No Starch Press: IT-Verlag wirft Amazon Verkauf von Schwarzkopien vor
Der Fachverlag No Starch Press wirft Amazon vor, Schwarzkopien von Büchern aus seinem Verlagsangebot zu verkaufen. Dabei handele es sich explizit nicht um Drittanbieter, sondern Amazon selbst als Verkäufer. Das geschieht nicht das erste Mal.

Auch wenn Amazon mittlerweile eines der größten IT-Unternehmen und -Dienstleister der Welt ist, ist das Unternehmen in seinem Ursprungsgeschäft, dem Online-Buchhandel, immer noch einer der wichtigsten Vertriebswege für kleine unabhängige Verlage. Doch der Gründer des Verlags No Starch Press, Bill Pollock, wirft Amazon nun vor, Schwarzkopien der Bücher des Verlages zu verkaufen.
Der Verlag selbst bezeichnet sein Angebot als "das Beste in Sachen Geek Entertainment". Verlegt werden etwa Bücher zur Einführung in unterschiedliche Programmiersprachen oder verschiedene Grundlage-Techniken der IT. Hinzu kommen Bildungs- und Bastelangebote sowie auch sehr fundierte Fachliteratur wie etwa das Standardwerk zur Programmierschnittstelle von Linux.
Wie Pollock auf Twitter berichtet, habe ein Kunde den Verlag darüber informiert, dass dieser offenbar eine gefälschte Version eines Buches von Amazon erhalten habe. Aufgefallen ist dies wohl nur, weil der Kunde bereits ein anderes Buch des Verlags besitzt und die beiden in Abmaßen und Satz deutlich voneinander abweichen. Testkäufe durch Pollock belegen offenbar, dass es sich bei den Büchern tatsächlich um nicht lizenzierte Kopien des eigenen Angebots handelt.
Laut dem offiziellen Verlagsaccount auf Twitter steht dies außerdem nicht im Zusammenhang mit dem Programm Fullfillment by Amazon (Versand durch Amazon, FBA), bei dem Drittanbieter eigene Waren über die Plattform vertreiben. Dieses auch Amazon Marketplace genannte System wurde in der Vergangenheit immer wieder für Betrugszwecke genutzt. Laut dem Verlag ist dies hier aber eben nicht der Fall. Die vermeintlich gefälschten Bücher werden durch Amazon selbst verkauft und dann eben auch vertrieben.
Offenbar kein Einzelfall
Laut No Starch Press ist es nicht das erste Mal, dass dies vorkommt. Bereits im Jahr 2017 sei der Verlag mit einem ähnlichen Fall konfrontiert gewesen. Auch damals hat Amazon selbst offenbar gefälschte Versionen von Büchern des Verlags verkauft.
Im Sommer dieses Jahres hat die New York Times von einer Vielzahl ähnlicher Fälle anderer meist kleinerer und spezialisierter Verlage berichtet. Amazon reagierte auf diesen Bericht mit einer Pressemitteilung, in der das Unternehmen angibt, verschiedene Maßnahmen gegen Produktfälschungen umzusetzen und dafür eng mit den Rechteinhabern zusammenzuarbeiten.
Wir haben Amazon um eine Stellungnahme zu dem aktuellen Fall gebeten.
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In welchem Umfang? Stichprobenartig? Wenn ja, in welcher Form? 20 Bücher nebeneinander...
+1
Kann ich jetzt so nicht nachvollziehen. An eine Beispiel: Wie lautet der Suchbegriff und...
Technisch ist da nichts limitiert, wenn dann künstlich ohne physikalische Not...
Ziel ist es ja nicht, jeden Artikel in jedem Lager zu haben, sondern den Artikel in min...