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Nintendo 2DS im Test: Mehr 2D-Schärfe für 3DS-Spiele

Am keilförmigen Design des Nintendo 2DS scheiden sich in der Golem.de-Redaktion die Geister. Überzeugt sind wir aber von der zweidimensionalen Darstellung von 3DS-Spielen und der robusten Verarbeitung. Für wen lohnt sich also Nintendos neues kleines Handheld?
/ Michael Wieczorek
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Der Nintendo 2DS im Test (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Der Nintendo 2DS im Test Bild: Michael Wieczorek/Golem.de

Er sieht aus wie ein Türstopper, ist aber ein Abspielgerät für Videospiele. Der Nintendo 2DS ist kompatibel mit DS- und 3DS-Titeln. Auffällig ist seine Form. Das keilförmige Design unterscheidet sich drastisch von den klappbaren Handhelds 3DS und 3DS XL. Das Gerät ist in den Kombinationen Weiß/Rot und Schwarz/Blau erhältlich und wiegt knapp 260 Gramm.

Nintendo 2DS - Test
Nintendo 2DS - Test (04:36)

Die Bildschirme liegen beim 2DS auf einer gemeinsamen Ebene und sind nicht angewinkelt. In Wirklichkeit sind es nicht einmal zwei Displays. Im Inneren des 2DS hat Nintendo einen großen Touchscreen verbaut. Nur durch die Plastikummantelung wird er aufgeteilt. Die zwei sichtbaren Flächen des Bildschirms sind genauso groß wie beim normalen 3DS. Damit der Nutzer nicht versehentlich Eingaben auf dem oberen Bildschirm macht, liegt er unter einer Plastikhaube.

Diese neue Konstruktion hat Vorteile bei der 2D-Darstellung von 3DS-Titeln. Durch die einheitliche Pixelstruktur und die sichtbare Auflösung von 400 x 240 Pixeln wirkt das Bild auf dem 2DS dezent schärfer als auf dem 3DS im 2D-Modus. Da der 3DS alternativ 800 x 240 Pixel für den 3D-Modus bietet, hat er es bei der 2D-Darstellung konstruktionsbedingt schwerer. Die optimale Schärfe erreicht er nur im 3D-Modus.

Nintendo 2DS vs. 3DS - Vergleich der 2D-Darstellung
Nintendo 2DS vs. 3DS - Vergleich der 2D-Darstellung (00:53)

Durch das einheitliche Display des 2DS sind nun auch die Farben beider Bildschirmteile identisch. Bei den klappbaren Handhelds gibt es leichte Unterschiede beim Weißwert und der Leuchtkraft der Displays.

Skalierung von DS-Spielen und Handling

Klassische DS-Spiele skaliert der 2DS ebenfalls mit Bravour. Nach wie vor kann aber die Select-Taste beim Spielstart gedrückt gehalten werden, um die alten Spiele in ihrer nativen Auflösung abzuspielen.

Die Anordnung der Knöpfe ist an das neue Format angepasst. Steuerkreuz, analoges Slidepad und die Aktionstasten liegen weiter oben als beim 3DS. Dadurch wandert auch der Blick des Spielers primär auf den oberen Bildschirm.

Große Hände umschließen den 2DS komplett. Er liegt sicher in den Händen, kratzt aber etwas an den Mittelfingern. Die glatte und gerundete Oberfläche des 3DS XL ist deutlich angenehmer zu halten.

Die L- und R-Tasten sind größer als die des 3DS und konkav. Die Druckpunkte liegen an den Seiten. Werden sie von oben betätigt, passiert nichts. Die Knöpfe für Start und Select befinden sich auf der rechten Gehäuseseite. Damit ist der Home-Button allein zentriert unter dem Touchscreen. Wer ihn stark betätigt, drückt leider auch auf das Display.

Das Steuerkreuz hat keine genauen Druckpunkte und steht beim 2DS etwas höher aus dem Gehäuse heraus als beim 3DS. In Street Fighter konnten wir trotz der weniger direkten Eingaben dennoch alle Spezialmanöver ausführen.

Kompatibilität und Fazit

Da der 2DS nicht zugeklappt werden kann, hat Nintendo einen Sleep-Schieberegler verbaut, der den Standby-Modus auslöst. Dieser befindet sich am unteren rechten Rand und ist fest genug, um nicht versehentlich ausgelöst zu werden.

Der bekannte Schieberegler zum Ein- und Auschalten der WLAN-Funktion wurde beim 2DS nicht verbaut. Stattdessen wird das WLAN im Betriebssystem optional deaktiviert.

Links über dem analogen Slidepad sitzt der Monolautsprecher. Stereosound bekommen Spieler nur über den Klinkenausgang zu hören. Parallel angeordnet ist eine Status-LED über den Aktionsknöpfen.

Die beiden Linsen für 3D-Fotos sind auch im 2DS verbaut. Wer die Bilder auf der SD-Karte speichert, kann sie sich auf einem 3DS oder anderen stereoskopischen Bildschirmen ansehen.

Die Akkulaufzeit ist ähnlich kurz wie beim klassischen 3DS und liegt zwischen vier und fünf Stunden.

Statt der 2 GByte großen Speicherkarte vom 3DS liefert Nintendo beim 2DS eine 4 GByte große SDHC-Karte der Klasse 4 von Samsung mit. Der SD-Karten-Slot ist leichter erreichbar, wird aber nur durch eine klapprig wirkende Plastikkappe geschützt. Auch ein Netzteil wird anders als beim 3DS XL wieder mitgeliefert.

Der Nintendo 2DS ist für knapp 130 Euro erhältlich.

Nintendo 2DS - Ankündigung des neuen Handhelds
Nintendo 2DS - Ankündigung des neuen Handhelds (01:19)

Fazit

Der 2DS bietet das schärfste zweidimensionale Bild für 3DS-Spiele. In den meisten anderen Bereichen kommt er aber weder an den klassischen 3DS noch an den 3DS XL heran. Das größte Modell ist nach wie vor unser Favorit in puncto Bedienung. Durch das Klappdesign ist er sogar portabler als der kleinere 2DS.

Für Eltern, die ihren Kindern den Wunsch nach aktuellen mobilen Nintendo-Spielen erfüllen wollen, ist der 2DS dennoch eine gute Wahl. Am Gerät kann deutlich weniger kaputtgehen und die Aufteilung der Knöpfe ist vereinfacht. Preislich ist er mit 130 Euro plus 10 Euro für die obligatorische Tasche zum Transport nur unwesentlich günstiger als der normale 3DS. Und der bietet interessierten Spielern immerhin optionales 3D ohne die nervige Brille. Spieler, denen die 3D-Funktion aber vollkommen egal ist, finden mit dem 2DS ein ordentlich verarbeitetes Handheld mit gewöhnungsbedürftiger Form.


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