Noctua NH-P1: Verfügbarkeit und Fazit
Noctua verkauft den NH-P1 für rund 110 Euro, im Lieferumfang enthalten sind die Montage-Kits für AMD- und Intel-Sockel. Ein Lüfter liegt nicht bei, der NF-A12x25 LS-PWM muss zusätzlich für 30 Euro gekauft werden, sofern ein semipassiver oder aktiver Betrieb geplant ist. Noctua gibt sechs Jahre Garantie auf beide Produkte.
Fazit
Der NH-P1 ist derzeit der beste und ohnehin praktisch einzige passive CPU-Kühler am Markt. Er ist zu allen aktuellen sowie diversen älteren Sockeln kompatibel, was ihn von einstigen Konkurrenten wie dem Scythe Orochi unterscheidet. Auch gibt es abseits von Quadchannel-Plattformen keine Kompatibilitätsprobleme mit hohen RAM-Modulen oder den obersten Grafikkarten, da der ausladende Korpus des NH-P1 entweder über der I/O-Blende des Mainboards hängt oder in Richtung des Gehäusedeckels zeigt.
Soll der Noctua-Kühler im voll passiven Betrieb genutzt werden, gilt es, weitere Komponenten wie das Gehäuse oder das Netzteil und selbst das Mainboard mit Bedacht auszuwählen. Mit am entscheidensten aber ist, welcher Prozessor verbaut wird. Unser Test zeigt, dass große monolithische Dies wie der achtkernige Chip eines Core i9-11900K selbst bei 125 Watt ohne Lüfter gekühlt werden können. Kleinere Modelle mit weniger Kernen oder 65 Watt stellen demzufolge ohnehin keine Hürde dar, etwa ein Core i5-11400.
Bei aktuellen AMD-CPUs ist die Sache kniffliger, da hier ein oder zwei nur 80 mm² kompakte Compute-Chiplets verwendet werden. Somit konzentriert sich die Hitze auf eine viel geringere Fläche und trotz verlötetem Heatspreader können die Heatpipes nicht so arbeiten wie gedacht. Unser Ryzen 9 5950X ist bei 125 Watt nicht passiv kühlbar, einzig bei 80 Watt - dann allerdings bei gerade einmal 2,1 GHz unter Dauerlast. Besser eignen sich APUs wie der Ryzen 7 5700G mit monolithischem Die, überdies ist hier eine GPU im Prozessor integriert und keine dedizierte Grafik notwendig.
Der Autor meint dazu:
Als Noctua den NH-P1 vor über zwei Jahren erstmals zeigte, habe ich mich fast wie ein kleines Kind gefreut. Das ist zumindest halbwegs wörtlich zu nehmen, denn bereits vor 15 Jahren verantwortete ich den Sammelthread für Silent-Systeme. Dort wurden entsprechende Rechner vorgestellt, diskutiert und optimiert.
Schon meinen Athlon 64 3000+ habe ich mit einem Scythe Ninja gekühlt, später hatte ich den monströsen Scythe Orochi gar auf einem Core i7-920 (Bloomfield) im Einsatz. In all den Jahren bis heute begeistern mich extrem leise oder gar lautlose High-End-PCs, weshalb ich es schade finde, dass beispielsweise nachrüstbare Grafikkartenkühler praktisch ausgestorben sind.
Den NH-P1 zu testen, hat mir besonders viel Spaß gemacht, weil mich der CPU-Kühler an alte Zeiten erinnert hat: Damals saßen wir noch im Keller eines Kumpels, um teuer erworbene Pabst FGLL (120 mm) per Hand zu selektieren, nur damit der PC noch einen Hauch leiser wurde. Heutige Lüfter wie der NF-A12x25 sind da schon ein anderes Kaliber, was mich freut und gleichzeitig ein bisschen traurig stimmt.
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Intel klappt, AMD nicht unbedingt |
Na ja blöd wenn der Kühler im Gehäuse sitzt und die warme Luft dank eine staubdichten...
Das war nicht die Absicht, ich editiere bei Intel auch noch eine kleinere CPU. Ein 11600K...
Das wird umso böser, je leiser das System ist... (Auch netzwerkkarten, Mäuse etc können...
Gibts ja schon geäuse, bei denen das Gehäuse der Kühlkörper ist -> Industrie-PCs...