Für die Kleinen und die Großen?
Beim Spielen mit Nintendo Labo müssen wir unterscheiden zwischen den Erlebnissen als Kind zwischen 6 und sagen wir mal 14 Jahren und älteren Semestern. Wir erleben während des Tests Kinder, die auch nach Stunden das Tamagotchi-ähnliche Wesen im Labo-Haus weiter füttern wollen und dabei zusehen, wenn es zum Beispiel bei einer Überflutung im Haus ums Überleben kämpft. Sogar das simple Motorradrennspiel motiviert beim klassischen Ringen um Hundertstel für schnellere Rundenzeiten.
Häufig hängt das allerdings damit zusammen, dass es sich um die ersten Spielerfahrungen mit dem Medium an sich handelt. Die Labo-Spiele sind durchweg zuckersüß und charmant präsentiert. Ganz egal, ob man beim Angeln immer dickere Fische aus dem Wasser zieht oder mit dem RC-Auto darum kämpft, wer als erster den anderen umschubst.
Elite-Zocker gähnen
Aus der Sicht erfahrener Gamer sind die Spiele oberflächlich und innerhalb von Minuten durchschaut. Es hat sicher auch für Erwachsene seinen Reiz, mit dem Piano Stücke mit mehreren Spuren aufzuzeichnen, abzuspielen und eben Musik zu machen. Meist dürften entsprechend interessierte Nutzer aber bereits ein deutlich komplexeres und professionelleres Setup am PC besitzen.
Im Langzeittest zeigt sich, dass das Angeln nicht mit Sega Bass Fishing mithalten kann, selbst der Fischfang in Final Fantasy 15 ist fesselnder. Gamer wollen die Bikes in Mario Kart und enge Haarnadelkurven und sich nicht mit Labo selber in die viel zu breiten Kurven lehnen. Dabei funktionieren die selbstgebauten Eingabegeräte durchaus präzise. Sie sind sogar genauer als das beliebte Herumfuchteln mit den Wii-Fernbedienungen der ersten Generation. Die mitgelieferte Software reizt die Möglichkeiten aber noch nicht aus.
Das trifft sogar auf das Roboter-Kit zu, mit dem wir weiterführende Erfahrungen gemacht haben. Erstens: Der Tornister ist unheimlich laut im Betrieb. Was während des Anspielens in Hamburg noch kaum aufgefallen ist, stört schon nach wenigen Minuten im ruhigen Eigenheim. Bei jeder Bewegung klackert und rumpelt es im Kasten.
Davon abgesehen funktioniert aber auch der Robo-Rucksack wie in den Trailern beworben. Das Zerdeppern einer Kleinstadt gelingt ohne störende Verzögerungen und man kommt dabei gut in Bewegung. Die späteren Mini-Missionen lassen nur leider ebenfalls Tiefgang vermissen, wodurch der Rucksack nach dem zähen Zusammenbau kaum noch zum Einsatz kommen wird. Es sei denn, man hat mit ihm bereits eigene Pläne für die Labo-Werkstatt im Sinn.
Eltern sind entzückt
Wir sind überzeugt, dass Labo das Zeug dazu hat, im Idealfall die jüngste Spielergeneration zu inspirieren und komplexe Zusammenhänge spielerisch zu erklären. Sollte der Nachwuchs Interesse am Bauen zeigen, ist mit Labo nun eine ernstzunehmende neue Konkurrenz beispielsweise für Lego Technic am Markt.
Wir haben während des Tests einige leuchtende Elternaugen beobachtet. Und die waren kaum auf Pappe oder die Nintendo Switch gerichtet, sondern schlicht auf die aktiven, inspiriert erscheinenden Kinder.
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Nintendo Labo im Test: Echt, pfiffig und pädagogisch wertvoll | Verfügbarkeit und Fazit |
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