Nidar: Drohnenabwehrsysteme für Superyachtbesitzer schwer gefragt

Immer mehr Superyachtbesitzer investieren in Drohnenabwehrsysteme, wobei die Kosten für die Installation bei mehr als 4 Millionen US-Dollar pro Schiff liegen. Das berichtete The War Zone(öffnet im neuen Fenster) . Branchenexperten sehen einen Trend darin, dass sich Besitzer zunehmend Sorgen um ihre Privatsphäre und Sicherheit machten, nicht zuletzt, weil die aktuellen Kriege in der Ukraine, Syrien und anderen Regionen gezeigt hätten, welches Potenzial in Drohnen liege.
Marss, ein in London und Monaco ansässiges Sicherheitsunternehmen, habe kürzlich die Installation seiner Nidar-Systeme zur Abwehr von Drohnen auf einer 120 Meter langen Superyacht und ihrem Begleitschiff abgeschlossen, berichtete The War Zone. 2023 sollen ähnliche Installationen auf vier weiteren Superyachten abgeschlossen worden sein.
Maritime Sicherheit im Luxussektor
Sicherheitsexperten betonen, dass zwar keine bestätigten Drohnenangriffe auf Privatyachten gemeldet worden seien, die Bedrohung der Privatsphäre aktuell jedoch ein Hauptanliegen sei.
Frederik Giepmans, Geschäftsführer von Marss Maritime, wies darauf hin, dass die aktuellen Seerechtsgesetze den Einsatz aktiver Drohnenabwehrmaßnahmen auf Privatschiffen generell einschränkten. Mithilfe von Radarsystemen, optischen Sensoren und passiver Funkfrequenzüberwachung könnten potenzielle Bedrohungen jedoch bis zu einer Entfernung von 20 km aufgespürt werden.
Branchenexperten erklärten, dass die Einführung von Systemen zur Drohnenabwehr mit mehreren Herausforderungen verbunden sei, darunter ästhetische Überlegungen. Simon Rowland, CEO von Veritas International, sagte, dass Schiffseigner oft zögerten, das Aussehen ihrer Schiffe durch sichtbare Sicherheitsausrüstung zu verändern.
Die Umsetzung der Technologie variiert je nach Region erheblich. Betreiber im Nahen Osten zeigen dem Bericht nach eine größere Bereitschaft, umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, während europäische und US-Schiffseigner in der Regel diskretere Ansätze für den Schutz ihrer Schiffe verfolgten.
Das Unternehmen für maritime Sicherheit Ambrey ist der Ansicht, dass Drohnen derzeit ein größeres Risiko darstellen, wenn sich Schiffe im Hafen und nicht auf See befinden. Joshua Hutchinson, Geschäftsführer des Unternehmens, sagte, dass Standarderkennungssysteme möglicherweise nur 15 bis 20 Sekunden Vorwarnzeit vor sich schneller bewegenden Bedrohungen aus der Luft böten.
Aktuelle Marktanalysen deuten darauf hin, dass die Integration von Drohnenabwehrsystemen in den Bau neuer Superyachten innerhalb von zwei bis drei Jahren zum Standard werden könne. Sicherheitsexperten sagen voraus, dass ein einziger bestätigter Drohnenvorfall, in den ein privates Schiff verwickelt sei, die Marktakzeptanz schnell beschleunigen könne.



