Der Leaf parkt selbstständig
Nach etwa zehn Sekunden ertönt eine Warnsignal, das schnell eindringlicher wird, sollte der Fahrer nicht umgehend die Hände wieder ans Volant legen. Falls das nicht hilft, bremst das Auto zwei, drei Mal hintereinander kurz, aber merklich ab. Wer ein kurzes Nickerchen am Steuer gemacht hat, wird jetzt bestimmt wach. Ich jedenfalls ziehe es vor, das Lenkrad wieder in die Hand zu nehmen. Andernfalls würde das Fahrzeug von sich aus eine Notbremsung machen und mit eingeschaltetem Warnblinker stehenbleiben. Das muss nicht unbedingt sein.
Dann biegen wir von der Autobahn ab und erreichen kurz darauf unser Ziel. Die Gelegenheit, den dritten Assistenten des Leaf auszuprobieren: den Propilot Park. Das System parkt das Auto ein, rückwärts parallel zur Fahrtrichtung oder in eine Parktasche. Am einfachsten ist das, wenn die Straße wie hier mit einer weißen Linie markiert ist. Dann reicht es, das Auto neben der Parklücke abzustellen. Wird das System aktiviert, erscheint auf dem zentralen Display über der Mittelkonsole das Auto in der Vogelperspektive und das Bild der Front- oder Rückkamera, je nachdem in welche Richtung das Auto gerade fährt.
Also los: Auto abstellen, Parkpilot im Menü aktivieren, Hände vom Lenkrad und Fuß von der Bremse nehmen. Dann wird ein dafür vorgesehener Knopf auf der Mittelkonsole gedrückt, und das Auto beginnt einzuparken. Mit dieser - zugegeben etwas knappen - Lücke hat das System ein wenig Schwierigkeiten. Nachdem es das Auto halb in die Lücke hineingefahren hat, stoppt es, als müsse es darüber nachdenken wie es weitergehen soll.
Ich bin etwas ratlos. Ich sitze da, mit dem Finger auf dem Knopf des Parkpiloten, aber nichts passiert. Was nun? Weiter warten? Oder lieber abbrechen? Und was dann? Raus aus der Parklücke und neu ansetzen oder das Parken manuell beenden? Während ich noch nachdenke, hat das Auto zu Ende gedacht und setzt sich wieder in Bewegung. Mit ein wenig Kurbeln und Korrigieren fährt es in die Lücke.
Wenn ein Parkplatz am Straßenrand nicht mit weißen Linien gekennzeichnet ist, ist die Prozedur etwas aufwendiger: Der Parkassistent wird aktiviert, und der Fahrer muss auf dem Bildschirm die Parklücke markieren. Das macht er mit Pfeiltasten auf dem Touchscreen. Hat der die Parklücke markiert, bestätigt er die Auswahl, und dann geht es genau so wie zuvor beschrieben.
Elektrisch fahren ohne Reichweitenangst
Die Fahrt mit dem Nissan Leaf hat Spaß gemacht. Das Auto macht einen alltagstauglichen Eindruck. Anders als bei unserem Ausflug mit dem E-Golf befiel uns nicht schon auf dem Hinweg die Reichweitenangst. Wir fuhren munter die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße und scheuten uns auch nicht, auf der Autobahn zu probieren, wie schnell das Elektroauto denn nun fährt.
Um das Laden mussten wir uns keine Gedanken machen - das hat Nissan uns abgenommen. Das Auto kann mit einem Typ-2- oder Mennekes-Stecker per Wechselstrom oder über den Chademo-Stecker mit Gleichstrom bis 50 Kilowatt geladen werden.
Derzeit sind beide Schnellladestandards - Chademo und Combined Charge System (CCS 2) - praktisch gleich gut vertreten. Aber wohl nicht mehr lange: Ionity, die gemeinschaftliche Tochter der Automobilhersteller BMW, Daimler, Ford und Volkswagen baut ein großes Netz an Ladestationen in mehreren Ländern Europas, und diese Stationen werden den CCS-Standard nutzen.
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Fahren mit nur einem Pedal | Vier Ausführungen |
Es gibt nichts nervigeres als hinter einem rekuperierenden Elektrokarren den berg runter...
Sondern einen alten Hybrid. Der frißt im Schnitt 4,3 Liter und ich fahre mit einer...
Oder einfach falsch dimensioniert hat.
Dann würde ich denen mal empfehlen einen oder zwei Gänge höher zu schalten. Andernfalls...