Nintendo-Anwalt erklärt: Diese Emulatoren sind illegal

Spieleerhaltung oder Software für illegale Kopien? Die Meinung zu Emulatoren geht in der Spielelandschaft weit auseinander.
Nun hat Nintendo-Anwalt Koji Nishiura erklärt, wie sein Unternehmen dazu steht. "Während man nicht behaupten kann, dass ein Emulator an sich illegal ist, so kann er doch durch seine Nutzung illegal werden," sagte der Patentanwalt und Leiter von Nintendos IP-Abteilung bei einer Podiumsdiskussion der Association of Copyright for Computer Software (ACCS)(öffnet im neuen Fenster) , einem Zusammenschluss japanischer Firmen zum Schutz des Urheberrechts.
In seinen Ausführungen benannte Nishiura drei Fälle, in denen ein Emulator unter anderem japanisches Recht verletzt. Dazu zählen die Funktion zum Kopieren eines Programms der emulierten Konsole sowie das Aushebeln von Sicherheitsheitsmaßnahmen wie einer Verschlüsselung. Auch Emulatoren, die auf Quellen mit illegal kopierten Spielen verwiesen, seien verboten, erklärte er.
Emulator darf kein DRM umgehen
Meistens sei der zweite Punkt, die Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen, Ursache für Verwarnungen und Rechtsstreits in den USA und anderen Ländern, sagte Nishiura. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund für die mutmaßliche Verwarnung gegenüber dem Switch-Emulator Ryujinx .
Nintendo ist dafür bekannt, sehr aggressiv gegen Emulatoren vorzugehen. Als konkretes Beispiel für umgangene Sicherheitsmaßnahmen nannte Nishiura die Slot-1-Karten für den Nintendo DS.
Hier entschied das Oberlandesgericht München 2016 nach jahrelangem Rechtsstreit, dass der Vertrieb dieser auch R4-Karten genannten Module nicht zulässig ist.
Diese umgingen die DRM-Maßnahmen der Konsole, um Programme von einer MicroSD-Karte abzuspielen. Laut Gericht standen hierbei die illegalen Spielekopien im Vordergrund.



