatz für ein Smartphone zulegen möchte, wird damit nicht glücklich werden. Wer sein teures Smartphone gelegentlich zu Hause lassen will, sollte eher auf ein Billig-Android-Smartphone zurückgreifen. Für um die 60 Euro gibt es etwa von ZTE das Blade L110 als Neugerät. Dafür erhält der Kunde einen 4 Zoll großen Touchscreen, so dass das Gerät entsprechend kompakt ist.
Selbstverständlichkeiten wie WLAN und UMTS-Unterstützung sind bei einem günstigen Android-Smartphone dabei, nur auf LTE-Zugriff müssen Käufer bei dem günstigen Preis verzichten. Man merkt dem Gerät zwar an, dass es ein Einsteiger-Smartphone ist, das Display ist nicht gerade eine Wucht. Aber prinzipiell sind damit auch die Sachen möglich, die mit einem besser ausgestatteten Smartphone machbar sind.
Zwischendurch Facebook checken, eine Navigation durchführen, das Regenradar ansehen oder sich nach den Fahrzeiten von Bus und Bahn erkundigen - all das geht ohne Probleme. Denn das mobile Internet kann in ordentlicher Geschwindigkeit verwendet werden. Mit dem Nokia 3310 ist nichts davon zu machen. Wer mehr Leistung haben will, sucht sich ein günstiges gebrauchtes Smartphone, um es als Ersatzgerät zu verwenden.
Wem es hingegen nur darum geht, ein einfaches Handy als Ersatzgerät zu haben, kann auch schon für um die 20 Euro zuschlagen, die Auswahl ist bei Onlineshops enorm. Demgegenüber ist das Nokia 3310 also vergleichsweise teuer. Und selbst wenn es unbedingt ein Nokia sein soll, ist das auch für einen solchen Preis machbar: Das Nokia 105 ist für unter 25 Euro zu haben. Dafür gibt es zwar ein kleineres Display und keine Kamera, aber die grundlegenden Funktionen eines Handys sind hier auch vorhanden.
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Gute Ausstattung damals, schwache Ausstattung heute | Verfügbarkeit und Fazit |
Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob es beim neuen 3310 wirklich so sehr um die...
Eigentlich eine gute Idee. Ich bin gerade im Ausland und habe mein Smartphone ist kaputt...
https://www.test.de/Nokia-3310-Retro-Handy-mit-einem-Akku-fuer-die-Ewigkeit-5203997-0/
diese Unzerstörbarkeit ist wirklich nur ein Internet Gag, Es gab da mal ein Nokia, was...