Nigeria: Afrikas größter Mobilfunkanbieter MTN in Gefahr
Nigerias Regulierer hat den südafrikanischen Mobilfunkbetreiber MTN zu einer Rekordstrafe von 5,2 Milliarden US-Dollar verurteilt. MTN würde dadurch rund die Hälfte seines jährlichen Umsatzes als Strafe bezahlen.

Durch eine Strafe in Höhe von 5,2 Milliarden US-Dollar für MTN ist die Existenz des größten Mobilfunkbetreibers Afrikas gefährdet. Der Chef des Unternehmens, Sifiso Dabengwa, ist nach Verhängung der Strafe durch die nigerianische Telekomregulierungsbehörde zurückgetreten. Wie das Unternehmen bekanntgab, ist der Non-Executive Chairman Phuthuma Nhleko zum Interim CEO berufen worden. Ihm wurde eine Frist bis zum 16. November gesetzt, um über die Strafe zu verhandeln.
Nigeria beschuldigt MTN, rund fünf Millionen unregistrierte SIM-Karten nicht abgestellt zu haben. Dadurch entstünde für das Land ein Sicherheitsrisiko durch Kriminelle und die islamistische Terrororganisation Boko Haram. Bei Protesten gegen den Terror der Boko Haram in der nigerianischen Hauptstadt Lagos werfen die Demonstranten der Regierung indes Untätigkeit vor. Hintergrund für die Strafe dürfte laut Insidern eher die Rivalität zwischen Südafrika und Nigeria in Afrika sein.
Die Strafe entspreche 1 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung Nigerias, berichtet CNN Money, und 17 Jahren Umsatz der abzuschaltenden SIM-Karten, sagte Sasha Neryshkine, Portfolio-Manager bei Vestact. MTN würde dadurch rund die Hälfte seines jährlichen Umsatzes als Strafe bezahlen.
Biometrische Daten bei Abschluss von Mobilfunkverträgen
Nigeria ist MTNs größter Landesmarkt mit über 62 Millionen Kunden. Die Aktie des Unternehmens brach nach Bekanntwerden der Rekordstrafe um 25 Prozent ein, erholte sich dann aber wieder etwas.
Regulierer in Nigeria und Netzbetreiber haben im Jahr 2011 begonnen, biometrische Daten beim Abschluss von Mobilfunkverträgen zu fordern. 17 Millionen SIM-Karten wurden durch die Betreiber deaktiviert.
MTN ist in 22 Ländern in Afrika, dem Nahen Osten und in Zypern aktiv und hat rund 233 Millionen Nutzer.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Mein Besuch in Afrika liegt schon einige Jahre (93 und 97) zurück. Ich habe doch die...
Es ist Schwachsinn, zu behaupten, es wäre Schwachsinn, sich mit nicht veröffentlichten...
Bedeutet das etwa, dass man für den Abschluss eines nigerianischen Mobilfunkvertrages...
Na dann...