Nio-Wechselakku getestet: 450 km Reichweite in vier Minuten laden
Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio hat in der Heimat bereits 7,6 Millionen Batteriewechsel absolviert. Seit Januar 2022 steht die erste Station in Europa.

Das Display im Nio ES8 zeigt mir an, dass niemand vor mir dran ist. Ich kann also in das auf dem Boden eingezeichnete Quadrat vor der Batterie-Wechselstation fahren. Seit Januar 2022 betreibt Nio bei Lier an der E18 in Norwegen die erste Tauschstation außerhalb Chinas. Auf dem Rastplatz zwischen Oslo und Drammen befinden sich ein Burger King, ein Tesla Supercharger und eine Mer-Schnellladestation.
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Nios sogenannte Swap Station ist bereits die zweite Generation, denn im Heimatmarkt werden seit 2018 Batterien getauscht. Die Ingenieure haben bis heute Erfahrung bei 7,6 Millionen Tauschvorgängen gesammelt. In Norwegen steht noch ein Mitarbeiter am Rande der Station und überwacht den Vorgang. Doch mein elektrischer SUV ES8, der noch quer zum Wechsel-Container steht, setzt automatisch zurück.
Dabei habe ich keinen Fuß auf den Pedalen oder die Hände am Lenkrad. In zwei Zügen setzt der Wagen zurück in die gewünschte Position. Da er dann auf Rollen steht, können Schieber das Fahrzeug ausrichten. Zunächst wird der Wagen fünf Zentimeter angehoben, so dass auf den Reifen kein Gewicht mehr ruht. Von unten nähert sich ein Trägersystem, das im ersten Schritt zehn Schrauben im Batteriepaket löst. Zusammen mit der leeren Batterie senkt sich das Trägersystem und schiebt die Batterie beiseite.
Aus einem Regalsystem mit zwölf Plätzen holt der Träger eine zu 90 Prozent geladene Batterie. Mein Testlauf dauert knapp vier Minuten. Rechnet man Ein- und Ausfahrt mit, sind es fünf Minuten.
Somit sind pro Stunde zwölf Wechsel möglich. Macht bei 24 Stunden 288. Nio gibt die Zahl mit 312 an, erläutert aber nicht, wie sie darauf kommen. Die Batterien in den Regalen werden mit 20 bis 80 Kilowatt Gleichstrom geladen. Die Ladeleistung richtet sich nach der Nachfrage. Geht die über Nacht zurück, wird schonend geladen.
Weitere 19 Stationen geplant
Nio fährt zweigleisig. Man kann den ES8 auch über einen CCS-Stecker mit bis zu 120 kW laden. Neben der Wechselstation stehen zwei Schnelllader, falls es beim Batterietausch zu Wartezeiten kommt. Die Nio-Smartphone-App zeigt Fahrern vorab an, ob geladene Batterien verfügbar sind und vergibt bei Bedarf Nummern. Vor Ort wird nach dieser Reihenfolge getauscht. Vordrängeln ist nicht möglich.
Nio startete im Herbst 2021 in Norwegen als erstem europäischen Land mit dem Verkauf des ES8. Zeitgleich wurde in der Osloer Innenstadt ein sogenanntes Nio House eröffnet. Es dient als Verkaufs- und Veranstaltungsraum. Hier werden Vorträge, Kunstausstellungen und Kurse zu allen möglichen Themen angeboten. Im Showroom steht ein Nio ES8 mit montierter Dachbox.
"Die Wechselstation ist hoch genug, so dass man auch mit der Box hineinfahren kann", sagte Nios Pressesprecher in Deutschland, Florian Otto, Golem.de. Das ist für die Kundschaft wichtig, die am Wochenende in Richtung Ferienhaus oder zur Skipiste aufbricht. Aktuell sind im Großraum Oslo rund 400 Nio ES8 unterwegs. Im Laufe des Jahres sollen 19 weitere Wechselstationen hinzukommen. Bis 2025 plant das Unternehmen mit global 4.000 Wechselstationen, davon 1.000 außerhalb Chinas.
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Deutschland-Start mit Limousine |
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Der Titel ist doppelt blöd. Der Wagen hat überhaupt gar keine 450 km Reichweite. Bei 130...
Dann kauf den Akku und lade den NIO wie jedes andere Elektroauto. Zwingt keiner den Akku...
Ja, so schnell wird man wohl nie werden. Muss aber auch nicht. Eine Halbierung der Zeit...
Mir fällt kein ordentlicher Schuhhersteller ein der in China produzieren lässt.
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